• 03.09.2011 17:58

  • von Stefan Ziegler

Spannung im Titelkampf: "Yvan fährt einfach sehr gut..."

Yvan Muller verwies Rob Huff in der Qualifikation in die Schranken und scheint besser in Form zu sein als der WM-Spitzenreiter - "Es wird immer härter"

(Motorsport-Total.com) - In der ersten Qualifikation nach der Sommerpause verpasste Yvan Muller seinem Teamkollegen und WM-Rivalen Rob Huff einen kleinen Nadelstich: Nachdem er alle Trainings deutlich dominiert hatte, setzte sich Muller auch in der Qualifikation souverän gegen seinen Konkurrenten durch und schnappte sich die Pole-Position von Valencia. Die intensive Vorbereitung machte sich für den Franzosen bezahlt.

Titel-Bild zur News: Robert Huff, Yvan Muller

Rob Huff (links) spielte auch in Valencia zunächst die zweite Geige hinter Muller

"Mit meinem Ingenieur sprach ich im August quasi über nichts anderes als über den Spanien-Event", sagt Muller im Anschluss an das Zeittraining. "Ich fühle mich seit heute früh unheimlich wohl im Auto. Es ist genau so, wie ich es erwartet hatte. Jede Änderung, die wir vornahmen, wirkte sich positiv aus. Selbst in Q2 veränderten wir zwischen den einzelnen Versuchen noch einmal eine Kleinigkeit."

Mit Erfolg, denn unterm Strich hatte Muller ein Polster von 0,456 Sekunden auf Huff. "Zu Beginn dieser Saison war ich nicht auf meinem üblichen Niveau unterwegs. Seit fünf, sechs Events ist das anders. Schritt für Schritt steigerte ich mich, denn Rob setzte mich unter Druck, noch besser zu sein", gibt Muller zu Protokoll. "Ich arbeite nun viel härter, um auch im Qualifying weiter vorne zu stehen."

"In Valencia ging diese Rechnung auf", meint der amtierende Weltmeister. Sehr zum Leidwesen von Huff, der nach seiner Niederlage anerkennen musste: "Yvan fährt derzeit einfach sehr gut. Es ist sehr eng zwischen uns. Anfangs schien ich ein etwas besseres Auto zu haben, seit Saisonmitte scheint er diesbezüglich am Drücker zu sein. Das letzte Saisonviertel dürfte also sehr aufregend werden."

"Es wird immer härter, doch umso mehr strengen wir uns an", sagt Huff und merkt an: "Wir arbeiten schon das gesamte Wochenende über am Auto, aber erst in der Qualifikation konnte ich ein Gefühl für das Fahrzeug entwickeln. Dann hatte das Auto eine gute Balance. Es war aber schwierig, zu wissen, wie viel Druck man damit machen konnte." Letztendlich reichte es nicht aus, um Muller zu schlagen.

Bleibt also die Frage offen, was in den beiden Sprintrennen von Spanien passiert. Will Huff seine Gesamtführung behalten, sollte er schließlich an Muller vorbei, um nicht erneut wichtige Punkte zu verlieren. Der aktuelle WM-Spitzenreiter nimmt seine Ausgangslage auf jeden Fall mit Humor: "Vielleicht räume ich ihn einfach ab", witzelt Huff. Es würde nicht zum ersten Mal leicht rumpeln...