Atacama-Wüste: Schwerstarbeit für die Navigatoren
Fahrerisch weniger anspruchsvoll, aber für die Navigatoren die große Herausforderung: Viele Wege führen durch Chile, aber welcher ist der schnellste?
(Motorsport-Total.com) - Am Mittwoch haben die Teilnehmer der Rallye Dakar während der Überführungsetappe Argentinien verlassen und Chile erreicht. Es ging quer durch die Anden, die anschließende Wertungsprüfung über gut 200 Kilometer fand in einem Ausläufer der Atacama-Wüste statt. Für die Piloten galt es, die teils spitzen Felsstücke zu umfahren, um Reifenschäden zu verhindern. Die Beifahrer hatten gleichzeitig einen harten Tag.

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Dirk von Zitzewitz will Giniel de Villiers sicher durch die Wüste navigieren
"Die Etappe war kurz aber heftig", berichtet Al-Attiyah-Navigator Timo Gottschalk. "Teilweise waren die Passagen sehr schnell, dann waren sie wieder trialartig und langsam. Schließlich kamen wir noch in ein Flussbett mit Steinen", so der Deutsche im Interview mit 'Motorsport-Total.com'. "Die Navigation war enorm anspruchsvoll und wir freuen uns, dass wir morgen nicht das erste Auto sind. Trotzdem sind uns heute keine Fehler unterlaufen."
Das offene Gelände führte zu teils kuriosen Szenen. Während sich die Autocrews gut zurecht fanden, kam manch ein Zweiradsportler vom Weg ab. "Es war lustig. An einer Stelle kamen auf einmal Motorräder von allen Seiten", lacht Mark Miller, der von Ralph Pitchford navigiert wurde. "In solchen Momenten fragt man sich, ob man selber gerade richtig liegt. Aber Ralph hat einen tollen Job gemacht. Nur ein einziges Mal haben wir einen Abzweig im dichten Staub etwas verpasst", sagt der Amerikaner.
Die Co-Piloten sehen die Wüstenetappen als große Herausforderung. "Die Etappe war super, hat mir bisher am besten gefallen", sagt Dirk von Zitzewitz. "Navigatorisch war es richtig schwierig, viele Abzweigungen, viel Staub. Man konnte manchmal kaum erkennen, wo es lang gehen sollte", erklärt der Beifahrer von Giniel de Villiers. (Bei 'Motorsport-Total.com' erleben sie alle Dakar-Etappen live im Ticker!)
"Zweimal kamen uns einige Motorräder entgegen. Das macht einen dann nicht gerade sicherer beim Navigieren. Dann denkt man: 'Was sollen wir machen? Fahren wir mal weiter, eigentlich müsste es stimmen.' Wir hatten keine Probleme, obwohl es nicht einfach war", lacht von Zitzewitz und freut sich schon jetzt auf die noch etwas schwierigere Etappe am Donnerstag.

