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Rallye Dakar 2023: Peterhansel scheidet aus, auch Sainz verunfallt in Etappe 6

In der sechsten Etappe verliert Audi zwei Siegkandidaten - Stephane Peterhansel muss nach einem Unfall aufgeben - Auch Carlos Sainz verliert nach Crash viel Zeit

(Motorsport-Total.com) - Herber Rückschlag für Audi im Laufe der sechsten Etappe der Rallye Dakar 2023 in Saudi-Arabien. Stephane Peterhansel musste nach einem Unfall das Rennen aufgeben. Und auch Carlos Sainz verlor aufgrund eines Unfalls viel Zeit und hat keine Chance mehr auf den Gesamtsieg. Nasser Al-Attiyah kam gut durch und baute seinen Vorsprung in der Gesamtwertung auf mehr als eine Stunde aus. Toyota belegt die ersten vier Plätze.

Titel-Bild zur News: Stephane Peterhansel

Peterhansels Beifahrer wurde per Helikopter ins Krankenhaus gebracht Zoom

Aufgrund des schlechten Wetters und starker Regenfälle musste die Route für die sechste Etappe verändert werden. Von Ha'il wurde direkt die Hauptstadt Riad angefahren. Die ursprünglich für Freitag geplante Speziale wurde um 100 Kilometer verkürzt.

Der gewertete Abschnitt umfasste somit "nur noch" 358 Kilometer. Für die Teilnehmer war es dennoch ein langer Tag, denn inklusive der Verbindungsstrecke mussten 918 Kilometer bewältigt werden. Die ersten Autos verließen das Biwak in Ha'il um kurz nach sechs Uhr morgens.

Al-Attiyah musste nach seinem gestrigen Tagessieg die Route eröffnen. Peterhansel fuhr von Beginn an auf Attacke. "Monsieur Dakar" führte die Zwischenwertungen nach 84 und 186 Kilometern wenige Sekunden vor Al-Attiyah an.

Nach 207 Kilometern vergrößerte Peterhansel seinen virtuellen Vorsprung auf Al-Attiyah auf eineinhalb Minuten. Wenige Sekunden dahinter folgte Yazeed Al-Rajhi (Toyota). Sainz hatte zu diesem Zeitpunkt drei Minuten verloren und Sebastien Loeb (BRX) fünf.

Aber dann folgte das Desaster für Audi. Bei Kilometer 212 strandete zunächst Peterhansel und anschließend Sainz. Es war nicht zu einer Kollision zwischen den beiden Teamkollegen gekommen, sondern es waren zwei Unfälle unabhängig voneinander.

Der Crash von Peterhansel war schlimmer. Sein Beifahrer Edouard Boulanger klagte über Rückenschmerzen und musste per Helikopter in ein Krankenhaus nach Buraidah für weitere Untersuchungen geflogen werden. Damit ist die Rallye für Peterhansel offiziell vorbei.

Sainz und Beifahrer Lucas Cruz blieben unverletzt. Sie versuchten in der Wüste ihren Audi zu reparieren. Beim Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels hatte er noch nicht das Ziel erreicht. Somit hat Sainz mehrere Stunden verloren.

Und ein weiterer Mitfavorit geriet in große Probleme. Lokalmatador Al-Rajhi, der bislang in der Gesamtwertung um das Podest gekämpft hat, blieb bei Kilometer 216 stehen. Unvermittelt und überraschend war die rechte Hinterradaufhängung gebrochen.

Al-Rajhi und Beifahrer Dirk von Zitzewitz mussten auf den Assistenztruck warten, um die Schäden zu reparieren. "Da ist für uns hier in der Wüste allein nichts zu machen, deshalb müssen wir auf den Race-Truck warten", seufzt von Zitzewitz. "Heute wäre für uns was drin gewesen."

Al-Attiyah hat nun eine Stunde Vorsprung

Während einige Mitfavoriten strauchelten, lief für Al-Attiyah alles nach Plan. Nach einer Fahrtzeit von etwas mehr als drei Stunden sicherte sich der Titelverteidiger seinen dritten Etappensieg in diesem Jahr.

"Es war eine sehr schwierige Stage, nicht einfach", kommentiert der Routinier. "Wir haben attackiert. 40 Kilometer vor dem Ziel ist die Pumpe für die Servolenkung gebrochen. Öl ist heraus getropft, was wir reparieren müssen, bevor wir nach Riad fahren."

In der Gesamtwertung hat Al-Attiyah nun eine Stunde Vorsprung auf seinen Teamkollegen Henk Lategan. Neuer Dritter im Gesamtergebnis ist Rookie Lucas Moraes, der den deutschen Timo Gottschalk als Beifahrer hat. "Was für ein Tag", jubelt Gottschalk.

Nasser Al-Attiyah

Nasser Al-Attiyah hat nach sechs Tagen nun eine Stunde Vorsprung Zoom

"Eine sehr schöne Prüfung mit mehr und schwierigeren Dünen als erwartet. Zu Beginn hatten wir ein gutes Tempo, mussten aber einen Plattfuß wechseln, nachdem wir schräg gelandet waren und der Reifen von der Felge gesprungen ist. Wir sind recht happy. Alles super heute."

In der Gesamtwertung belegt Toyota die ersten vier Plätze. Mattias Ekström ist auf den fünften Platz nach vor gespült worden. Der letzte Audi-Fahrer in den Top 10 hat 1:46 Stunden Rückstand auf Al-Attiyah.

Timo Gottschalk

Timo Gottschalk (li.) und Lucas Moraes sind neue Dritte Zoom

Auch Loeb hat diesmal von den Problemen der Konkurrenz profitiert und ist neuer Sechster. Die heutige Etappe hat der Franzose dreieinhalb Minuten hinter Al-Attiyah als Zweiter beendet.

Veranstalter A.S.O. musste aufgrund des starken Regens in dieser Region auch die weitere Route umplanen. Die Etappen sieben und acht werden zu einer Marathon-Etappe verbunden.

Ergebnis der 6. Etappe (Top 10):
01. Al-Attiyah/Baumel (Toyota) - 3:13:12 Stunden
02. Loeb/Lurquin (Prodrive Hunter) +3:29 Minuten
03. Lategan/Cummings (Toyota) +8:52
04. Chicherit/Winoc (Prodrive Hunter) +9:12
05. Zala/Fiuza (Prodrive Hunter) +10:33
06. Ekström/Bergkvist (Audi) +10:59
07. Moraes/Gottschalk (Toyota) +11:36
08. Serradori/Minaudier (Century) +12:36
09. Przygonski/Monleon (X-raid Mini JCW Plus) +12:45
10. Baragwanath/Cremer (Century)+16:04

Gesamtwertung nach 6 von 14 Etappen (Top 10):
01. Al-Attiyah/Baumel (Toyota) - 24:00:48 Stunden
02. Lategan/Cummings (Toyota) +1:06:50 Stunden
03. Moraes/Gottschalk (Toyota) +1:13:19
04. de Villier/Murphy (Toyota) +1:44:38
05. Ekström/Bergkvist (Audi) +1:46:55
06. Loeb/Lurquin (Prodrive Hunter) +1:57:10
07. Dumas/Delfino (Rebellion) +2:13:07
08. Prokop/Chytka (Ford) +2:20:30
09. Baragwanath/Cremer (Century)+2:49:27
10. Han/Li (Hanwei) +3:04:31

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