• 17.01.2016 08:54

Mr. Zuverlässig: Dirk von Zitzewitz glücklich über Podestplatz

Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz erobern bei der Rallye Dakar 2016 den dritten Platz - Damit bleiben sie das erfolgreichste Duo, seit in Südamerika gefahren wird

(Motorsport-Total.com) - Auf Mr. und Mr. Zuverlässig ist eben genau das: Verlass. Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz haben bei der Rallye Dakar den sechsten Podiumsplatz in acht Jahren erreicht und damit einmal mehr die Erwartungen übertroffen. Bei der härtesten Rallye der Welt fuhren sie in zwölf gewerteten Etappen und etwa 4.800 Kilometern gegen die Uhr im Hilux des Teams Toyota Gazoo Racing SA auf den dritten Platz.

Titel-Bild zur News: Giniel de Villiers

Der Toyota lief zuverlässig, war gegen die Turbo-Diesel aber nicht schnell genug Zoom

Sie trotzten damit nicht nur der überlegenen Konkurrenz eine der begehrten Trophäen ab, sondern auch der "Dakar" selbst. Schwindelerregende Höhen von bis zu 4.600 Meter über Normalnull im Rallye-Tempo, Gewitterstürme mit sintflutartigem Regen, extreme Hitze, puderartiger "Guadal"-Sand, weiche, turmhohe Dünen, gewundene Gebirgspässe und staubige, schnelle Schotterpisten bewältigten "GdV" und "DvZ" nahezu fehlerfrei, büßten selbst nur ein Minimum an Zeit ein und kamen damit der idealen "Dakar"-Leistung sehr nah.

Das südafrikanisch-deutsche Duo vermochte dennoch die Vormachtstellung der Turbodiesel-Fahrzeuge nicht zu durchbrechen, weil kleinere und größere Rückschläge Zeit kosteten. Zwar waren sie als Dritte bestplatziertes Duo mit einem Saugmotor-Benziner, dennoch bleibt der Diesel-Antrieb in Südamerika ungeschlagen. Eine Ära, die sie mit ihrem Sieg anno 2009 selbst einleiteten, als sie den ersten Triumph eines Selbstzünders mit Volkswagen feierten.

Dirk von Zitzewitz, Giniel de Villiers

Von Zitzewitz (li.) & de Villiers (re.) sind das erfolgreichste Duo in Südamerika Zoom

"Die Podiumsgaranten haben wieder Wort gehalten! Sechs Podiumsplätze in acht Jahren - das kann sich sehen lassen", freut sich von Zitzewitz über die Erfolgsserie. "Dass wir bei der Rallye Dakar auf dem Treppchen gelandet sind, versöhnt uns am Ende mit ihr. Es war eine Rallye, die alles andere als rund für uns gelaufen ist und damit natürlich nicht so, wie wir uns das vorgestellt hatten. In der ersten Woche war die Route zu leicht. Der Veranstalter wollte auf große Höhe hinauf und bis nach Bolivien, der Preis dafür war sportliche Eintönigkeit."

"Die Härte wurde nicht durch die Strecke bestimmt, sondern durch die Länge der Tage. Es war also anstrengend, aber nicht anspruchsvoll. Außer auf drei Etappen gab es ausschließlich Rallye-WM-ähnliche Routen. Die 'Dakar' sollte aber eine Wüsten-Rallye bleiben. Wir müssen zugeben, dass wir zu Beginn von der Stärke der Peugeot überrascht waren, denn die erste Woche hätte uns entgegenkommen müssen."

"Genauso überrascht waren wir dann in der zweiten Woche, als wir in der Wüste, die den Buggys liegen sollte, Zeit und Plätze gutgemacht haben, obwohl wir viele Plattfüße und eine Antriebswelle tauschen mussten. Dennoch war unser Hilux ein tolles Auto, das beste, das wir je gebaut haben. Unterm Strich sind wir zufrieden mit der 'Dakar' und werden jetzt an der Zukunft bauen."

Nasser Al-Attiyah hat fünf, Stephane Peterhansel/Jean-Paul Cottret haben vier. Doch das erfolgreichste Duo der "Südamerika"-Dakar bleiben de Villiers und von Zitzewitz - mit nun sechs Podiumsresultaten in den vergangenen acht Jahren. Zwei davon mit Volkswagen, vier mit von Hallspeed entwickelten Toyota Hilux. Kein anderes Duo kann auf mehr Top-3-Resultate verweisen. Und nicht nur das - sie bleiben Mr. und Mr. Zuverlässig: Denn seit de Villiers/von Zitzewitz gemeinsam starten - erstmals bei der "Dakar" 2006 - haben sie stets das Ziel erreicht.