• 07.01.2010 13:27

  • von Britta Weddige

Miller: "Haben eigentlich nichts anders gemacht"

Mark Miller feierte bei der Dakar seinen ersten Etappensieg, weiß aber, dass man auch das nötige Glück braucht - Harte Prüfungen diesmal gleich am Anfang

(Motorsport-Total.com) - Mark Miller ist zum fünften Mal als Volkswagen-Werkspilot bei der Rallye Dakar im Einsatz - und gestern konnte er seinen ersten Etappensieg feiern. Der Amerikaner entschied die fünfte Wertungsprüfung für sich und hatte im Ziel nach 483 Kilometern 2:10 MinutenVorsprung auf seinen Teamkollegen Carlos Sainz.

Titel-Bild zur News: Mark Miller

Mark Miller konnte bei der Dakar seinen ersten Etappensieg feiern

"Es war gut", sagt Miller gegenüber 'Motorsport-Total.com' über die Etappe und fügt schmunzelnd an: "Wir haben eigentlich nichts anders gemacht, wir sind dieselbe Pace gefahren wie jeden Tag. Aber ich glaube, dass die anderen etwas langsamer gefahren sind." Die Piste sei felsig und rau gewesen, berichtet der Amerikaner: "Und es gab viele Stellen, an denen man abfliegen kann."#w1#

"Ich habe mich gut gefühlt, aber es war schon hart", so Miller, der nach 100 Kilometern auf seinen Teamkollegen Giniel de Villiers aufgeschlossen hatte und danach 300 Kilometer hinter Nasser Al-Attiyah herfuhr. Durch die vielen Felsen wurde die Crew im Cockpit mächtig durchgeschüttelt, Miller Beifahrer Ralph Pitchford fügt sogar grinsend an, dass er sich am liebsten die ganze Zeit irgendwo festgeklammert hätte.

"Es hat auch mit Glück zu tun, wenn man heil durchkommt." Mark Miller

Doch das war nicht die einzige Tücke: "Man kann sogar auf der Piste selbst eine kleine, falsche Entscheidung in Sachen Speed treffen und irgendetwas kann schief gehen", weiß Miller. "Es hat auch mit Glück zu tun, wenn man heil durchkommt."

Grundsätzlich stimmt er der Meinung zu, dass der Auftakt in die diesjährige Dakar wesentlich härter ist als 2009. Denn: "Die Fiambala-Prüfung war im vergangenen Jahr am Ende der Rallye, das war der letzte 'Sargnagel', wie wir sagen. In diesem Jahr war es schon die dritte Prüfung, das war schon heftig."

¿pbvin|8|2277||0|1pb¿Auch Teamkollege Sainz, der gestern die Gesamtführung übernommen hat, pflichtet dem bei: "Für mich war die Dakar bisher härter als im vergangenen Jahr. Vor allem die letzten drei Tage, aber auch der zweite Tag mit dem Matsch und dem Nebel. Es war wirklich hart."

Volkswagen hat nach fünf Tagen eine Dreifachführung inne: Spitzenreiter ist Sainz vor Al-Attiyah und Miller. Auf Rang vier liegt Hummer-Pilot Robby Gordon, der schon eine Stunde Rückstand auf Sainz hat. Man darf also bei den Wolfsburgern durchaus vom nächsten Gesamtsieg träumen. "Für das Team ist das großartig, 1,2,3, was kann man mehr verlangen?", fragt Vorjahressieger de Villiers. Für den Südafrikaner ist das Thema Gesamtsieg allerdings abgehakt.

Nachdem er am dritten Tag drei Stunden verloren hatte, büßte er gestern erneut viel wertvolle Zeit ein. Zunächst übersah er in einer Offroad-Sektion im Staub eine Querrille von einem Motorrad-Fahrer und nahm sie voll mit. Dabei riss eine Schraube eines vorderen Radträgers. Danach hing er im Staub eines Kamaz-Lkw fest und hatte auch noch zwei Reifenschäden.

"So läuft es eben, so ist die Dakar, was will man machen? Wenigstens scheinen wir alle Probleme zu haben und die anderen keine, denn sie sind nun in einer guten Position", bilanziert de Villiers. "Mein Job ist nun, die anderen Jungs zu unterstützen. Wir versuchen einfach, anzukommen. Keine Attacke, nur Unterstützung."