Liuzzi mit ordentlichem A1GP-Einstand
Formel-1-Testfahrer Vitantonio Liuzzi absolvierte in Portugal seine ersten Probekilometer im A1GP-Boliden - Simulatortraining als Hilfestellung
(Motorsport-Total.com) - Weil in der Formel 1 seit dieser Saison Testfahrten untersagt sind, müssen sich die Testpiloten der Rennställe eine andere Beschäftigung suchen. So auch Vitantonio Liuzzi, der von seinem Force-India-Team die Freigabe bekam, sich an zwei Rennwochenenden in den A1GP-Rennwagen der italienischen Mannschaft zu setzen. Doch erst galt es für den Italiener, im Simulator in Modena die nötigen Grundlagen zu erlernen, die er schließlich am Freitag erstmals auf der Strecke anwenden konnte.

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In Portugal saß Formel-1-Testfahrer Vitantonio Liuzzi erstmals im A1GP-Auto
"Der Simulator ist wirklich sehr realistisch", konnte Liuzzi nach seiner "Theoriestunde" abseits der Rennstrecke berichten. "Das System hat es mir ermöglicht, den Streckenverlauf von Portimão kennen zu lernen, ohne jemals zuvor dort gewesen zu sein. Der Kurs ist sehr schnell und man muss die Autos ans Limit führen. Die wichtigsten Charakteristiken sind die vielen Höhenwechsel und die blind gefahrenen Kurven. Das erinnert mich etwas an Spa und Istanbul."#w1#
Zum Auftakt seines ersten A1GP-Rennwochenendes brachte Liuzzi allerdings nur zehn Umläufe sowie einen 14. Rang im Freien Training der Rookies zustande. Angesichts der hohen Erwartungen der Teamführung eine eher bescheidene Leistung, der Liuzzi allerdings schon in den ersten Minuten der zweiten Trainingssession eine deutlich schneller persönliche Bestzeit folgen ließ - der Italiener ist in Portugal also durchaus bei der Musik dabei.
Doch das olympische Motto will Teamchef Piercarlo Ghinzani bei Liuzzi nicht gelten lassen - der Formel-1-Testfahrer soll gute Resultate einfahren: "In den kommenden Wochen wird Edoardo (Edoardo Piscopo; Anm. d. Red.) einige Testfahrten unternehmen und steht daher für die Rennen in der A1GP nicht zur Verfügung. So sind wir auf die Idee gekommen, mit Liuzzi zusammenzuarbeiten und ihm etwas Streckenzeit zu bieten."

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Keine Berührungsängste: Tonio Liuzzi stürzt sich gerne in das A1GP-Abenteuer Zoom
"Damit kann er sich weiter auf seine künftige Engagements in der Formel 1 vorbereiten", erläuterte Ghinzani und merkte an: "Wir können dadurch das volle Potential unseres Teams ausschöpfen. Edoardo ist schon ein kompletter Fahrer, muss aber noch Erfahrung sammeln. Er lernt noch von unserem Team. Liuzzi ist dagegen schon ein versierter Racer und wir können von ihm sicherlich sofort gute Ergebnisse erwarten."
Dessen ist sich Liuzzi indes sehr wohl bewusst, sieht den A1GP-Ausflug aber nicht zuletzt auch als optimales Praxistraining für die Formel 1: "Es ist natürlich eine großartige Sache, einen von Ferrari designten Boliden bewegen zu können. Das bringt einen unglaublichen Adrenalinstoß mit sich", sagte der Italiener. "Der A1GP-Rennwagen hat 600 PS und eine gewaltige Beschleunigung, die man ohne elektronische Fahrhilfen nur sehr schwierig bändigen kann."
"Ein Problem könnte sein, dass man die Pedale nicht modifizieren kann. In der Formel 1 ist das erlaubt, weil eben jeder Fahrer eine unterschiedliche Sensibilität hat", meinte der ehemalige Toro-Rosso-Pilot und fügte abschließend an: "Ich werde im kommenden Jahr wieder in die Formel 1 zurückkehren und brauche einfach Kilometer. Die A1GP ist der Formel 1 sehr ähnlich, daher werde ich diese Vorbereitung sicherlich bestmöglich nutzen können."

