• 08.11.2008 16:26

Die Technik des Race Touareg 2: Fragen und Antworten

Drei Ingenieure, die den Volkswagen Race Touareg 2 mitentwickelt haben, beantworten vor der Rallye Dakar 2009 einige wichtige Fragen

(Motorsport-Total.com) - 24 Einsätze, 29 Podiumsresultate, darunter neun Siege: Die Dakar-Bilanz des Volkswagen Race Touareg weist seit dessen Debüt im Jahr 2004 zahlreiche Erfolge auf. Fast die Hälfte aller Siege bei Etappen, in denen ein Race Touareg angetreten ist, ging nach Wolfsburg. Hinter den Resultaten steckt eine aufwändige technische Entwicklung. Ein Kurzinterview mit dem Ingenieurstrio, das für die Entwicklung und Optimierung des Race Touareg 2 verantwortlich zeichnet.

Titel-Bild zur News: Volkswagen Race Touareg 2

Volkswagen schickt bei der Dakar wieder den Race Rouareg 2 an den Start

Frage: "Eine Rallye Dakar erstmals in Südamerika - welche Herausforderungen bietet diese Premiere in technischer Hinsicht?"
Eduard Weidl (Technischer Projektleiter): "In diesem Jahr haben wir vor allem mit großen Höhen zu kämpfen. Auf den Verbindungsetappen müssen die Fahrzeuge bis zu 4.600 Meter über Normalnull überwinden. Das bedeutet vor allem für den Motor, ganz speziell aber für den Turbolader eine höhere Belastung. Da der Sauerstoffanteil mit der Höhe abnimmt, müssen die Drehzahlen im Turbolader zunehmen, um nicht zu viel Motorleistung zu verlieren. Die gleiche Leistung wie im Flachland ist nicht zu erreichen, da wir den Ladedruck absenken müssen, um die Standfestigkeit zu gewährleisten."#w1#

Frage: "Für den Menschen beginnt in der Höhe die kritische Zone bei 7.500 Metern. Wann ist die des Race Touareg erreicht?"
Donatus Wichelhaus (Leiter Motorenentwicklung): "Eigentlich nie, denn das ist nur eine Frage der Abstimmung. Wenn man das so genannte Mapping so einstellt, dass der Turbolader nicht überdreht, ist außer Leistungsverlust nichts zu erwarten. Und der liegt bei den höchsten zu bestreitenden Höhen bei etwas mehr als 20 Prozent."

Frage: "Wie kann man sich denn auf diese ganz speziellen Bedingungen vorbereiten?"
Wichelhaus: "Vor allen Dingen mit Testreihen in der Klimakammer. Dort kann man die Luftdruckverhältnisse bei den Anden-Etappen am besten simulieren und dann den Motor unter Last fahren. Damit kann man die Wirklichkeit bei der Dakar zu 99 Prozent nachbilden. Dann kann man das Mapping, die Einstellung des Motors, an die gewonnenen Erkenntnisse anpassen."

Frage: "Was waren denn weitere generelle Entwicklungsziele für die Rallye Dakar?"
Andreas Lautner (Technischer Direktor): "Für die kommende Dakar haben wir das Hauptaugenmerk auf die Standfestigkeit des Race Touareg gelegt und in Zusammenarbeit mit der Qualitätskontrolle große Fortschritte erzielt. Jetzt haben wir ein Auto, das den höchsten Qualitätsstandard hat - und das brauchen wir, um letztendlich eine solch harte Marathonrallye zu gewinnen. Aus diesem Grund waren die weiteren Entwicklungen zur Performanceverbesserung Lösungen im Detail. Wie zum Beispiel ein neuer Querlenker für die Hinterachse, eine verbesserte Sicht für die Fahrer und ein optimiertes Hydrauliksystem für die Stoßdämpfer."

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