• 21.08.2010 15:08

  • von David Pergler

Nissen: Wir denken nicht über Doppelsiege nach

Volkswagen Motorsport-Direktor Kris Nissen spricht über die Chancen des neuen Race Touareg 3 und die Zukunft von Volkswagen bei der Rallye Dakar

(Motorsport-Total.com) - Trotz der pompösen Präsentation des neuen Race Touareg 3 im Amphitheater von Trier im Feuerschein vor rund 1.000 Zuschauern bäckt Volkswagen bezüglich seinen Chancen bei der kommenden Rallye Dakar in Südamerika kleine Brötchen. Daran rüttelt auch nicht die Tatsache, dass die Wolfsburger den Rallyeklassiker in den vergangenen zwei Jahren mehr oder weniger souverän im Griff hatten.

Titel-Bild zur News:

Kris Nissen hat kein Interesse an Afrika als Austragungsort der Rallye Dakar

Für Volkswagen Motorsport-Direktor Kris Nissen geht es primär um einen erneuten Sieg an sich,von weiterer Ergebniskosmetik wie einen Doppelsieg zu träumen liegt ihm fern: "Wir denken nicht über Doppelsiege oder Dreifachsiege nach, wir wollen einfach alles geben, was wir haben. Sollten wir einen dritten Sieg einfahren, sind wir natürlich froh, denn das ist unser Ziel. Rückblickend muss man sagen, dass wir realistisch gesehen 2009 konkurrenzlos waren, aber 2010 war Stephane Peterhansel sehr, sehr stark."#w1#

2009 war die Rallye Dakar wegen Terrorgefahr in Afrika nach Südamerika geflohen. Nissen hat kein Bedürfnis, wieder auf den Ursprungskontinent der Rallye zurückzukehren: "Ich sehe keinen Vorteil darin, wieder nach Afrika zu gehen. Die neue Dakar-Herausforderung findet in Südamerika statt und hat die Rallye 2009 und 2010 zu einem Erfolg gemacht. Jetzt redet kaum jemand über Afrika, die Leute fragen sich eher, ob es China oder Indien sein wird."

"Zudem fand die Rallye ehrlicherweise 30 Jahre lang in Afrika auf den mehr oder weniger gleichen Wertungsprüfungen statt und wurde so für Peterhansel weniger herausfordernd", erklärte der Volkswagen-Motorsportdirektor und verweist darauf, dass Afrika den wohl kleinsten Automobilmarkt der genannten Austragungsorte habe.

Die Zukunft von Volkswagen bei der Rallye Dakar ist nach wie vor offen: "Momentan haben wir eine klare Strategie: Einen Einjahresplan. Seit zwei Jahren haben wir ein gutes Auto und ein gutes Grundpaket. Das bedeutet, dass wir in dieser Sache nicht so viel machen müssen. Dies macht es für uns von der Kostenseite her einfacher und zum anderen müssen wir kein vollständig neues Auto entwickeln, das macht die Vorbereitung auf die nächste Rallye Dakar etwas unkomplizierter."

"Wir fällen die Entscheidung, ob wir weitermachen oder nicht, erst nach 2011. Die Entscheidung machen wir wie in den Vorjahren davon abhängig, ob die Rallye weiterhin an einem attraktiven Ort stattfindet und sich in guter Verfassung zeigt. Dann denke ich, dass wir weitermachen werden", so Nissen, der sich weitere starke Rivalen wie BMW wünschen würde, etwa Mitsubishi oder Nissan wie zu alten Zeiten.