Mitsubishi: Projekt Titelverteidigung auf neuen Wegen
Der Countdown zur neuen "Dakar" läuft: Mitsubishi will in Südamerika den in der afrikanischen Wüste gesammelten Siegen einen weiteren hinzufügen
(Motorsport-Total.com) - Fast ein Jahr ist es her, dass das Projekt Titelverteidigung von Mitsubishi bei der Rallye Dakar ein jähes Ende gefunden hat, bevor es richtig begonnen hatte. Kurz vor dem Start wurde die 30. Auflage des Wüstenklassikers wegen Terrordrohungen abgesagt. Nun sind die damaligen Sorgen und Zweifel vergessen, die Rallye Dakar schlägt neue Wege ein, im wahrsten Sinne des Wortes. Die Rallye ist umgezogen von Afrika nach Südamerika - und auf dem anderen Kontinent verfolgt Mitsubishi dasselbe Ziel: Das seit 2001 ungeschlagene Repsol Mitsubishi Ralliart Team will seinen insgesamt 13. Sieg bei der "Dakar" holen.

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Mitsubishi tritt bei der Rallye Dakar erstmals mit dem neuen Lancer Racing an
An den Start gehen wieder der seit 2005 unveränderte Fahrerkader: Rekordsieger Stéphane Peterhansel, Nani Roma, Hiroshi Masuoka und Luc Alphand. Neu ist jedoch ihr Arbeitsgerät. Erstmals setzt Mitsubishi bei der Rallye Dakar den neuen Lancer Racing mit Dieseltechnologie ein. Für das Team ist 2009 es die erste volle Saison mit dem neuen Turbo.#w1#
Bewährter Kader, neues Auto
Nachdem er die "Dakar" sechsmal auf dem Motorrad gewonnen hatte, wechselte Peterhansel 1999 auf vier Räder und kam 2002 zu Mitsubishi. Mit dem Montero Evolution gewann er den Wüstenklassiker 2004, 2005 und 2007. Kein Wunder, dass sein Spitzname "Monsieur Dakar" lautet. Auch Roma war zunächst auf zwei Rädern erfolgreich. Er wurde 2004 Endura-Europameister und gewann 2004 die Motorrad-Kategorie bei der "Dakar". Ein Jahr später stieg er um in den Mitsubishi. Sein größter Dakar-Erfolg auf vier Rädern ist bisher der dritte Platz aus dem Jahr 2006.

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Stéphane Peterhansel und Luc Alphand sind die bekanntesten Stars im Team Zoom
Einen weitaus größeren sportlichen Sprung hat Alphand gemacht - von zwei Brettern auf vier Räder. In den 1990er-Jahren war der Franzose einer der großen Stars im alpinen Skisport, 1997 gewann er den Gesamtweltcup. 1998 gab er sein Debüt bei der "Dakar", 2004 kam er zum Mitsubishi-Team. 2006 holte Alphand seinen ersten Dakar-Sieg in einem Montero Evolution. Auch Masuoka weiß, wie man beim Wüstenklassiker gewinnt: 2002 und 2003 fuhr er für Mitsubishi zum Sieg.
Um sich auf die neue "Dakar" vorzubereiten, haben die Mitsubishi-Piloten keine Mühen gescheut. Roma zum Beispiel begab sich zum Höhentraining in die Sierra Nevada, um sich auf 2.300 Metern Höhe auf die Bedingungen vorzubereiten, die ihn in Argentinien und Chile erwarten werden. Denn die Etappen in den Anden führen die Piloten auf mehr als 4.000 Höhenmeter. Dabei gibt es auch extreme Temperaturschwankungen: Tagsüber kann es heiß werden, während dann kalte Nächte warten. Fitness ist bei den langen Etappen also in vieler Hinsicht gefragt.
Coma der Favorit bei den Motorrädern
Bei den Motorrädern gehört das Schwesterteam KTM Repsol zu den Favoriten der "Dakar". Marc Coma visiert seinen insgesamt siebten Sieg an. Er kennt bereits Licht und Schatten der "Dakar": Nach seinem Sieg 2006 dominierte er auch 2007 vom Start weg, musste aber drei Tage vor dem Ziel wegen eines Sturzes aufgeben. Die südamerikanischen Rallyepisten kennt Coma ebenfalls bestens: Die "Rally Patagonia Atacama" konnte er dreimal gewinnen.
Ihm zur Seite steht erneut Jordi Viladoms. Seine Aufgabe ist es, Coma bis ins Ziel zu unterstützen. Auch er hat bereits zweimal an der Patagonien-Rallye teilgenommen und will seine dort gewonnene Erfahrung umsetzen, wenn es vom 3. bis zum 18. Januar darum geht, für KTM den Dakar-Sieg zu holen. Dritter Mann im Team ist Gerard Farrés, der zum zweiten Mal an der "Dakar" teilnimmt.

