powered by Motorsport.com

Audi RS Q e-tron: Hybrid-Renner für die Rallye Dakar vorgestellt

Audi hat den RS q e-tron vorgestellt, mit dem Carlos Sainz sen., Stephane Peterhansel und Mattias Ekström 2021 bei der Rallye Dakar fahren werden

(Motorsport-Total.com) - Audi hat am Freitag im Rahmen einer Online-Veranstaltung den RS Q e-tron vorgestellt. Mit dem Hybrid-Allradrenner will das Werksteam Q Motorsport im Januar 2022 mit den Piloten Carlos Sainz sen., Stephane Peterhansel und Mattias Ekström bei der Rallye Dakar an den Start gehen.

Titel-Bild zur News: Audi RS Q e-tron

So sieht er aus, der Audi RS Q e-tron für die Rallye Dakar Zoom

"Ein vielfältiges Engagement im Motorsport ist und bleibt ein fester Bestandteil der Audi-Strategie", sagt Markus Duesmann, Vorstandsvorsitzender von Audi. "Wir wollen auch in Zukunft den Slogan der Marke 'Vorsprung durch Technik' im internationalen Spitzenmotorsport unter Beweis stellen und innovative Technologien für unsere Straßenfahrzeuge entwickeln. Die härteste Rallye der Welt ist dafür die perfekte Bühne."

Eine gewaltige Lufthutze über dem Cockpit, ein großer Lufteinlass an der Front und dünne LED-Bänder als Scheinwerfer verleihen dem RS Q e-tron zusammen mit der dunklen Lackierung und den neon-orangefarbenen Felgen ein futuristisches Aussehen.

Hybrid-System mit DTM-Motor und drei Elektrogeneratoren

Unter der Haube sorgt ein komplexes Hybrid-System mit einem Benzin- und drei Motor-Generator-Einheiten (MGU) für den Antrieb. Zum Einsatz kommt zum einen der 2-Liter-Vierzylinder-Turbomotor, den Audi bis Ende 2020 in seinen DTM-Autos verwendet hatte.


Präsentation Audi RS Q e-tron für die Rallye Dakar

Dieser treibt aber nicht die Räder an, sondern einen Elektrogenerator, der die Batterie auflädt. Diese besteht aus 13 Modulen mit jeweils 266 Zellen, wiegt insgesamt 375 Kilogramm und hat eine Kapazität von 52 Kilowattstunden. Gespeist wird sie nicht nur durch den Generator, sondern auch durch Energie, die beim Bremsen rekuperiert wird.

Der eigentliche Antrieb besteht aus je einem Elektromotor an der Vorder- und Hinterachse, die mechanisch nicht miteinander verbunden sind. Diese stammen aus dem Antriebsstrang des Formel-E-Autos und haben eine Leistung von jeweils 250 Kilowatt (340 PS). Die maximale Systemleistung des E-Antriebs liegt bei 500 Kilowatt. Wie viel davon bei der Rallye Dakar abgerufen werden darf, wird seitens der Veranstalter noch final definiert.

Erste Texts auf dem Offroad-Gelände von Armin Schwarz

"Der Zeitplan dieses Projekts ist extrem dicht und herausfordernd", sagt Andreas Roos, Dakar-Projektleiter bei Audi. "Seit dem offiziellen Start des Projekts sind weniger als zwölf Monate vergangen. Wir mussten mit der Entwicklung beginnen, während die Vorschriften für alternativ angetriebene Fahrzeuge noch nicht einmal fertiggestellt waren."


Fotos: Testfahrten Audi RS Q e-tron


"Und die gesamte Entwicklung fand während der Corona-Pandemie statt. Auch das darf man nicht unterschätzen. Was das Team bis jetzt erreicht hat, ist einzigartig. Der Roll-out war für alle ein ganz besonderer Moment."

Nach einem ersten Shakedown auf der Teststrecke an der Basis von Audi Sport in Neuburg absolvierten Sainz, Peterhansel und Ekström einen ersten Test auf dem Offroad-Gelände Area 39 in der Nähe von Halberstadt, welches vom deutschen Rallye-Piloten Armin Schwarz betrieben wird.

"Komplexester Rennwagen, den wir je gebaut haben"

"Unsere Fahrer waren von den ersten Minuten im Auto an sehr zufrieden, obwohl wir natürlich schon eine lange To-Do-Liste haben", sagt Roos. "Aber wir freuen uns auf diese enorme Herausforderung; wir wollen nicht nur dabei sein, sondern die bestmögliche Performance erreichen.

"Natürlich ist uns bewusst, dass es eine Lernkurve mit diesem riesigen und einzigartigen Stück Technik und Kunst sein wird. Es ist der komplexeste Rennwagen, den wir je gebaut haben, mehr noch als der LMP1, und wir wollen damit in die Fußstapfen des legendären Audi Quattro im Rallyesport treten", so Roos weiter.

Fortgesetzt wird das Testprogramm in der nächsten Woche in der spanischen Region Aragon, wobei Sven Quandt, Teamchef des Werksteams Q Motorsport, auf mögliche Rückschläge vorbereitet ist. "Wenn wir in diesen ersten Monaten keine großen Probleme haben, hätten wir etwas ganz Einzigartiges und Unglaubliches geschafft", sagt der erfahrene Dakar-Teamchef.

"Das Ziel ist es, diese erste Dakar zu beenden, alles andere wird ein Geschenk sein. Aber ich denke, wir können einige Überraschungen erleben."

Neueste Kommentare