Toyota setzt nach Al-Attiyah auf junge Talente: Lucas Moraes und Seth Quintero

(Motorsport-Total.com) - Das Toyota-Team kommt als Titelverteidiger zur Rally Dakar 2024 nach Saudi-Arabien. Nasser Al-Attiyah hat in den vergangenen beiden Jahren den Marathon-Klassiker und die Rallye-Raid-Weltmeisterschaft gewonnen. Allerdings hat sich Al-Attiyah nach sieben Jahren von Toyota verabschiedet und ist zu Prodrive gewechselt.

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Toyota setzt nach dem Abschied von Al-Attiyah auf junge Talente Zoom

Für Toyota stellt 2024 somit ein Neuanfang dar. Das werksunterstützte Team aus Südafrika geht mit fünf Fahrerpaarungen, darunter zwei Rookie-Fahrern in der Topklasse, an den Start. Es ist das größte Fahreraufgebot, das der Rennstall je bei der Dakar aufgeboten hat.

Einerseits gibt es mit Giniel de Villiers und Beifahrer Dennis Murphy eine Fahrerpaarung mit viel Erfahrung. De Villiers ist ein Meister der Konstanz, denn seit 2003 hat der Südafrikaner alle Dakars beendet. 2009 hat er mit Volkswagen gewonnen.

Mit seiner Erfahrung ist de Villiers auch die Stütze der Weiterentwicklung. Der neue Toyota GR DKR Hilux EVO T1U wurde in vielen Details verändert, die auch optisch deutlich zu sehen sind. Das Auto ist zwar um 100 Millimeter breiter geworden, wirkt aber schlanker und kompakter.

Das liegt auch daran, dass das Kühlsystem überarbeitet worden ist. Auch die Radaufhängungen wurden verändert. Im Laufe der Saison 2023 wurden neben Tests auch in der Rallye-Raid-WM und in der südafrikanischen Meisterschaft rund 30.000 Kilometer zurückgelegt.

Außerdem verwendet Toyota erstmals einen neuen Biosprit. Dazu ist man eine Partnerschaft mit dem spanischen Mineralölkonzern Repsol eingegangen. Seit 18 Monaten wurde am neuen Kraftstoff geforscht, der exklusiv für den Dakar-Hilux entwickelt worden ist.

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Der überarbeitete Toyota Hilux rechts wirkt aerodynamisch günstiger Zoom

Repsol beliefert Toyota mit einem Sprit, der zu 70 Prozent aus erneuerbaren Rohstoffen besteht. Dieser Kraftstoff wurde im Technologielabor in Madrid aus erneuerbaren Abfallstoffen, wie zum Beispiel aus gebrauchtem Speiseöl, entwickelt und hergestellt.

Lucas Moraes als Rookie auf dem Podest

Einer der beiden Newcomer im werksunterstützten Team ist Lucas Moraes. Im Vorjahr hat der Brasilianer in einem von Overdrive eingesetzten Hilux seine erste Dakar bestritten. Unter der Führung des erfahrenen Beifahrers Timo Gottschalk wurde Morais auf Anhieb Dritter.

"Seither habe ich in Brasilien viel trainiert und habe an allen nationalen Rennen teilgenommen, die es dort gibt. Ich bin einen SSV gefahren", berichtet Morais über seine vergangenen Monate. "Und dann war ich bei der Baja Aragon, wo wir den zweiten Platz belegt haben."

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Lucas Moraes beeindruckte im Vorjahr und wurde ins Topteam befördert Zoom

"Um ehrlich zu sein, war ich mir bis August nicht sicher, ob ich jemals wieder zur Dakar zurückkehren würde, und dann, nach der Rallye dos Sertoes, kamen die Dinge mit dem Toyota-Team und Red Bull ins Rollen."

Gottschalk wird aber nicht mehr der Beifahrer von Moraes sein, denn der Deutsche wechselte an die Seite von Yazeed Al-Rajhi. Das Duo fährt einen Hilux vom Overdrive-Team. Neuer Co-Pilot von Moraes ist Armand Monleon.

Der zweite Newcomer bei Toyota ist Seth Quintero und sein deutscher Beifahrer Dennis Zenz. Der US-Amerikaner ist in den vergangenen drei Jahren in der T3-Klasse mit Prototypen Side-by-Side gefahren. Obwohl das Duo einen Gesamtsieg verpasst hat, konnten sie beeindrucken.

Toptalent Seth Quintero debütiert in der Topklasse

Bei der Ausgabe 2022 hatten Quintero/Zenz in Etappe 2 ein technisches Problem. Abgesehen davon gewannen sie alle anderen Tage in der T3-Klasse. Zwölf Etappensiege bedeuteten einen neuen Rekord bei einer einzigen Dakar-Ausgabe.

Nun wechselten Quintero/Zenz von der T3-Klasse direkt in die Topklasse. Im Alter von nur 21 Jahren übernimmt Quintero damit das Cockpit von Al-Attiyah. "Es ist nervenaufreibend. Ich habe noch nicht wirklich viele Kilometer mit dem Auto zurückgelegt", sagt der US-Amerikaner.

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Seth Quintero mit seinem deutschen Beifahrer Dennis Zenz Zoom

"Das Auto hat viele Male gewonnen, viele Rallyes, und wurde von den Besten der Welt gefahren. Und jetzt fahre ich es. Ich weiß, dass man von mir erwartet, dass ich gewinne. Das erwarte ich auch von mir selbst, aber ich brauche Zeit, um zu lernen."

"Ich weiß, dass einige Leute erwarten, dass ich versage, andere erwarten, dass ich Erfolg habe.Viele Augen beobachten mich und stellen Fragen. Ich habe noch so viel zu beweisen. Ich möchte auch nicht den Eindruck erwecken, dass ich nur cruise."

Außerdem werden Moraes und Quintero 2024 nach der Dakar die komplette Rallye-Raid-Weltmeisterschaft bestreiten. Die weiteren beiden Dakar-Crews neben de Villiers fahren im restlichen Jahr die südafrikanische Meisterschaft. Das sind Dakar-Rookie Saood Variawa mit Beifahrer Francois Cazalet und Guy Botterill mit Brett Cummings auf dem Beifahrersitz.