Peterhansel: "Es war unmöglich, de Villiers zu überholen"
Stephane Peterhansel hat durch Carlos Sainz' Panne einen Podestplatz im Visier, doch der X-raid-Pilot steckte 200 Kilometer in de Villiers Staubwolke fest
(Motorsport-Total.com) - Die elfte Etappe der Rallye Dakar war an Dramatik kaum zu überbieten (Komplettes Ergebnis in unserem Live-Ticker!). Durch den Unfall von VW-Pilot Carlos Sainz liegt ein Podestplatz für das auf Platz vier liegende X-raid-Duo Stephane Peterhansel und Jean Paul Cottret wieder in Reichweite. Und dennoch lief es für die Franzosen nicht wie erhofft: Über weite Strecken der bei drückender Hitze abgehaltenen Etappe zwischen Chilecito und San Juan, steckte der BMW X3CC in einer Staubwand der Vorderleute fest - dennoch gelang es schließlich, hinter VW-Leader Nasser Al-Attiyah die zweitbeste Zeit zu fahren. Derzeit fehlen 13 Minuten und 18 Sekunden auf den auf Platz drei liegenden Sainz.

© X-raid
Ob Wasser oder Staub: Peterhansel hatte am Donnerstag kaum freie Sicht
"Zuerst haben wir Krzystof Holowczyc überholt, der einen Reifenschaden hatte", erzählt Peterhansel im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. "Dann pushten wir und holten Giniel de Villiers ein. Doch es war nie möglich, ihn zu überholen. Wir waren immer mitten in seiner Staubwolke, aber nie nahe genug, um das Sentinel-System zu benutzen." Mit dieser Einrichtung können die Piloten vorausfahrende Fahrzeuge warnen.
Peterhansel verzweifelt hinter de Villiers
"Wir waren sicher 200 Kilometer lang direkt hinter ihm, doch ich wollte kein unnötiges Risiko eingehen", sagt Peterhansel. "Es war einfach nicht möglich, innerhalb 300 Meter von Giniel zu bleiben. Das Auto war perfekt, doch die zweite Prüfung war so heiß." Der Rekordsieger hat die Dakar 2011 noch nicht aufgegeben, auch wenn ihm derzeit über 1:40 Stunden auf Leader Al-Attiyah fehlen: "Diese Rallye ist noch nicht vorbei. Es wäre schön, auf das Podest zu kommen. Mir persönlich gibt es nicht so viel, aber für das Team wäre es toll, denn sie haben es glaube ich noch nicht geschafft."
Holowczyc und sein Copilot Jean-Marc Fortin verbesserten sich nach der elften Etappe um eine Position auf Platz fünf, da Rivale Mark Miller seinem Teamkollegen Sainz bei der Reparatur zur Hilfe eilte. "Wenn du so wie Carlos immer in der Staubwolke fährst, dann können Unfälle passieren", weiß der Pole. "Da war ein großes Loch im Flussbett, vielleicht war das das Problem."
Doch auch für Holowczyc und Fortin gab es Probleme: "Wir hatten zwei Mal nach 25 Kilometer hinten einen schleichenden Plattfuß. Das war unglaublich. Ich dachte, dass Jean Marc vielleicht etwas mit dem Ventil gemacht hat, als er den Druck verstellt hat. Wir haben nichts berührt. Wir haben nur einen Reifen gewechselt und gaben dem anderen Reifen etwas mehr Luft. Nach den nächsten 30 Kilometern ist die Luft wieder langsam ausgegangen. Der Reifen sah wie neu aus, doch vielleicht ist etwas an der Konstruktion gebrochen. Wir haben Stephane früh vorbeigelassen und attackierten auf dem zweiten Teil, weil wir ja nicht wussten, dass Miller und Sainz gestoppt haben."
Schadensbegrenzung bei X-raid
Für Teamchef Sven Quandt war der Donnerstag ein Tag der Schadensbegrenzung: "Bei der Dakar ist jeder Tag dramatisch. Es passiert immer etwas und diesmal hatten wir Glück - abgesehen davon, dass Stephane nicht an Giniel vorbeigekommen ist. Es war etwas komisch für ihn, den ganzen Tag lang hinter Giniel festzuhängen, nachdem er zu Beginn vier Minuten gut gemacht hatte."
Ricardo Leal Dos Santos und Paulo Fiuza verteidigten auf der elften Etappe ihren siebenten Gesamtrang, Stephan Schott und Holm Schmidt zerstörten ihren Kühler bei einer Kollision mit einem Felsbrocken. Sie mussten auf den Truck von Andrea Mayer, Thomas Baumann und Phillip Beier warten, der ihnen zur Hilfe eilte.

