• 11.01.2010 11:34

  • von Britta Weddige

Peterhansel: "Manchmal braucht es eben Glück"

Stéphane Peterhansel konnte die achte Etappe auch gewinnen, weil er sich für einen ungewöhnlichen Weg entschieden hat - Heute will er wieder attackieren

(Motorsport-Total.com) - Bei der Rallye Dakar hat sich erneut gezeigt, dass der kürzeste Weg nicht immer der schnellste sein muss. Rückblick: VW-Pilot Nasser Al-Attiyah konnte die siebte Etappe am Freitag auch deshalb gewinnen, weil er sich als einziger Pilot für einen längeren Weg rechts um einen Berg herum entschieden hat - der sich im Endeffekt als schneller erwies, weil das Terrain besser zu befahren war als das auf der eigentlich vorgesehenen Strecke.

Titel-Bild zur News: Stéphane Peterhansel

Stéphane Peterhansel hat auf der achten Etappe ein gutes Gespür bewiesen

Dieses Phänomen wiederholte sich gestern auf der achten Etappe: Diesmal war es BMW X-raid-Pilot Stéphane Peterhansel, der einen anderen Weg wählte als die Konkurrenz und in der Folge seinen insgesamt 54. Dakar-Etappensieg holte. Er und Beifahrer Jean-Paul Cottret sahen an einer Stelle Motorradspuren neben der eigentlichen Strecke und entdeckten dann in der Nähe auch eine weitere Piste.#w1#

Peterhansel und Cottret entschieden sich, von der eigentlichen Route abzuzweigen und dieser anderen Piste zu folgen. "Wir dachten uns, dass diese Piste vielleicht wieder auf die Strecke trifft. Und das war auch so. Diese Strecke war etwas länger, aber ein bisschen schneller", berichtet er gegenüber 'Motorsport-Total.com' und fügt lächelnd an: "Manchmal braucht es eben Glück."

Bereits in oben genannter Situation am Freitag hatte sich auch Peterhansel zunächst entschieden, von der Route abzuweichen und rechts herum zu fahren. Al-Attiyah folgte ihm. Doch während der Katarer beharrlich auf dem rechten Weg blieb und sich so den Tagessieg sicherte, begann Peterhansel unterwegs zu zweifeln und suchte sich einen Weg zurück auf die im Roadbook verzeichnete Route. Das kostete Zeit. "Vor zwei Tagen hatten wir weniger Glück, diesmal aber schon", sagt er dazu. "Die Situation war recht ähnlich, aber diesmal lagen die Pisten näher beieinander."

¿pbvin|8|2298||0|1pb¿Ein weiterer Umstand, der dem Franzosen zum Etappensieg verholfen hat, war, dass seine Reifen mit dem extrem steinigen Untergrund besser zurechtkamen als die der Konkurrenz. "Wir hatten einen Platten, aber bei diesen Bedingungen ist ein Reifenschaden nicht allzu viel", berichtet Peterhansel. So mussten zum Beispiel die Volkswagen-Piloten alle zwei Reifenschäden verzeichnen.

Auf der heutigen neunten Etappe will Peterhansel seinen 55. Tagessieg holen. Die Prüfung zwischen Copiapo und La Serena wurde auf 170 Kilometer verkürzt. "Wir fahren in den Dünen - nur im Sand. Ich denke, dass es eine schöne Prüfung wird", blickt er voraus. "Wir müssen als Erste auf den Sand, das ist nicht unbedingt eine gute Startposition. Aber wir versuchen, wieder zu attackieren."