Rallye Dakar 2023: Probleme bei Ekström-Audi, Tagessieg für von Zitzewitz

Etappensieg für einen deutschen Dakar-Teilnehmer: Yazeed Al-Rajhi und Dirk von Zitzewitz gewinnen am siebten Tag - Mit Mattias Ekström strauchelt auch der dritte Audi

(Motorsport-Total.com) - Die siebte Etappe der Rallye Dakar 2023 in Saudi-Arabien sorgte für einen Überraschungssieger. Lokalmatador Yazeed Al-Rajhi und sein deutscher Beifahrer Dirk von Zitzewitz meldeten sich nach den technischen Problemen am Vortag eindrucksvoll zurück. Das Toyota-Duo sicherte sich am Samstag mit knapp neun Minuten Vorsprung den Tagessieg.

Titel-Bild zur News: Dirk von Zitzewitz

Yazeed Al-Rajhi/Dirk von Zitzewitz entschieden Etappe sieben für sich Zoom

"Ein verrückter Tag", sagt von Zitzewitz. "Wir sind als 39. gestartet und als 17. Auto über die Ziellinie. Also haben wir heute 22 Autos überholt - auch wenn wir viele davon nicht gesehen haben, weil viele nach dem Weg suchen mussten."

"Das Auto hat heute wieder ein bisschen gelitten, mein Rücken auch. Aber es war ein guter Tag." Am Vortag sind Al-Rajhi/von Zitzewitz wegen einer gebrochenen Hinterradaufhängung gestrandet und mussten auf den Assistenztruck warten. Sie verloren dadurch fünf Stunden.

Tag sieben war für die Automobile, LKW und die Dakar Classic der erste Teil einer Marathon-Etappe. Vom Biwak in Ad-Dawadimi wurde eine gewertete Schleife von 333 Kilometern gefahren, bis man schließlich nach Ad-Dawadimi zurückkehrte.

Die Fahrer mussten zunächst den Weg durch verschiedene Canyons bewältigen. Im zweiten Teil wechselten sich dann schnelle mit langsamen Passagen ab. Auf steinigem Terrain musste auf die Reifen geachtet werden.

Die Speziale wurde mit einer halben Stunde Verspätung gestartet. Nasser Al-Attiyah eröffnete den Tag, aber der Toyota-Fahrer attackierte aufgrund seines Vorsprungs in der Gesamtwertung nicht und fuhr auf Sicherheit.

Radaufhängung gebrochen: Der Audi von Ekström steht

Hintere Starter waren einmal mehr im Vorteil. Das war nicht nur Al-Rajhi, sondern auch Carlos Sainz. Nach seinem gestrigen Unfall hatte der Spanier seinen Audi doch noch ins Ziel gebracht - aber mit einer Strafzeit von 28 Stunden. Sainz stand heute als 68. an der Startlinie.

Bei den Zwischenwertungen rollten Al-Rajhi und Sainz von hinten das Klassement auf und machten das Tempo. Auch Mattias Ekström mischte um den Tagessieg mit. Kilometer 196 passierte der Schwede zunächst mit der besten Zwischenzeit, aber wenig später stand der Audi.

Die linke Hinterradaufhängung war gebrochen. Als Sainz an dieser Stelle ankam, blieb er stehen und half Ekström bei der Reparatur. Der zweimalige DTM-Meister kam schließlich mit mehr als drei Stunden Rückstand ins Ziel und kann sich so wie seine Audi-Teamkollegen von einem Topergebnis verabschieden.

Hinter Al-Rajhi/von Zitzewitz belegte Vaidotas Zala mit einem Prodrive Hunter den zweiten Platz im Tagesergebnis. Guerlain Chicherit, der ebenfalls ein Fahrzeug der britischen Rallye-Schmiede fährt, folgte als Dritter.

Al-Attiyah riskierte nichts und büßte knappe 20 Minuten ein. Das bedeutete im Etappenergebnis Rang 14. In der Gesamtwertung beträgt sein Vorsprung auf Teamkollege Henk Lategan, auf den er nur wenige Minuten verloren hat, weiterhin eine Stunde.

Moraes/Gottschalk weiterhin auf Platz drei

Lucas Moraes und Timo Gottschalk beendeten den Tag mit 17 Minuten Rückstand auf Platz elf. Damit verteidigte das Toyota-Duo den dritten Platz in der Gesamtwertung. Das Polster auf Verfolger Giniel de Villiers (Toyota) beträgt rund eine halbe Stunde.

"Eine weitere schwierige Prüfung gemeistert", berichtet Gottschalk und fügt hinzu: "Eine schöne obendrein. Viele kleine Dünen zu Beginn, in der ein paar größere eingestreut waren - aber alles kein Problem!"

"Zum Ende hin wurde die Navigation etwas knifflig, da mussten wir uns ein paar Mal orientieren. Alles in allem haben wir keine große Zeit auf unsere Konkurrenten eingebüßt." Es läuft weiterhin alles für Toyota. Der Hilux belegt die ersten vier Plätze im Gesamtklassement.

Timo Gottschalk

Beifahrer Timo Gottschalk ist mit Lucas Moraes weiterhin auf Platz drei Zoom

Nach der siebten Etappe durften die Mechaniker in einer speziellen Zone zwei Stunden an den Autos schrauben. Mehr war bei diesem "Halbmarathon" nicht erlaubt. Am Sonntag geht es über 824 Kilometer zurück nach Riad. Die Speziale umfasst 346 Kilometer.

"Die Prüfung wurde zwar gekürzt", blickt von Zitzewitz voraus, "ist aber immer noch die vor dem Ruhetag und damit eine besonders harte - das lehrt uns die Erfahrung. Sand und Geröll sind zu erwarten. Und natürlich knifflige Navigation."

Die achte Etappe werden auch wieder die Motorräder und Quads in Angriff nehmen.

Ergebnis der 7. Etappe (Top 10):
01. Al-Rajhi/von Zitzewitz (Toyota) - 3:06:23 Stunden
02. Zala/Fiuza (Prodrive Hunter) + 8:54 Minuten
03. Chicherit/Winocq (Prodrive Hunter) +10:15
04. de Villiers/Murphy (Toyota) +11:21
05. Baragwanath/Cremer (Century) +13:19
06. Lategan/Cummings (Toyota) +13:26
07. Serradori/Minaudier (Century) +14:03
08. Lachaume/Beguin (MD Rally) +16:05
09. Loeb/Lurquin (Prodrive Hunter) +16:19
10. Zhang/Garcin (BAIC) +16:32

Gesamtwertung nach 7 von 14 Etappen (Top 10):
01. Al-Attiyah/Baumel (Toyota) - 27:26:23 Stunden
02. Lategan/Cummings (Toyota) + 1:01:04 Stunden
03. Moraes/Gottschalk (Toyota) +1:11:04
04. de Villiers/Murphy (Toyota) +1:36:47
05. Loeb/Lurquin (Prodrive Hunter) +1:54:17
06. Dumas/Delfino (Rebellion) +2:12:30
07. Baragwanath/Cremer (Century) +2:14:40
08. Prokop/Chytka (Ford) +2:17:26
09. Han/Li (Hanwei) +2:51:38
10. Baud/Boulanger (Toyota) +3:17:59

Neueste Kommentare