Jonathan Rea: Frust über Boxenstopps, nach Sturz "nicht zu 100 Prozent fit"

Superbike-Rekord-Weltmeister Jonathan Rea ärgert sich über die Pflicht-Boxenstopps und spricht über seine Chancen beim WSBK-Saisonauftakt 2024 in Australien

(Motorsport-Total.com) - Für Rekord-Weltmeister Jonathan Rea beginnt am Wochenende ein neues Kapitel seiner Karriere. Erstmals wird der sechsmalige Weltmeister bei einem WSBK-Event als Yamaha-Pilot an den Start gehen. Nach neun Jahren bei Kawasaki entschied sich Rea für den Wechsel und übernahm im Winter die Yamaha R1 von Toprak Razgatlioglu.

Titel-Bild zur News: Jonathan Rea

Jonathan Rea spürt die Nachwirkungen vom Sturz am Dienstag Zoom

Doch die Saisonvorbereitung verlief für Rea alles andere als optimal. Beim finalen Test auf Phillip Island stürzte Rea in Kurve 11 und verletzte sich das linke Bein. Den Test beendete er nur auf der 15. Position (was er zum Test zu sagen hatte).

"Ich fühle mich halbwegs okay, bin aber nicht zu 100 Prozent fit", gesteht Rea vor dem WSBK-Saisonauftakt. Am Mittwoch spürte Rea nach dem Aufstehen große Schmerzen. "Heute war es schon viel besser und ich hoffe, dass es morgen noch besser sein wird", gibt sich der Nordire zuversichtlich.

Noch kein perfektes Gefühl für die Yamaha R1 oder stapelt Jonathan Rea tief?

Die Vorfreude ist trotz der Verletzung groß. "Wir haben lange darauf gewartet. Ich freue mich darauf, durch die Boxengasse zu fahren und die erste Session der Saison 2024 zu starten", fiebert Rea dem Auftakt entgegen.

"Ich habe aber gemischte Gefühle", gesteht der Yamaha-Neuzugang. "Das Motorrad macht Spaß und ich genieße die Arbeit mit dem Team. Ich bin auch ziemlich schnell. Doch um richtig schnell zu sein, muss ich noch ein besseres Gefühl aufbauen. Daran müssen wir arbeiten."

Warum sich Jonathan Rea über die Boxenstopps ärgert

Nach der Analyse der Daten vom Test trafen die WSBK-Verantwortlichen die Entscheidung, die beiden Hauptrennen auf 20 Runden zu verkürzen und einen Pflicht-Boxenstopp vorzuschreiben, der zwischen der neunten und elften Runde erfolgen muss (warum diese Entscheidung alternativlos war).

Jonathan Rea

Jonathan Rea arbeitete beim Test intensiv am Reifen-Management Zoom

Rea ärgert sich über diese Anpassung: "Leider hat es den Test am Dienstag etwas überflüssig gemacht. Wir bei Yamaha haben uns auf die volle Distanz konzentriert. Wir wollten ein konstantes Fahrgefühl erreichen."

"Jeder weiß, dass der Reifenverschleiß auf Phillip Island der Schlüssel zum Erfolg ist. Doch das ist jetzt nicht mehr so wichtig", bemerkt Rea. "Unterm Strich fahren wir zwei aufeinanderfolgende Sprintrennen. Das erfordert eine andere Abstimmung. Wir müssen den Hinterreifen nicht mehr so stark managen."


Fotos: WSBK 2024: Finaler Vorsaison-Test in Australien


"Doch es ist auch spannend. Ich genieße das Format mit dem Boxenstopp. Doch die Crew steht dadurch etwas stärker unter Druck", weiß der Routinier. Da es in der Superbike-WM keine Motorradwechsel wie in der MotoGP gibt, müssen die Mechaniker die Räder wechseln. Dafür gibt es ein vorgegebenes Mindest-Zeitfenster. Wird dieses unterschritten, dann droht eine Strafe.

Erster Yamaha-Sieg beim Auftakt möglich oder unrealistisch?

Zählt sich Rea auf Phillip Island zu den Favoriten? "Davon bin ich aktuell weit entfernt", kommentiert Rea. "Selbst mein Renntempo ist nicht besonders gut. Das müssen wir noch verbessern. Ich hatte hier kein gutes Gefühl. In Jerez und Portimao fühlte ich mich wohl, hier noch nicht."

Jonathan Rea

Jonathan Rea sucht am Freitag nach einem besseren Set-up Zoom

Beim Kawasaki-Debüt vor neun Jahren feierte Rea gleich beim Saisonauftakt seinen ersten Sieg. Daran kann sich der Nordire gut erinnern. Gelingt mit Yamaha eine Wiederholung? "Das wäre natürlich ein Traum, doch man muss realistisch sein. Im Moment ist es auch nur ein Traum, hier meinen ersten Sieg mit Yamaha zu feiern. Wir müssen hart arbeiten, um das zu erreichen", stellt Rea klar.

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