• 20.11.2009 16:48

  • von Stefan Ziegler

SEAT rudert zurück: Ein Titel soll es sein

Die Qualifikation von Macao warf die Pläne von SEAT komplett über den Haufen: Mit einem der beiden WM-Titel wären die Spanier jetzt schon zufrieden

(Motorsport-Total.com) - Eigentlich hatte sich SEAT vorgenommen, in Macao zum großen Rundumschlag auszuholen und beide WM-Titel einzustreichen. Nach der schwierigen Qualifikation ist man von diesen Plänen aber offenbar wieder abgekommen - nun wären die Iberer schon zufrieden damit, "nur" eine WM-Krone zu holen. Doch die Lage ist in beiden Gesamtwertungen auf einmal deutlich komplizierter als noch zuvor.

Titel-Bild zur News: Tiago Monteiro

Das ging ins Auge: Die Qualifikation hielt für SEAT negative Überraschungen bereit

Zwar liegen Gabriele Tarquini und Yvan Muller in der Fahrerrangliste noch immer auf den Positionen eins und zwei, am Sonntag wird das Duo allerdings hinter den Konkurrenten von BMW an den Start gehen: Die Münchener sind mit zwei Autos in den Top 3 vertreten, wohingegen SEAT erst auf den Rängen vier und fünf zu finden ist - und das auch noch mit den vermeintlich "falschen" Autos.#w1#

Nicht etwa Tarquini und Muller konnten sich im Vorderfeld platzieren, sondern Tiago Monteiro und Jordi Gené, die in der Fahrerwertung keine Rolle mehr spielen. Letztere können aber freilich sehr wohl wichtige Punkte für die Herstellertabelle sammeln, doch eigentlich wären viel eher Tarquini und Muller auf reichlich WM-Zähler angewiesen. So hat das SEAT-Team seine Rennziele nun angepasst.

"Die Optionen von SEAT wurden etwas komplizierter", heißt es in einem Statement des Rennstalls. Man werde sich durch die Unfälle der beiden WM-Anwärter nicht aus der Ruhe bringen lassen: "Die Chancen sind noch intakt, da die Rennwagen am Samstag problemlos repariert werden können", so die Pressemitteilung weiter. "Das Ziel ist, einen der beiden zu vergebenden Titel zu holen."


Fotos: WTCC in Macao


Das hört sich freilich ganz anders an als die optimistische Ansage von Teammanager Jaime Puig, der noch vor wenigen Tagen beide WM-Siege anvisierte. Fest steht im Augenblick aber nur, dass SEAT aufgrund der Zwischenfälle in der Qualifikation etwas ins Hintertreffen geraten ist. BMW hat nun beste Chancen, den Rivalen zumindest in der Herstellerwertung ein Schnippchen zu schlagen.

Dass Augusto Farfus vom dritten Startplatz aus seinen großen Rückstand in der Gesamtwertung wettmachen kann, liegt zudem im Bereich des Möglichen - von welchen Positionen Tarquini und Muller ins Rennen gehen werden, steht hingegen noch nicht fest. Vermutlich steht den beiden WM-Spitzenreitern am Sonntag aber eine große Aufholjagd bevor - den Zuschauern soll's recht sein...