• 07.01.2010 11:39

Volkswagen: Trotz Dreifachführung weiter konzentriert

Volkswagen führt die Rallye Dakar mit Carlos Sainz, Nasser al-Attiyah und Mark Miller an, doch man weiß, dass der Weg bis ins Ziel noch sehr lang ist

(Motorsport-Total.com) - Volkswagen übernahm auf der bislang längsten und härtesten Prüfung der Rallye Dakar die Führung: Gleich drei Race Touareg liegen nach fünf Tagen an der Spitze. Carlos Sainz/Lucas Cruz führen den Marathon-Klassiker mit einem Vorsprung von 4:37 Minuten an. Zweite sind ihre Teamkollegen Nasser Al-Attiyah/Timo Gottschalk, mit 9:39 Minuten Abstand folgen Mark Miller/Ralph Pitchford, die ihren ersten Etappensieg bei der Rallye Dakar überhaupt feierten. Somit gab es an den ersten fünf Tagen der eng umkämpften Rallye durch Argentinien und Chile fünf verschiedene Sieger.

Titel-Bild zur News: Carlos Sainz

Carlos Sainz hat auf der fünften Etappe die Führung bei der Dakar übernommen

Auf dem Weg von Copiapó nach Antofagasta, der über Höhenlagen von knapp 3.000 Meter und durch riesige Geröllfelder führte, absolvierten die Teilnehmer die mit 483 Kilometern zweitlängste Prüfung der Rallye. Der Schlüssel zum Erfolg führte für die Tagessieger Mark Miller/Ralph Pitchford über eine materialschonende und zugleich konstant schnelle Fahrt: Das amerikanisch-südafrikanische Duo vermied jegliche Reifenschäden, die angesichts großer und spitzer Steine auf ausgewaschenem Terrain fast unvermeidlich waren.#w1#

Das bislang auf Platz eins liegende X-raid-BMW-Team mit Stéphane Peterhansel/Jean-Paul Cottret büßte in der Atacama-Wüste mehr als zwei Stunden Zeit ein. Die direkten Verfolger des Volkswagen-Trios in der Gesamtwertung sind nun die Amerikaner Robby Gordon/Andy Grider im Hummer.

Stimmen zur fünften Etappe:

"Es gilt, zunächst einmal die Dakar selbst zu bezwingen." Kris Nissen

Kris Nissen (Volkswagen Motorsport-Direktor): "Das war ein langer und sehr, sehr guter Tag für Volkswagen. Alle Fahrer und Beifahrer haben super gearbeitet. Wir müssen trotz der Erfolge in Tages- und Zwischenwertung ruhig und konzentriert bleiben, denn es gilt, zunächst einmal die Dakar selbst zu bezwingen. Noch liegen über 3.000 Kilometer in hartem Gelände vor uns."

Giniel de Villiers: "Es scheint so, als würden wir das Pech in diesem Jahr anziehen. Schlecht für uns - gut für das Team, wenn es so bleiben würde. Heute haben wir in einer Offroad-Sektion im Staub eine Querrille von einem Motorrad-Fahrer übersehen und voll mitgenommen. Dabei ist eine Schraube eines vorderen Radträgers gerissen. Die Reparatur des betroffenen Kugelgelenks hat sehr lange gedauert. Doch damit nicht genug: Wir hingen danach im Staub eines Kamaz-Lkw fest und hatten auch noch zwei Reifenschäden. Für Dirk und mich geht es definitiv nur noch darum, möglichst dem Team zu helfen."

¿pbvin|8|2277||0|1pb¿Carlos Sainz: "Ein extrem harter und langer Tag, an dem eigentlich kaum etwas schief ging. Der Race Touareg lief wie ein Uhrwerk. Doch leider haben wir uns etwa 100 Kilometer vor dem Ziel den rechten Hinterreifen auf einem Stein beschädigt. Das konnte heute sehr leicht passieren. Mit Tagesplatz zwei haben wir jetzt die Führung übernommen. Deswegen bin ich überaus zufrieden. Ich freue mich für meinen Teamkollegen Mark Miller, dass er die Etappe gewonnen hat."

"Ein extrem harter und langer Tag, an dem eigentlich kaum etwas schief ging." Carlos Sainz

Mark Miller: "Mein erster Etappensieg bei der Dakar! Der Tag heute kam mir ein bisschen vor wie in dem Film 'Tage des Donners' - ich fühlte mich nicht besonders schnell, doch die anderen waren langsamer. Heute kam es darauf an, sich keine Reifenschäden einzuhandeln. Das haben wir geschafft. Darüber hinaus hat mein Copilot Ralph Pitchford einen erstklassigen Job bei der Navigation gemacht. Doch heute sahen wir nur eine Momentaufnahme. Es liegt noch viel Arbeit vor uns."

Nasser Al-Attiyah: "Heute haben Timo und ich Schadensbegrenzung betrieben. Leider haben wir uns bei dem Versuch, Stéphane Peterhansel zu überholen, einen Plattfuß geholt, weil wir über einen großen Stein gefahren sind. Das war gleich zu Beginn der Prüfung, weshalb wir im Mittelteil Vorsicht walten ließen - schließlich hatten wir nur noch einen Ersatzreifen. Erst am Ende haben wir Attacke gemacht. So konnten wir ein bisschen Zeit aufholen."

Maurício Neves: "Eine anspruchsvolle Etappe mit großen Geröllfeldern und einer eindrucksvollen Landschaft. Im Unterschied zu vielen anderen konnten wir einen Reifenschaden vermeiden. Deshalb bin ich mit dem Tagesergebnis mehr als zufrieden. Besonders, weil mein Beifahrer Clécio Maestrelli mich heute sehr gut navigiert hat."