• 14.11.2009 11:28

Von Zitzewitz: "Die nächste Dakar ist die härteste"

Dakar-Copilot Dirk von Zitzewitz über den speziellen Reiz der Wüstenrallye in Südamerika und die einmalige Schönheit der Anden-Landschaft

(Motorsport-Total.com) - Während andernorts die Rennsportsaisons zu Ende gehen, beginnt für die Rallye-Profis bei der Dakar erst die große Herausforderung: Am 1. Januar 2010 nimmt der Rallye-Tross einmal mehr die legendäre Dakar in Angriff, die im kommenden Jahr wieder in Südamerika ausgetragen wird. Gemeinsam mit seinem Piloten Giniel de Villiers geht Navigator Dirk von Zitzewitz als Titelverteidiger an den Start und spricht im Interview über seine Begeisterung für Wüstenlandschaften.

Titel-Bild zur News: Giniel de Villiers; Dirk von Zitzewitz

Dirk von Zitzewitz und Giniel de Villiers sind die Dakar-Titelverteidiger im Januar

Frage: "Dirk, du bist Titelverteidiger. Was bedeutet das für die Dakar-Rückkehr nach Südamerika?"
Dirk von Zitzewitz: "Zunächst, dass mein Fahrer Giniel de Villiers und ich mit viel Selbstvertrauen in die Rallye gehen. Doch das kann auch gefährlich sein. Die nächste Dakar ist immer die härteste aller Zeiten. Auch die Konkurrenten werden mehr als je zuvor ein Auge auf uns haben."#w1#

Frage: "Die Begeisterung der Fans war 2009 immens. Gab es skurrile Erlebnisse?"
von Zitzewitz: "Die Begeisterung der Millionen von Zuschauern entlang den Verbindungsetappen war in der Tat großartig. Uns wurden unheimlich viele Geschenke ins Auto gereicht, die wir leider nicht alle annehmen konnten. Das reichte von erlesenem Wein bis zu Kinderschuhen."

Frage: Nachdem man die Landschaften einmal erlebt hat - wohin kehrt man am liebsten zurück?"
von Zitzewitz: "Vor allem, die Dakar bei der Südamerika-Premiere vergangenes Jahr in einem unbekannten Terrain gewonnen zu haben, macht uns so stolz auf den Erfolg. Und diese neuen Landschaften waren unglaublich faszinierend."

"Meine schönsten Erinnerungen habe ich beispielsweise an die Dünenabschnitte rund um San Rafael, die auch diesmal auf der Agenda stehen, oder an den Variantenreichtum zwischen La Rioja und Fiambalá. Dort haben sich schroffe Passagen, weicher Dünensand und Geröllfelder abgewechselt. Toll."

Giniel de Villiers; Dirk von Zitzewitz

Malerische Kulissen, sengende Hitze und reichlich Staub: die Dakar in Südamerika Zoom

Frage: "Die Wüste ist deine Leidenschaft. Wie definierst du beispielsweise die Begriffe Weite,
Lebensfeindlichkeit und Unüberwindbarkeit?"
von Zitzewitz: "Weite ist für mich unverbauter, unverdeckter Horizont, so weit das Auge reicht, und nichts, was einen hindert, eine beliebige Richtung einzuschlagen. Lebensfeindlichkeit herrscht für mich dort, wo die Vegetation karg ist und man die Weite dadurch erst recht erleben kann. Und Unüberwindbarkeit? Die gibt es eigentlich nicht. Es gibt immer einen Weg."

Frage: "Du veranstaltest im Nebenberuf Wüstentouren. Wäre Südamerika eine Anregung?"
von Zitzewitz: "Auf jeden Fall. Und in der Tat plane ich für das Jahr 2011 eine Tour auf den Spuren der neuen Rallye Dakar. Wenn ich die Dakar bestreite, richtet sich meine Konzentration auf das Sportliche - für die Schönheiten eines Landes bleibt da wenig Zeit. All das intensiv nachzuerleben und die Schauplätze einer Dakar in Ruhe mit dem Motorrad oder Geländewagen zu erforschen, ist ein großartiger Anlass für eine solche Tour."

Frage: "Was sind für dich die wichtigsten Schlagworte für die Rallye Dakar in Südamerika?"
von Zitzewitz: "Die Dakar bietet in Südamerika unheimlich abwechslungsreiches, anspruchsvolles und aufregendes Terrain. Hier findet man an einem Tag alles, was man von einer Rallye erwartet. Dazu diese unglaubliche Begeisterung. Das ist etwas ganz Besonderes."