• 09.06.2010 17:50

  • von Stefan Ziegler

Pernía: "Ein Traum wurde wahr"

Chevrolet-Gaststarter Leonel Pernía im Interview über seinen Auftritt in Monza und die Honda-Pläne für einen WTCC-Einstieg in der neuen WM-Saison

(Motorsport-Total.com) - Für Leonel Pernía war Monza 2010 definitiv eine Reise wert. Der argentinische Rennfahrer gab auf der italienischen Rennstrecke sein Debüt in der Tourenwagen-WM und wusste auf Anhieb schwer zu überzeugen. Als Gastfahrer von Chevrolet pilotierte der 34-Jährige seinen Cruze im zweiten Italien-Rennen auf den zehnten Platz und staubte damit gleich an seinem ersten Wochenende einen WM-Punkt ab. Im Interview mit 'Motorsport-Total.com' zieht Pernía daher ein sehr positives Fazit.

Titel-Bild zur News: Leonel Pernía

Leonel Pernía bestritt in Monza sein erstes Wochenende in der Tourenwagen-WM

Frage: "Leonel, du hast in Monza dein Debüt in der WTCC gegeben und auf Anhieb einen WM-Punkt geholt. Bist du zufrieden mit deinem Abschneiden?"
Leonel Pernía: "Ja, sehr sogar. Abgesehen davon, dass ich ungeheuer zufrieden bin, freue ich mich außerordentlich darüber, in Monza dabei gewesen zu sein."#w1#

"Es war klasse, ein Teil des Chevrolet-Teams und der WTCC zu sein. Da wurde ein Traum für mich wahr. Ich habe das Wochenende insgesamt sehr genossen. Das gute Ergebnis freut mich natürlich am meisten. Ich würde also sagen: Ich bin rundum glücklich."

Frage: "Du konntest dich im Wochenendverlauf kontinuierlich steigern. Fiel dir das leicht?"
Pernía: "Einfach war es gewiss nicht. Es ging einfach darum, möglichst viel zu lernen. Jedes Mal, wenn ich auf die Strecke gefahren bin, habe ich etwas mehr über den Kurs und das Auto gelernt. Meine Rundenzeiten verbesserten sich dadurch Schritt für Schritt."

"Das nagt ein bisschen an mir - auch der Abflug im ersten Rennen." Leonel Pernía

"Ich hatte sogar eine recht gute Chance, in der Qualifikation in die Top 10 vorzustoßen. Weil mir ein SEAT den Weg abgeschnitten hat, verlor ich aber den Kontakt zu meinen Stallgefährten. Dadurch wurde meine Session ein bisschen ruiniert. Das nagt ein bisschen an mir - auch der Abflug im ersten Rennen. Lauf zwei war aber richtig gut."


Fotos: Chevrolet, WTCC in Monza


Frage: "Schon seit einigen Wochen wissen wir, dass Honda Argentinien im kommenden Jahr in die WTCC einsteigen will. Du wärst als Fahrer mit von der Partie. Freust du dich über diese Option?"
Pernía: "Oh ja - und wie! Das wird eine richtig gute Geschichte. Momentan ist es aber nur ein Projekt. Wir müssen abwarten, was sich in dieser Sache noch tut."

Frage: "Habt ihr euch ein konkretes Datum gesetzt, an dem ihr rennbereit sein wollt?"
Pernía: "Wir werden das komplette Jahr dazu verwenden, um dieses Projekt aufzubauen. Viele Puzzleteile müssen dafür an ihren Platz gesetzt werden, damit es klappt. Das Gute an dieser Sache ist: Brasilien und Argentinien stemmen dieses Projekt gemeinsam, quasi als Joint Venture."

"Ich würde mir wünschen, 2011 als Stammpilot gegen diese Jungs anzutreten." Leonel Pernía

"Wir werden demnach einen argentinischen Piloten haben - mich - und auch einen brasilianischen Fahrer. Hoffentlich bekommen wir alles auf die Reihe. Ich würde mir wünschen, 2011 als Stammpilot gegen diese Jungs anzutreten."

Frage: "Was fasziniert dich an der Tourenwagen-WM?"
Pernía: "Alles. Die VIPs, das Fahrerlager, die Autos, die Strecken, die Leute und natürlich auch die Rennen selbst. Es macht sehr viel Spaß. Wenn es noch mehr Fahrzeuge und einen Tick längere WM-Läufe gäbe, wäre es absolut großartig."