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Volkswagen-Duell um den Gesamtsieg
Auf der achten Etappe der Rallye Dakar hat Volkswagen einen weiteren Vierfachsieg gefeiert - Die Stimmen der Piloten zur härtesten Prüfung
(Motorsport-Total.com) - Für Volkswagen ist die achte Etappe der Rallye Dakar mehr als perfekt verlaufen. Nach über 500 Kilometern auf unterschiedlichem Terrain von Antofagasta nach Copiapo feierten die Wolfsburger einen Vierfachsieg. Da Hauptkonkurrent Stephane Peterhansel Probleme mit einem überhitzten Motor hatte und viel Zeit verlor, läuft alles auf einen weiteren VW-Erfolg hinaus.

© Volkswagen
Nasser Al-Attiyah spielte seine ganze Erfahrung in den Sanddünen aus
Welcher Pilot jedoch in Buenos Aires jubeln wird, ist noch nicht entschieden. Am letzten Abschnitt der achten Etappe holte Nasser Al-Attiyah mit seinem Co-Piloten Timo Gottschalk einige Zeit heraus und jagte damit Carlos Sainz die Gesamtführung ab. 5:14 Minuten beträgt nun ihr Vorsprung vor der neunten Etappe. (Komplettes Ergebnis in unserem Live-Ticker!) Nach dem dritten Tagessieg herrschte große Freude bei den beiden Profis aus Katar und Deutschland.
"Es war eine gute Etappe. Zu Beginn waren wir etwas zu langsam, aber das Risiko für Reifenschäden war einfach zu groß", so Al-Attiyah im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. "Carlos war ständig hinter uns. In einem Abschnitt waren wir uns über den Weg nicht ganz im Klaren, somit hatte Carlos einen Vorteil und blieb auch bis zum letzten Sektor vor uns."
"Als wir dann die Dünen erreicht haben, habe ich richtig angegriffen. In den Dünen hatte ich eine Chance, die ich nützen wollte." Einfach war diese lange Etappe aber nicht. "Es war recht schwierig, denn es war steinig, schnell, langsam, es ging bergauf und ab. Der letzte Dünenabschnitt war sehr schwierig. Wir haben gewonnen und ich bin sehr zufrieden damit."
Gottschalk hat erstmals die Chance, die Dakar zu gewinnen. Wie konnte im letzten Abschnitt dieser Vorsprung herausgeholt werden? "Es sah gar nicht danach aus, dass wir Zeit gutmachen könnten. Wir hatten unsere Schwierigkeiten. Zweimal mussten wir eine Abzweigung zurückfahren, weil es die falsche war. Dabei hat uns Carlos überholt."
"In den Dünen hat sich Nasser sehr wohl gefühlt, hat mächtig Gas gegeben und wir konnten uns von Carlos absetzen. Okay, er hat etwas Pech gehabt, denn er ist in den Dünen stecken geblieben. Das kann jedem passieren. Für uns ist es gut gelaufen." Als Navigator hat der Deutsche eine wichtige Rolle bei der Rallye Dakar.
"Ich muss darauf achten, dass wir nicht vom rechten Weg abkommen. Der Fahrer versucht in den Dünen oft den einfachsten Weg zu nehmen, der nicht immer nur geradeaus der Kompassrichtung nach verläuft. Bei großen Dünen muss man manchmal links oder rechts herumfahren. Für den Navigator ist es wichtig, dass er nicht die Richtung verliert und weiß, wie weit man zurückfahren muss, um wieder auf den Weg zu kommen. Das ist manchmal knifflig."
Sainz blieb stecken
Nicht nach Plan verlief der Tag für Sainz, doch "El Matador" hat weiterhin alle Chancen auf den Gesamtsieg. "Die Distanz und die Sanddünen waren ausschlaggebend dafür. Es war einfach nicht unser Tag. Wir sind gut gestartet, aber später sind wir stecken geblieben. Mir ist der Motor auf einer Düne abgestorben. Dann haben wir auch etwas den Weg verloren und schließlich bin ich noch einmal festgesessen."
Durch das Pech von Peterhansel, hat sich Giniel de Villiers mit Platz drei auch auf den dritten Rang in der Gesamtwertung verbessert. "Wir müssen noch analysieren, wo wir soviel Zeit auf Nasser und Carlos verloren haben. Wir haben sie eingeholt, aber dann sind wir einmal in die falsche Richtung gefahren. Ich weiß nicht, ob ich eine Abkürzung genommen habe, denn wir mussten nicht lange zurückfahren."
"Dann habe ich für einige Kilometer ihre Spuren nicht mehr gesehen. Plötzlich waren sie weg, auch den Staub konnte ich nicht mehr erkennen. Kurz nachdem wir uns verfahren hatten, erlitt ich auch noch einen Reifenschaden." Trotzdem freut sich der Südafrikaner über die Positionsverbesserung. "Das ist eine gute Nachricht, aber es liegt noch ein langer Weg vor uns."
Platz drei für De Villiers/Von Zitzewitz
De Villiers wird von Dirk von Zitzewitz navigiert. Der Deutsche war froh, nach den Anstrengungen im Ziel zu sein. "Es war eine spannende Etappe und die schwerste bisher. Neben den fahrerischen Schwierigkeiten kam auch die Navigation dazu, die nicht leicht war. Zum einen aufgrund des Geländes, aber auch durch das Roadbook, das uns hie und da vor Rätsel stellte."
"Am Anfang gab es viele Steine und Geröll. Da sind wir vorsichtig wie auf Eiern gefahren. Es lief da sehr gut für uns. Ungefähr bei Kilometer 180 haben wir uns einen Plattfuß eingefahren. Damit haben wir den Anschluss an die Spitze und auch unser Tempo verloren. Wir waren nicht mehr schnell genug. Außerdem hatten wir etwas Pech mit Motorradfahrern, die ungünstig vor uns Staub aufwirbelten. Das Problem hatten wahrscheinlich alle."
"Zum Ende hin haben wir etwas Zeit verloren. Ich frage mich immer noch wie. Gut, wir haben etwas Speed verloren, aber so arg auch nicht. Gratulation an Nasser und Timo für ihren super Job. Auch Carlos und Lucas waren gut unterwegs, Respekt!." Ganz um den Sieg fahren De Villiers und von Zitzewitz im Moment nicht mit, aber trotzdem ist der Deutsche mit der Leistung recht zufrieden.
"Der Rückstand auf die Spitze ärgert uns schon, aber wenn wir uns ansehen, wie es hinter uns läuft, dann sind wir schon zufrieden. Alle anderen haben noch mehr Probleme bekommen, also haben wir gute Arbeit geleistet. Platz drei im Gesamtklassement sieht recht gut aus, aber es ist noch ein verdammt langer Weg bis nach Buenos Aires."

