Al-Attiyah kritisiert die FIA: "Wo ist Sainz? Wir sind nicht bei der Formel 1!"

Mit den FIA-Entscheidungen bei der Dakar ist Nasser Al-Attiyah nicht einverstanden - Er findet viel nicht fair und will dem FIA-Präsidenten einen Brief schreiben

(Motorsport-Total.com) - Nasser Al-Attiyah ist mit den Entscheidungen der FIA-Kommissare bei der Rallye Dakar nicht glücklich. Der fünfmalige Gesamtsieger kann auch nicht nachvollziehen, warum Carlos Sainz (Ford) und Sebastien Loeb (Dacia) nicht mehr im Rennen sind, obwohl ihre Überrollkäfige nach Unfällen nur leicht beschädigt waren.

Titel-Bild zur News: Nasser Al-Attiyah

Nasser Al-Attiyah kritisiert die FIA für ihre Entscheidungen Zoom

Auch Al-Attiyah wurde bereits bestraft. Er hat 16 Strafminuten gesammelt, sechs davon für Speeding in Zonen mit Geschwindigkeitsbegrenzungen. Zehn Strafminuten hat er erhalten, weil er in Etappe fünf einen Ersatzreifen verloren hat.

Vor einer Etappe wird ein Dokument, in dem festgehalten ist, mit wie vielen Reifen jemand losfährt, unterschrieben. Am Ende der Etappe wird das kontrolliert. Al-Attiyah ist in Etappe 5 mit einem Ersatzreifen weniger im Ziel angekommen.

Eine Halterung am Dacia Sandrider war gebrochen. Al-Attiyah und Beifahrer Edouard Boulanger hatten nicht gemerkt, dass sie den Reifen verloren hatten. Die FIA-Kommissare sprachen laut Reglement die Zeitstrafe aus.

"Ich verstehe es nicht", ärgert sich Al-Attiyah. "Man verliert einen Reifen mit der Befestigung, ein Zuschauer findet ihn mit der Befestigung, aber man erhält zehn Minuten. Ich akzeptiere das nicht. Aber ich arbeite daran, dieses Problem zu lösen, denn das ist nicht sportlich. Es muss fair sein."

"Wenn ich es falsch mache und einen Reifen verliere, okay, dann bekomme ich zehn Strafminuten. Aber uns war das nicht bewusst. Wir müssen fair sein. Ich werde einen Brief an den FIA-Präsidenten schreiben, damit das nicht mehr vorkommt."


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Am Ruhetag in Ha'il hat FIA-Präsident Mohammed bin Sulayem das Biwak besucht. Er traf sich beim Dacia-Zelt auch mit Al-Attiyah. Ob es hinter den Kulissen zu einer Aussprache gekommen ist, ist nicht bekannt.

Auf die Frage, ob die FIA mit ihren Entscheidungen das Rennen killt, antwortet Al-Attiyah: "Killen ... sie killen nicht das Rennen. Das Problem ist, dass die Regeln nicht klar sind. Ich möchte gegen alle fahren. Gegen Carlos, Sebastien, Laia."

"Warum ist Carlos nicht hier? Dafür gibt es keinen Grund. Das Team kann den Schaden reparieren. Warum sagen sie [die FIA] dann, dass es vorbei ist? Wir sind hier nicht bei der Formel 1. Wir sind im Cross-Country-Sport."

"Bei wie vielen Autos würde man Schäden finden, wenn man genau kontrollieren würde?", wirft Al-Attiyah eine Frage in den Raum. FIA-Cross-Country-Direktor Jerome Roussel hat bereits seine Sicht der Dinge klargestellt und auf Kritik reagiert.