MotoGP-Zukunft: Hubraum soll ab 2027 von 1.000 auf 850 cm³ reduziert werden

Die in der MotoGP beteiligten Hersteller arbeiten daran, den Hubraum ab 2027 zu reduzieren, um die Geschwindigkeiten zu reduzieren und die Sicherheit zu erhöhen

(Motorsport-Total.com) - Das aktuelle Regelwerk für die Meisterschaft auf technischer Ebene wurde im Jahr 2022 festgelegt und läuft 2026 aus. Es war eine Periode, die mit sechs Unternehmen begann, bevor Suzuki nach dem ersten Jahr aus der Serie ausstieg. Seit diesem Jahr bilden Ducati, Honda, Yamaha, Aprilia und KTM die Gruppe der Konstrukteure in der MSMA, dem Herstellerverband. Die MSMA arbeitet aktuell an einem neuen Reglement, das ab 2027 mit dem neuen Abkommen in Kraft tritt. Rechteinhaber Dorna hofft, wieder sechs verschiedene Marken zu haben.

Titel-Bild zur News: MotoGP Start

Die MotoGP-Prototypen sollen ab 2027 etwas eingebremst werden Zoom

Eines der Ziele des Veranstalters der Meisterschaft ist es, die Geschwindigkeiten der Prototypen zu reduzieren, um die Sicherheit auf den aktuellen Strecken so weit wie möglich zu gewährleisten. Die beteiligten Ingenieure haben mehrere Möglichkeiten, dies zu erreichen. Die einfachste Lösung wäre wohl die Reduzierung des Hubraums von aktuell 1000 cm³ auf 850 cm³. Diese Änderung würde zu einer Reduzierung der Motorleistung führen.

Die Maßnahme findet die Zustimmung der japanischen Hersteller sowie Ducati und KTM, die der Änderung zunächst skeptisch gegenüber standen. Aprilia vertritt die Ansicht, dass es weniger einschneidende Alternativen gibt. Die Italiener wünschen sich, die aktuellen Motoren zu modifizieren, ohne den Hubraum zu verringern.

Abgesehen von dem Unternehmen aus Noale sind sich die übrigen Wettbewerber darüber im Klaren, dass eine so tiefgreifende Änderung, wie sie das Reglement im Jahr 2027 in Bezug auf Aerodynamik, den Treibstoff und andere Aspekte erfahren wird, die Einführung von neuen Triebwerken begünstigt.

Werden die Ride-Height-Devices komplett abgeschafft?

Eine weitere Einschränkung wäre ein Verbot der Ride-Height-Devices. Laut Informationen von motorsport.com wird dieses Thema noch immer diskutiert. Es gibt noch keine einheitliche Sichtweise.

Francesco Bagnaia

Die Vorrichtung zum Absenken des Hecks ist vielen ein Dorn im Auge Zoom

Während einige Hersteller die Abschaffung befürworten, würden diejenigen, die mehr in ihre Entwicklung investiert haben, es vorziehen, sie beizubehalten, wenn auch in vereinfachter Form. Einige Fabriken schlagen zwar vor, die Vorrichtung an der Federgabel ganz abzuschaffen, aber in dieser Frage gibt es noch keine Einigung.

Marc Marquez

Werden die höhenverstellbaren Fahrwerke ab 2027 verboten? Zoom

Ziel dieser Revolution ist es, die Aerodynamik sowie das Volumen und die Größe der Winglets zu reduzieren, um die Turbulenzen für die nachfolgenden Fahrer zu minimieren. Zudem soll vermieden werden, dass die Temperatur der Vorderreifen im Verkehr so stark ansteigt, wie es aktuell der Fall ist. Der Schwerpunkt liegt auf der Sicherheit. Die Fahrer haben aktuell Probleme, ihre Prototypen zu stoppen, wenn sie dicht hinter anderen Motorrädern fahren.

Der Abstand zwischen der MotoGP und der Moto2 wird geringer

Die MSMA wird sich nach dem Ende der Saison in Valencia erneut treffen, um zu versuchen, sich weiter anzunähern und die endgültige Vereinbarung zu treffen. Der Wechsel von 1.000 cm³ zu 850 cm³ wird, wenn er bestätigt wird, die vierte Hubraumänderung in der Geschichte der Meisterschaft sein.


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Mit der Einführung der MotoGP-Ära im Jahr 2001 wechselte die Königsklasse von Zweitaktmotoren mit 500 cm³ zu Viertaktern mit 990 cm³. Im Jahr 2007 wurde der Hubraum auf 800 cm³ gesenkt, bevor er ab 2012 wieder auf 1.000 cm³ vergrößert wurde.

Die vorgeschlagene MSMA-Reduzierung wird die MotoGP näher an die Moto2 heranbringen, die von einem Triumph-Motor mit 765 cm³ angetrieben wird. Der größte Unterschied der beiden Klassen wird die deutlich komplexere Elektronik in der MotoGP sein.