Loeb und Al-Attiyah Teamkollegen bei Prodrive: "Ändert an Rivalität nichts"

Sebastien Loeb ist gespannt darauf, sich mit Nasser Al-Attiyah im gleichen Auto zu messen - Beide zollen sich Respekt, aber im Dakar-Rennen herrscht Rivalität

(Motorsport-Total.com) - Zum vierten Mal tritt die britische Rallye-Schmiede Prodrive mit dem Hunter bei der Rallye Dakar an. In den vergangenen beiden Jahren belegte Sebastien Loeb jeweils den zweiten Platz hinter Nasser Al-Attiyah. 2024 sind die beiden Superstars in Saudi-Arabien Teamkollegen. Nach sieben Jahren und drei Siegen hat Al-Attiyah Toyota verlassen.

Titel-Bild zur News: Sebastien Loeb

Zum achten Mal versucht Sebastien Loeb die Rallye Dakar zu gewinnen Zoom

Beide haben natürlich den Gesamtsieg als Ziel. Rallye-Rekordweltmeister Loeb läuft seinem großen Traum, einen Dakar-Sieg zu seiner Vita hinzuzufügen, immer noch hinterher. Im Vorjahr gewann er die Hälfte der Etappen und eroberte bei seiner Aufholjagd sechs Tagessiege hintereinander.

Aber frühe Reifenschäden bei Loebs Hunter ließen Al-Attiyahs Toyota in der Ferne entschwinden. "Jetzt müssen wir alles zusammenbringen, um zu gewinnen", sagt Loeb. "Es ist sehr schwierig, Nasser und Mathieu Baumel zu besiegen, weil sie kaum Fehler machen."

"Um es zu schaffen, müssten sie kleine Probleme bekommen. Am schlimmsten ist, dass sie sich immer Spielraum lassen. Ich möchte gar nicht wissen wie es wäre, wenn sie volle Attacke fahren würden."

"So wie sich die Autos entwickelt haben, sind sie sehr solide und effizient geworden. Man kann fast überall mit hohem Speed fahren. Man hat in den Dünen auch kaum noch Unfälle. Das Rennen hat sich zu einem sehr langen Sprint entwickelt."

"Wir sitzen jetzt im gleichen Auto, aber ich denke nicht, dass sich viel an unserer Rivalität ändern wird", meint Loeb. "Wir haben die gleichen Vor- und Nachteile. Ich weiß, dass ihm der Hunter gefällt und er schnell sein wird."

"Nasser bereitet die Etappen am besten vor und fährt auf einem konstanten Level. Aber wir werden starke Konkurrenz von Toyota und Audi haben. Es kommen auch viele neue junge Fahrer, die große Ambitionen haben. Es wird eine tolle Show werden."

Der Prodrive Hunter von Loeb und seinem Beifahrer Fabian Lurquin ist wie in den vergangenen Jahren als Bahrain Raid Xtreme (BRX) genannt. Ursprünglich wurde das Dakar-Projekt von der Mumtalakat Holding Company, dem Staatsfonds von Bahrain, finanziert.

Nasser Al-Attiyah will mit vierter Marke gewinnen

Der Hunter von Al-Attiyah steht offiziell als "Nasser Racing" in der Nennliste. Sein Fahrzeug erstrahlt in den Farben von Red Bull. Auf Loebs Auto ist der rote Bulle wie gehabt nur auf den Türen zu sehen. Im Biwak werden beide Autos nebeneinander vom Prodrive-Team betreut.

Nach Volkswagen, X-raid Mini und Toyota könnte Al-Attiyah mit einer vierten Marke die Rallye Dakar gewinnen. Fünf Gesamtsiege hat der Mann aus Katar schon gefeiert. Damit ist Al-Attiyah in der ewigen Bestenliste der Autos hinter Stephane Peterhansel (8 Siege) auf Platz zwei.

"Ich freue mich nun, Teil eines neuen Teams zu sein und bei der nächsten Dakar eine neue Herausforderung anzunehmen", sagt der 53-Jährige. "Das gibt mir neue Motivation für meinen Kampf um den Sieg."

Nasser Al-Attiyah

Nasser Al-Attiyah hat mit dem Hunter die Baja in Dubai auf Anhieb gewonnen Zoom

"Es ist ein tolles Gefühl, wieder mit Sebastien Loeb zusammen zu sein. Ich habe großen Respekt vor ihm. Wir werden versuchen zusammenzuarbeiten, um die Dakar zu gewinnen. Das Niveau ist beeindruckend. Man muss alles geben, um die Dakar zu gewinnen."

Nach dem Gewinn der Rally-Raid-Weltmeisterschaft stieg Al-Attiyah im Herbst direkt vom Toyota Hilux in den Prodrive Hunter. Nach ersten Testfahrten bestritt er Anfang November die Dubai International Baja und holte sich auf Anhieb den Sieg.

"Ich habe eine lange Geschichte mit Prodrive. Ich bin für sie im Rallyesport mit einem Subaru gefahren", blickt Al-Attiyah auf seine Anfänge im Rallyesport zurück. "Ich habe viele Rennen mit diesem Team gewonnen."

"Als ich sah, dass Prodrive in den Rallye-Raid-Sport einsteigt, wusste ich, dass sie in Zukunft sehr konkurrenzfähig sein werden. Sebastien ist in den vergangenen beiden Jahren Zweiter geworden, aber diese knappen Niederlagen waren nur auf ein paar Fehler zurückzuführen."

Prodrive wird insgesamt sieben Hunter in Saudi-Arabien einsetzen. Aber nur Loeb und Al-Attiyah kommen für den Gesamtsieg infrage. Die restlichen Fahrzeuge werden von Marcos Baumgart, Christian Baumgart, Feilong Liu, Ping Sun und Rong Zi gefahren.

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