• 09.07.2015 19:47

  • von Stefan Ziegler

WTCC-Kalender: Bald nur noch vier Europa-Veranstaltungen

Serienchef Francois Ribeiro will den WTCC-Kalender weiter umbauen und künftig noch "maximal vier Rennveranstaltungen mit starker Identität" in Europa abhalten

(Motorsport-Total.com) - Hinaus in die weite Welt: Die Tourenwagen-WM (WTCC) soll in Zukunft deutlich weniger Rennen in Europa fahren als bisher. Das hat WTCC-Serienchef Francois Ribeiro vor dem Europa-Finale der WTCC-Saison 2015 in Vila Real bekanntgegeben. Er sagte: "Wir werden die Anzahl an Rennveranstaltungen in Europa weiter reduzieren. Ich denke, wir werden maximal vier behalten."

Titel-Bild zur News: Francois Ribeiro, WTCC-Serienchef

WTCC-Serienchef Francois Ribeiro baut den Rennkalender der WM weiter um Zoom

Vier - das wären zwei weniger als im aktuellen WTCC-Kalender, wo Europa die Hälfte aller WTCC-Rennplätze stellt. Künftig könnte es nur noch ein Drittel sein. Und laut Ribeiro soll es bald nur noch Veranstaltungen mit einem besonderen Reizfaktor geben. Oder wie er es ausdrückt: "Es bleiben nur die Veranstaltungen im Kalender, die über eine starke Identität verfügen. Vila Real", so sagt der Serienchef noch vor den ersten WTCC-Rennen dort, "hat zum Beispiel eine starke Identität."

Als gesetzt gelten darf anhand dieser Kriterien sicherlich auch die Nürburgring-Nordschleife, auf der die Tourenwagen-WM in diesem Jahr bereits gefahren ist. Die Gastspiele in Paul Ricard (Frankreich) und Moskau (Russland) sind den Werksengagements von Citroen und Lada geschuldet. Solange die beiden Marken im Feld vertreten sind, dürften sie auch eine Heimveranstaltung haben.

In Budapest (Ungarn) ist die WTCC dank Lokalheld Norbert Michelisz fast so beliebt und ähnlich gut besucht wie die Formel 1. Und so erscheint Pressburg (Slowakei) als die Rennstrecke, die wohl als erstes weichen muss. Es gibt keine slowakischen Stammpiloten und die "starke Identität", von der Ribeiro spricht, hat die WTCC-Veranstaltung dort bisher nicht gehabt. Allerdings sollen nach dem Willen des Serienchefs zwei Rennwochenenden in Europa wegfallen. Man darf also gespannt sein.

Interessant ist in jedem Fall: Im Gründungsjahr 2005 wurden noch acht von zehn Rennwochenenden auf europäischem Boden ausgetragen. Auch, weil die WTCC aus der damaligen Tourenwagen-EM hervorgegangen ist und einen Großteil der Veranstaltungen übernommen hat. Istanbul (Türkei) und Macao (China) bildeten 2005 die beiden Ausnahmen. Seither ist der WTCC-Kalender nicht nur auf zwölf Veranstaltungen pro Saison angewachsen, sondern wurde durch Rennen in Afrika und Amerika immer internationaler.


Höhepunkte: WTCC auf der Nordschleife

Und unter der Führung von Ribeiro - er ist seit 2014 als Serienchef tätig - hat sich bereits einiges getan: Zur Saison 2015 wurden gleich fünf (!) neue Rennstrecken nominiert (zum aktuellen WTCC-Rennkalender!). Neben der Nürburgring-Nordschleife kamen Vila Real (Portugal), Motegi (Japan), Buriram (Thailand) und Losail (Katar) hinzu. Fast die Hälfte des zwölf Veranstaltungen umfassenden WTCC-Rennkalenders ist also neu.