• 24.01.2010 15:34

  • von Stefan Ziegler

SEAT: "Im Augenblick wird nichts entwickelt"

Teammanager Jaime Puig über den werksseitigen SEAT-Ausstieg und die Möglichkeit, zur Saison 2011 in die Tourenwagen-WM zurückzukehren

(Motorsport-Total.com) - Zwei Monate vor dem Saisonauftakt sorgte SEAT für WTCC-Schlagzeilen: Der spanische Automobilhersteller verkündete unlängst, sich werksseitig aus der Tourenwagen-WM zu verabschieden. Das SEAT-Aufgebot wird künftig einzig und alleine von ambitionierten Privatfahrern gestemmt, denn Pläne für eine WTCC-Rückkehr gibt es beim iberischen Werksrennstall noch keine.

Titel-Bild zur News: Jaime Puig

Jaime Puig weiß noch nicht, ob SEAT 2011 wieder in die WTCC zurückkehrt

"Wir haben die Tourenwagen-WM verlassen, weil SEAT seine globale Strategie verändert", erklärt Teammanager Jaime Puig gegenüber 'Touring Car Times'. "Die Sportabteilung von SEAT wird aber nicht aufgelöst. Wir reduzieren nur unser Personal. 70 Prozent der Angestellten haben wir einen neuen Job bei SEAT angeboten. Manche werden annehmen, andere suchen nach neuen Stellen."#w1#

Die verbleibenden Mitarbeiter werden der WTCC in gewisser Weise verbunden bleiben, denn SEAT möchte seine Kunden beim Einsatz der Rennwagen unterstützen. Ob aus diesem Engagement schon zur Saison 2011 wieder ein Werksprogramm wird, steht aber noch in den Sternen. "Es ist noch viel zu früh, um etwas über 2011 zu sagen", so Puig im Hinblick auf eine Rückkehr in die Tourenwagen-WM.


Fotos: WM-Feier im SEAT-Werk


"Wir haben doch erst vor einigen Tagen über unsere Pläne für 2010 entschieden. Wir brauchen also noch etwas Zeit, um uns Gedanken über das kommende Jahr zu machen", gibt der spanische Teammanager zu Protokoll. Aus diesem Grund ist auch noch offen, ob SEAT die Entwicklung eines neuen Rennmotors anstrebt, wir er ab 2011 in der WTCC verbindlich vorgeschrieben sein wird.

"Bei SEAT wird im Augenblick nichts entwickelt", sagt Puig und erläutert: "Wir brauchen neun Monate, um einen neuen Motor zu entwickeln. Wir müssten also im März oder im April damit beginnen, wenn wir uns dazu entschließen." Grundsätzlich ist man bei den Spaniern aber vom Ansatz des Automobil-Weltverbandes überzeugt: "Die neuen Regeln sind die Zukunft des Motorsports", so Puig.

"Es war die beste Entscheidung, dieses Motorenkonzept einzuführen. Für SEAT ist es aber noch etwas früh zu sagen, ob wir diesen neuen Motor entwickeln werden oder nicht. SEAT ist ein Mitglied der Volkswagen-Gruppe und wir könnten uns die Kosten mit anderen Marken aus dem Konzernumfeld teilen", meint Puig. "Noch weiß ich aber nicht, ob die VW-Gruppe einen solchen Motor entwickeln will."