• 11.01.2009 16:27

  • von Stefanie Szlapka

Große Begeisterung für die Dakar in Südamerika

Der Rallyetross genießt in Argentinien und Chile einen hohen Stellenwert und wird ständig von einer Vielzahl an Motorsportfans umlagert

(Motorsport-Total.com) - So groß wie die Sorgen über den Umzug der Rallye Dakar von Afrika nach Südamerika waren, so überschwänglich ist die Begeisterung aller Beteiligten. Tausende von begeisterten Fans stehen am Straßenrand sowie rund um das Biwak und machen einem das Durchkommen fast unmöglich. Jedes Auto und jede Person, die auch nur annähernd nach "Rallye Dakar" aussieht, wird sofort fotografiert und um Autogramme gebeten. So stehen nicht nur die Fahrer im Mittelpunkt des Interesses, auch die Mechaniker sehen sich plötzlich begeisterten Fans gegenüber.

Titel-Bild zur News: Marc Coma

KTM-Pilot Marc Coma bahnt sich einen Weg durch die Fanmassen bei der Dakar

"Wenn wir zum Tanken fahren, kommen wir kaum dazu, uns um die Autos zu kümmern", erzählt ein Volkswagen-Mechaniker. "Wir sollen vor den Autos posieren und werden sogar um Autogramme geben." Doch die Freude über der Bevölkerung nimmt teilweise schon gefährliche Züge an. "Da stehen plötzlich Leute genau vor dir auf der Straße, um den Truck anzuhalten und Fotos zu machen", berichtet der Fahrer eines Servicetrucks von Mattias Kahle.#w1#

Ein großer Unterschied zu Afrika und eine große Überraschung für alle. Besonders den Argentiniern schien kein Weg zu weit. "Mitten im Nichts sieht man plötzlich Jeeps und Zelte von Fans stehen, die die Autos bejubelt", erzählt Dirk von Zitzewitz' Beifahrer im VW-Team. "Und das nicht nur ein Mal, sondern oft - einfach unglaublich." Innerhalb der Städte müssen die Co-Piloten kaum noch einen Blick ins Roadbook werfen. Sie müssen einfach dem Spalier der Fans folgen, um ins Biwak zu finden.

Dieses ist allerdings für die Fans gesperrt. Die stehen zu Tausenden an den Zäunen und versuchen einen Blick auf Fahrzeuge und Teilnehmer zu erhaschen. Doch die Mechaniker sind sich einig: "Wenn die Zuschauer ins Biwak dürften, hätten wir keine Zeit mehr, an den Fahrzeugen zu arbeiten." So trafen wir auch auf zwei junge Männer, die 900 km gefahren sind, um die Dakar in Valparaiso live zu erleben.


Fotos: Rallye Dakar


Auch der Sport scheint unter dem Kontinentwechsel nicht gelitten zu haben. Für VW Motorsportchef Kris Nissen ist die Rallye Dakar 2009 "schwieriger als alle vorherigen Rallyes in Afrika." Schon alleine die hohe Ausfallquote bei den Topteams und die Tatsache, dass von 80 Racetrucks zum Ruhetag nur rund 20 im Biwak verweilten, zeigt das hohe Level der Dakar 2009, das viele wohl auch unterschätzt haben. "Ich bin schon zwei Mal gefahren und ich habe allen gesagt, dass es schwierig werden wird", so Mitsubishi Pilot Luc Alphand - "und es wurde hart..."