• 07.01.2011 11:55

  • von Stefan Ziegler & Stefanie Szlapka

Coma & Despres: Turbulenter Wüstentag bei der Dakar

Die beiden Motorrad-Spitzenreiter Marc Coma und Cyril Despres haben bei der Dakar 2011 mit unterschiedlichen Herausforderungen zu kämpfen

(Motorsport-Total.com) - Sie sind die beiden Spitzenreiter der Motorrad-Wertung bei der Rallye Dakar 2011, doch von einem Durchmarsch sind Marc Coma und sein KTM-Markenkollege Cyril Despres weit entfernt. Der Spanier und sein französischer Konkurrent treffen in der schwierigen Rennregion von Südamerika immer wieder auf kleine Hindernisse, haben aber sehr viel Spaß und Freude an ihrem Rennabenteuer.

Titel-Bild zur News: Cyril Despres

Cyril Despres alleine auf weiter Flur: Der Franzose liegt aktuell auf Position zwei

"Ein schwieriger Tag", gibt Coma im Anschluss an den fünften Dakar-Tag zu Protokoll. "Ich bin gestürzt und hatte danach Probleme mit dem Kühler. Ich konnte das reparieren und dann mehr oder weniger normal weiterfahren." Allerdings nur kurz, denn Coma eilte einem havarierten Mitstreiter zu Hilfe: "Nach dem Tanken habe ich bei Olivier Pain angehalten, der gestürzt war. Er war bewusstlos."

"Ich habe sofort Alarm gegeben und bin bei ihm geblieben, bis mein Wasserträger Joan Pedrero angekommen ist. Das war eine echte Dakar-Etappe, bei der viele Dinge passiert sind", berichtet Coma und fügt hinzu: "Ich habe Zeit auf Despres verloren, werde aber ein wenig davon wegen des Stopps für Pain zurückbekommen." Der Vorsprung auf seinen Verfolger beträgt aktuell rund zehn Minuten.

Auch, weil Despres durch eine Strafe zurückgeworfen wurde. "Man hat mir um 4:30 Uhr morgens mitgeteilt, dass ich eine Zeitstrafe bekommen habe. Ich hatte bloß meine Handschuhe gegen die Kälte vergessen und bin zurückgegangen, um sie zu holen. Ich habe nicht gesehen, dass am Ausgang Tafeln zu beachten waren. Das habe ich nach dem gestrigen Tag aber schon fast wieder vergessen."

Zu viel hatte Despres auf Etappe fünf erlebt und schwärmt: "Deswegen fahre ich Rallye-raid: 425 Kilometer Navigation und Spaß. Wir haben GPS-Punkte suchen müssen, die wirklich wie Nadeln im Heuhaufen waren - ganz zu schweigen von Zeiten oder Strafen. Das Wichtigste für mich ist, gute Gefühle gesammelt und mir selbst Freude bereitet zu haben", gesteht der KTM-Rennfahrer.

Dass sein Konkurrent Coma zunächst durch technische Schwierigkeiten am Weiterfahren gehindert wurde, beschäftigt Despres nur am Rande: "Ich sah, dass Marc bei Kilometer 70 technische Probleme zu haben schien. Ich habe mich aber nie über Probleme von anderen gefreut. Für mich ist mein Rennen wichtig." Und eben dieses hat bereits wieder begonnen - Etappe sechs ist unterwegs...