Rallye-Lady Lohr zollt ihren Dakar-Piloten Respekt
Ellen Lohr fungierte bei der Rallye Dakar diesmal als Teamchefin - Stolz auf die Leistung von Stephan Schott und Thomas Wallenwein
(Motorsport-Total.com) - Rallye-Lady Ellen Lohr nahm bei der diesjährigen Rallye Dakar ausnahmsweise nicht im Renncockpit Platz. Sie fungierte als Teamchefin bei "FleetBoard Mercedes-Benz" - und das mit Erfolg. Mit Stephan Schott und Thomas Wallenwein sahen zwei der Piloten nach 14 extrem harten Tagen die Zielrampe in Buenos Aires. Schott holte im Mitsubishi Pajero Platz 76 von 177 in der Automobilwertung gestarteten Fahrzeugen. Wallenwein fuhr im Renn-Unimog in der LKW-Wertung auf Rang 38 von 81 gestarteten Teams. Einziger Rückschlag: Tino Schmidt fiel mit einem weiteren Pajero auf der ersten Etappe aus.

© Ellen Lohr
Ellen Lohr fungierte diesmal bei der Rallye Dakar erfolgreich als Teamchefin
"Ich bin einfach happy", freute sich Teamchefin Lohr. "Nach dem frühen Ausfall unseres ersten Rallyeautos war der Druck enorm groß, ein gutes Ergebnis einzufahren. Dieser Druck wurde spätestens nach dem Ruhetag von Tag zu Tag geringer. Unsere zwei Renncrews haben sich hervorragend geschlagen und bei dieser schwierigen Rallye für ihre Leistung viel Respekt verdient. Besonders die Nervenstärke der vier Jungs hat mich beeindruckt. Zusammen mit der nicht aus der Ruhe zu bringenden Servicecrew rund um Philipp Tiefenbach hatten wir bei dieser Rallye ein erfolgreiches Paket zusammen."#w1#
"Bei meiner ersten Dakar ins Ziel zu fahren, ist natürlich gigantisch", sagte Schott. "Auch wenn mein Beifahrer Holm zwischendurch bemerkte, dass ich wohl noch nie so oft mein eigenes Werkzeug in der Hand hatte. Zwischendurch hat er nicht nur seine Fähigkeiten als Beifahrer, sondern auch als ausgezeichneter Mechaniker unter Beweis stellen müssen. Aber wir haben nie aufgegeben und das war schlussendlich der Schlüssel zum Erfolg bei dieser Dakar."
Co-Pilot Holm Schmidt pflichtete bei: "Natürlich hatten wir mit Schwierigkeiten zu kämpfen. Aber egal was kam, wir haben es gemeistert - darauf bin ich stolz. Ich mag mir nur nicht ausrechnen, wo wir im Gesamtklassement ohne den Kupplungsschaden und die daraus resultierende Strafzeit hätten landen können. Aber das ist Dakar, hier kommt kaum jemand ohne Probleme durch. Sonst wäre es ja auch nicht die härteste Rallye der Welt."
Wallenwein schwärmte: "Ich bin vom Dakar-Virus befallen. Unglaublich, mit was für intensiven Eindrücken aus diesem tollen Land und von dieser fantastischen Rallye wir nach Hause reisen werden. Für mich heißt es: immer wieder mehr als gerne. Ich weiß jetzt schon, was ich im nächsten Jahr im Januar am liebsten machen würde."
"Wenn ich sehe, wen wir im Gesamtklassement so alles hinter uns gelassen haben, dann kann ich mir ein breites Grinsen nicht verkneifen", ergänzte Wallenweins Kollege Andre Jokusch. "Auf jeden Fall kann man sagen, dass diese Dakar für uns sehr abenteuerlich war. Einmal auf der Seite gelegen, einmal in einem Canyon übernachtet, ein Journalistenauto, das sich auf der Passstrasse zwischen Argentinien und Chile überschlagen hatte, wieder aufgerichtet und dann natürlich unser Ergebnis, mit dem wir mehr als zufrieden sind."
Technikchef Philipp Tiefenbach war eigentlich als Beifahrer für Schmidt im ersten Renn-Pajero vorgesehen. "Aber da unsere Rallye früh beendet war, habe ich den Job als Technikverantwortlicher übernommen, da ich auch in der heimischen Werkstatt für den Aufbau der Fahrzeuge verantwortlich bin", berichtete er. "Ich bin froh, dass ich dem Team auf diese Weise helfen konnte, denn nach 14 Dakars als Techniker und Beifahrer kann man sicher viel Erfahrung beisteuern."

