• 05.10.2010 14:10

  • von Stefan Ziegler

SEAT: Der Dieselmotor hat der WTCC nicht geschadet

Sportchef Jaime Puig über die Entwicklung der Tourenwagen-WM, aktuelle Projekte bei SEAT und die interessanten neuen Motorenregeln ab 2011

(Motorsport-Total.com) - Die Saison 2010 brachte diverse Neuerungen für SEAT mit sich: Erstmals seit vielen Jahren ist der spanische Hersteller nicht mehr werksseitig in der WTCC vertreten, gleichzeitig finden sich mehr TDI-Fahrzeuge den je im Starterfeld. Der Dieselmotor ist allerdings ein Auslaufmodell, denn ab 2011 greift das neue Reglement, wonach bald nur noch 1,6-Liter-Turboaggregate erlaubt sein werden.

Titel-Bild zur News: Marcello Lotti, Jaime Puig

SEAT-Sportchef Jaime Puig und WTCC-Promoter Marcello Lotti im Gespräch

SEAT selbst entwickelt allerdings keinen neuen Motor für die bestehenden Fahrzeuge, wie Sportchef Jaime Puig noch einmal gegenüber 'Touring Car Times' bestätigt: "Wir arbeiten aktuell nicht am Weltmotor. Wenn, dann würden wir definitiv der Strategie der VW-Gruppe folgen", meint der Spanier - und genau über diese Schiene werden die SEAT-Autos 2011 doch passende Triebwerke haben.#w1#

Der Dieselmotor wird bald ausrangiert

Es gilt als sehr wahrscheinlich, dass die von Skoda entwickelten Rennmotoren sehr bald auch in der Tourenwagen-WM zum Einsatz kommen, zählt diese Automarke doch ebenfalls zum Portfolio der Volkswagen-Familie. Sicher ist derzeit auf jeden Fall: Die zahlreichen SEAT-Fahrzeuge werden im kommenden Jahr mit Benzineraggregaten antreten, wie Serienchef Marcello Lotti versichert.

"In Oschersleben habe ich mich eingehend mit den Teams unterhalten, die bislang den Dieselmotor von SEAT beziehen. Alle planen, diesen Motor gegen ein anderes Triebwerk auszutauschen", hatte Lotti vor wenigen Wochen gegenüber 'Motorsport-Total.com' erklärt. "Sie werden ihr Auto also auf den 1,6 Liter-Turbomotor umrüsten und damit würden wir das Kapitel Dieselmotor abschließen."

"Ich denke nicht, dass der Dieselmotor dem Image der WTCC geschadet hat." Jaime Puig

Kritik am TDI-Aggregat will Puig jedenfalls nicht gelten lassen: "Ich denke nicht, dass der Dieselmotor dem Image der WTCC geschadet hat", sagt der SEAT-Sportchef. "Seitdem die FIA die Entscheidung getroffen hat, das Tourenwagen-Büro zu schließen, läuft doch alles prima. Wir haben nun den Artikel 79, der den Erfolgsballast regelt. Es gibt nun keine Diskussionen mehr um die Gewichte."


Fotos: WTCC in Valencia


Die WTCC als Werbung für die Straßenautos

Darüber hinaus ist Puig davon überzeugt: "Die WTCC wird nicht aussterben. Es ist eine starke Rennserie und die einzige Weltmeisterschaft für Tourenwagen. Wir haben Rennen rund um den Globus und Marcello Lotti arbeitet hart daran, neue Märkte zu erschließen. Und die WTCC ist die einzige Meisterschaft, in der elf bis zwölf Fahrer dazu in der Lage sind, um den Sieg zu kämpfen."

"Welche andere Serie kann eine derartige Action bieten?", fragt das SEAT-Oberhaupt. In diesem Zusammenhang seien auch die neuen Regeln als "positive Entwicklung" für diese Meisterschaft zu werten, meint Puig. "Deswegen sind auch noch alle Hersteller mit dabei. Durch die neuen Regeln wird es sogar noch interessanter für neue Marken, ab 2012 in der WTCC an den Start zu gehen."

"Durch die neuen Regeln wird es sogar noch interessanter für neue Marken." Jaime Puig

"Die Autos in der Tourenwagen-WM sind den Straßenversionen sehr ähnlich. Für die Hersteller ist das eine große Chance, um ihre Technologien zu erproben und sie ihren Kunden vorzuführen", erläutert Puig und merkt abschließend an, dass er sich den Einsatz neuer Antriebskonzepte in der WTCC durchaus vorstellen könne. Allerdings nur, wenn das Regelwerk "sehr sorgfältig" aufgestellt werde.

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