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Miller: "Das totale Chaos"
Auch die VW-Piloten hatten mit den Widrigkeiten der dritten Etappe der Rallye Dakar zu kämpfen: Falsche Wege, Plattfüße, Überschläge
(Motorsport-Total.com) - Die dritte Etappe der Rallye Dakar hatte es in sich. Schon im vergangenen Jahr hatte es in der Gegend zwischen La Rioja und Fiambala große Probleme gegeben - und in diesem Jahr warteten ähnlich große Tücken auf die Crews.

© Volkswagen
Mark Miller hatte vor allem am Anfang der Etappe zu kämpfen
"Die Stage war schwierig", berichtet VW-Pilot Nasser Al-Attiyah. Er verlor schon dadurch Zeit, dass er die Prüfung als Vortagessieger eröffnen musste. "Zudem hatten wir auch einen Platten und mussten den Reifen wechseln. Wir hatten auch das Problem, dass wir immer das führende Fahrzeug waren und uns niemand überholt hat, dem wir folgen konnten. Wir waren immer das Pacecar." Doch er lässt sich nicht unterkriegen und denkt nun darüber nach, "wie wir gewinnen können. Es wird auf jeden Fall wieder nicht einfach."#w1#
"Es ging richtig ans Eingemachte, viel Navigation", ergänzt sein Co-Pilot Timo Gottschalk. "Immer wieder ging es im Flussbett zick-zack hin und her. Dann hatten wir auch noch den Reifenschaden und haben noch mehr Luft aus den Reifen gelassen. Dann sind wir eine Kuppe hochgefahren, da dort Motorradspuren langgingen. Doch dahinter ging es einige Meter steil runter. Zum Glück konnten wir rechtzeitig bremsen. Rückwärts konnten wir nicht fahren, da wir sonst steckengeblieben wären. Ich bin dann vorgelaufen und habe 100 Meter später einen Weg gefunden. Nasser ist dann alleine auf der Rückseite der Düne dorthingefahren. Die Etappe hatte ich mir nicht ganz so schlimm vorgestellt."
Auch für Teamkollege Mark Miller war es "ein ereignisreicher Tag": "Nach etwa 40 Kilometern haben wir uns verfahren und es ging das totale Chaos los. Wir haben überall nach dem Weg gesucht, konnten den richtigen aber nicht finden. Nach zehn Minuten sind wir querfeldein zum Wegpunkt gefahren." Danach sei es "wirklich super gelaufen", berichtet der Amerikaner weiter.
"Die Prüfung selbst war toll. Genau das Richtige für mich", fährt Miller fort. "Wenn nur der Beginn nicht gewesen wäre. Aber ich habe den Tag genossen. Es war sehr sandig, viele Off-road-Passagen. Ich glaube, wir hatten alle Arten von Sand, in denen man sich festfahren kann." Mit seiner Zeit ist der Gesamtvierte dennoch nicht zufrieden, "denn wir haben Zeit auf den BMW verloren. BMW hat bisher einen sehr guten Job gemacht."
¿pbvin|8|2268||0|1pb¿Die Titelverteidiger Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz mussten einen herben Rückschlag verzeichnen. In einer Düne kippten sie auf das Dach, dabei wurde der Kabelbaum beschädigt. Das kostete drei Stunden, da das Duo auf den Servicetruck warten musste. Später mussten sie noch ein Feuer in ihrem Auto löschen. "Von unserem Unfall abgesehen, war diese Etappe viel zu hart. Wir haben noch zahlreiche andere Fahrzeuge überholt, die es nicht die Dünen hoch schafften", berichtet von Zitzewitz.
"So ist das bei der Dakar', sagte de Villiers, nachdem er mit großer Verspätung abends im Biwak angekommen war: "Im letzten Jahr war dies die schwierigste Etappe überhaupt und auch die, auf der wir die Rallye für uns entscheiden konnten. In diesem Jahr haben wir die Rallye hier offensichtlich verloren."
"Die Dakar hat richtig angefangen. Es war ein typischer Dakar-Tag. Es war eine sehr, sehr schwere Etappe, die fast nicht zu meistern war", bilanziert VW-Motorsportdirektor Kris Nissen. "Aber wir haben alle fünf Autos im Biwak. Auch wenn wir enttäuscht sind über den Rückstand von Giniel. Es war heute schwer für die Fahrer. Dass man einen Fehler macht und sich überschlägt, gehört nun mal auch dazu. Leider haben sie keine Möglichkeit mehr, ihren Titel zu verteidigen. Aber der Teamgeist ist noch immer da und so werden sie sicherlich den anderen helfen, wenn nötig."
"Wir dürfen wegen eines solchen Rückschlags nicht zerbröseln. Wir sind ein gutes und starkes Team und wir können uns auch die nächsten Tage an der Spitze positionieren", schließt Nissen.

