Für Schlesser gibt es nur ein Motto: Volle Attacke!

Jean-Louis Schlesser visiert 2008 seinen dritten Dakar-Sieg an und will auf volles Risiko gehen, weil gleich drei seiner Autos am Start sind

(Motorsport-Total.com) - Jean-Louis Schlesser ist in der Motorsportwelt kein Unbekannter: 1988 war er jener Formel-1-Fahrer, mit dem Ayrton Senna in Italien beim Überrunden kollidiert ist, weshalb McLaren-Honda damals nicht alle 16, sondern nur 15 Rennen gewinnen konnte. Außerdem taucht er immer wieder in Le Mans oder bei der Rallye Dakar auf - die Dakar hat er 1999 und 2000 auch schon zweimal gewonnen.

Titel-Bild zur News: Jean-Louis Schlesser

Jean-Louis Schlesser möchte 2008 voll attackieren und auf Sieg fahren

Eine Wiederholung dieser Erfolge hat sich der Franzose für die diesjährige Auflage vorgenommen, denn nach dem dritten Platz im Vorjahr hat er vor, 2008 auf volle Attacke zu setzen. Dabei behilflich ist ihm, dass er nicht nur selbst mit einem seiner selbstgebauten Schlesser-Buggys am Start sein wird, sondern dass er insgesamt drei Fahrzeuge in die Wüste schickt: Dominique Housieaux and Jose Luis Monterde sitzen in den anderen beiden.#w1#

Schlesser zufrieden mit seiner Fahrerwahl

"Ihr Fahrstil", lobt Schlesser seine beiden Schützlinge, "passt gut zu unserem Zweiradantrieb. Sie haben eine gute Chance, ein gutes Resultat einzufahren." Er selbst wird daher voll auf Angriff fahren: "Für meinen Teil steht es fest, dass ich mehr Risiko eingehen werde, denn mich interessiert nur der erste Platz. Wenn es für mich nicht gut laufen sollte, kann ich mich immer noch um die anderen kümmern."

2007 war der 59-Jährige bei der Rallye Dakar speziell gegen Ende hin ziemlich defensiv unterwegs, denn als sich die favorisierte Volkswagen-Flotte der Reihe nach verabschiedet hatte, lag er plötzlich auf Podiumskurs - und da wollte er natürlich keine Risiken mehr eingehen. Außerdem war er damals der einzige Fahrer in einem Schlesser-Buggy.

Erinnerungen an 2007

"Im Vorjahr war ich der einzige Fahrer - ich hatte nicht die Sicherheit, dass ein anderes Fahrzeug ins Ziel kommen würde. Um mein Unternehmen zu retten, musste ich in Dakar ankommen, wenn möglich in einer guten Position. Und es stimmt, dass ich etwas ruhiger gefahren bin als sonst, als ich die Chance auf einen Podestplatz witterte. Aber um zwei Etappen zu gewinnen, musste ich schon auch auf Angriff fahren", so Schlesser.

Technisch gesehen glaubt er, dass seine Buggys unter den Regeländerungen leiden werden - so dürfte beispielsweise die Verkleinerung der Lufteinlässe speziell die Dieselfahrzeuge weniger hart treffen. Dafür hat sich Schlesser im Radaufhängungsbereich einige Verbesserungen einfallen lassen. Und: Vom langen Aufenthalt in Mauretanien verspricht er sich zumindest eine kleine Chance gegen die großen Werksoperationen...