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Motorräder: Street feiert zweiten Tagessieg
Der US-Amerikaner Jonah Street hat auf der neunten Etappe der Rallye Dakar seinen zweiten Tagessieg gefeiert - Cyril Despres verkürzte den Abstand auf Marc Coma
(Motorsport-Total.com) - Die neunte Etappe der Rallye Dakar sorgte in der Motorradwertung für einige Überraschungen. Die 235 Wertungskilometer wurden in einer Schleife um Copiapo absolviert. Eine Besonderheit sorgte für Ausgeglichenheit: Im Gegensatz zum gewohnten Startprozedere, wurden diesmal die Motorräder in Gruppen gleichzeitig von der Linie losgeschickt. Die Spitzenreiter gingen in einer Zehnergruppe zusammen auf die Etappe.

© GEPA/Red Bull
Auf der neunten Etappe konnte Cyril Despres Boden auf Marc Coma aufholen
Das sorgte gleich bei der ersten Zwischenzeit für ein durchgewürfeltes Feld. Nach 33 Kilometern lag Frans Verhoeven (BMW) knapp vor Thierry Bethys (Honda) und David Casteau (Sherco). Die Duellanten um den Gesamtsieg hielten sich noch zurück. Cyril Despres und Marc Coma waren nur auf den Positionen 20 und 21 zu finden.
In diesem Ton ging es auch weiter, denn nach 63 Kilometern hatte sich Helder Rodrigues (Yamaha) an die Spitze gesetzt. Es ging aber eng zu, denn Verhoeven lag nur 1:38 Minuten zurück. Auch beim Wegpunkt bei Kilometer 106 lag der Portugiese vorne und konnte seinen Vorsprung vergrößern. Etwas weiter hinter belauerten sich Coma und Despres, die nur durch 18 Sekunden voneinander getrennt waren.
Bis Kilometer 207 lag Rodrigues in Führung, doch von hinten kam der US-Amerikaner Jonah Street stark auf und übernahm zwischenzeitlich die Führung. Der Yamaha-Pilot konnte das Tempo bis ins Ziel halten und feierte somit seinen zweiten Tagessieg. (Komplettes Ergebnis in unserem Live-Ticker!) "Es war phantastisch. Wissen Sie, wir hatten bei dieser Rallye schon viele schwere Momente. Die Dinge waren nicht immer zu unseren Gunsten."
"Es ist phantastisch. Es ist sehr bewegend", jubelt Street. "Wir sind hergekommen, um alles zu geben, was wir haben. Und besser als Erster geht einfach nicht. Eine Etappe zu gewinnen, ist wirklich etwas Besonderes. Ich bin in der dritten Welle losgefahren, was gut und schlecht war. Die Jungs vorne haben aufpassen müssen, und ich bin auf Angriff gefahren. Letztlich konnte ich alle einholen. In den ersten Dünen dann bin ich heftig gestürzt. Ich bin über den Lenker gegangen, aber es war noch okay. Heute hatten wir keine mechanischen Probleme. Ich bin glücklich"
Mit 3:38 Minuten Rückstand kam schließlich Frans Verhoeven als Zweiter ins Ziel. "Heute der Start auf der Linie. Ich fahre gern Cross und habe keine Angst davor, zwischen den anderen Fahren unterwegs zu sein", so der BMW-Pilot. "Ich bin vom Start an auf Angriff gefahren. Dann gab es in den Dünen und im Gebirge viel Nebel, und ich bin auf Ullevalseter gestoßen. Das habe ich nicht verstanden, denn er war fünf Minuten vor mir gestartet. Ich habe mir gedacht, dass die vordere Gruppe sich wohl verfahren hat und dass ich dann wohl gut navigiert habe. Das ist perfekt."
Casteau kam als Dritter ins Ziel, vor Gerard Guell Farres (Aprilia) und Jordi Viladoms (Yamaha). Im Kampf um die Gesamtwertung hatte schließlich Despres als Siebter die Nase vorne. Er konnte seinem KTM-Teamkollegen und Rivalen Coma ganze 1:05 Minuten abnehmen. "Nach dem Start sind wir nicht sehr lange in der Linie geblieben, denn bei Kilometer 17 hat Rodrigues eine falsche Richtung eingeschlagen und wir sind ihm alle gefolgt", schildert der Franzose.
"Wir sind dann umgekehrt, und als wir zurückkamen, sind wir auf die zweite Welle gestoßen. Da sind wir dann alle im Staub gefahren. Insgesamt eine etwas merkwürdige Etappe. Für die Gesamtwertung habe ich Verantwortung übernommen, denn ich bin das Katz-und-Maus-Spiel seit einigen Jahren satt. Wir werden sehen, ob es was bringt. Jetzt müssen wir auf Fiambala warten."
Im Gesamtklassement ist Comas Vorsprung auf 8:14 Minuten geschrumpft. Den neunten Platz kommentiert der Spanier folgendermaßen: "Es gab den Start von der Linie und viel Nebel, dadurch wurde der Beginn der Etappe und die Orientierung schwierig. In der ersten Gruppe haben wir uns verfahren: wir sind rechts abgezweigt, und als wir die Piste wiedergefunden haben, kam gerade die zweite Welle an. Das war ein bisschen konfus. Dann hat sich eine Gruppe von zwanzig schnellen Fahrern gebildet, und wir haben die Spezialetappe normal zu Ende fahren können. Doch es war letztlich ein schwerer Tag."
Pech hatte hingegen Rodrigues, der auf dem Weg zum Sieg war. Bei Kilometer 225 hatte der Yamaha-Pilot Kraftstoffprobleme und wurde von der Etappe ausgeschlossen.
Ergebnis der 9. Etappe (Top 10):
01. Street (Yamaha) - 3:06:56 Stunden
02. Verhoeven (BMW) +3:38 Minuten
03. Casteu (Sherco) +3:40
04. Farres Guell (Aprilia) +4:30
05. Viladoms (Yamaha) +5:46
06. Gouet (Honda) +6:02
07. Despres (KTM) +6:03
08. Ullevalseter (KTM) +6:59
09. Coma (KTM) +7:08
10. Lopez Contardo (Aprilia) +7:53
Gesamtwertung nach 9 von 13 Etappen (Top 10):
01. Coma (KTM) - 35:32:56 Stunden
02. Despres (KTM) +8:14 Minuten
03. Lopez Contardo (Aprilia) +23:33
04. Rodrigues (Yamaha) +1:01:51 Stunden
05. Faria (KTM) +1:21:20
06. Ullevalseter (KTM) +2:02:17
07. Pedrero Garcia (KTM) +2:04:44
08. Cody (Honda) +2:39:40
09. De Azevedo (KTM) +2:42:55
10. Jakes (Yamaha) +2:57:32

