Muller über Loeb: "Habe bei ihm noch einen gut"

Ivan Muller und Sebastien Loeb über die Zusammenarbeit als Teamkollegen und Rennvorfälle, die nicht zu ernst genommen werden sollten

(Motorsport-Total.com) - Wenn es unter Teamkollegen kracht, hat das meist große Schlagzeilen zufolge. Unter erfahrenen Piloten wie Ivan Muller und Sebastien Loeb ist dies intern aber meist halb so schlimm. An dem Verhältnis der Citroen-Partner der vergangenen zwei Jahre konnte ein glimpflich verlaufener Rennvorfall jedenfalls nicht rütteln. Im lockeren Doppel-Interview finden die Landsmänner auch im Unfall noch etwas zu scherzen.

Titel-Bild zur News: Yvan Muller

Kein böses Blut: Yvan Muller und Sebastien Loeb finden im Scherz zueinander Zoom

Als Routiniers in ihren 40ern haben Muller und Loeb noch wenig von ihrem Ehrgeiz eingebüßt, sind aber bereits gelassener geworden. "Das ist kein Problem für mich", meint etwa der viermalige WTCC-Champion Muller zu der Tatsache, dass ihm der in seiner Kategorie deutlich unerfahrene Loeb so manches Mal die Show stehlen konnte. "Er ist neunmaliger Weltmeister, und das nicht durch Zufall", zollt er stattdessen Loebs Rallye-Vergangenheit Respekt.

Daher sieht auch Muller ein: "Wenn man sich seine Karriere auf der Rundstrecke anschaut, dann ist die schon beachtlich. Er war Zweiter bei den 24 Stunden von Le Mans, ich nicht. Was das Fahren betrifft, so kann er nicht mehr viel von mir lernen. Er ist in der Lage zu analysieren und seinen Fahrstil zu ändern."

Vergessen, aber vergeben?

"Jeder macht mal Fehler", verteidigt sich Loeb. "Ihm ist das gleiche am nächsten Rennwochenende mit Hugo Valente passiert. Für uns ist es schwieriger, denn wir kämpfen meist gegen unsere Teamkollegen, und das ist für mich deutlich schwieriger. Man will ihm nicht ins Auto fahren, möchte aber überholen, und dann ist die Situation manchmal kompliziert."

Nachtragend sind jedenfalls beide Piloten nicht. "So ist der Rennsport", sagt Muller. Das kommt nicht oft vor, aber es passiert. Würde das an jedem Wochenende passieren, wäre das etwas anderes." Mit einem Augenzwinkern fügt er jedoch hinzu: "Was in Schanghai passierte, haben wir schon vergessen, aber ich habe bei ihm noch einen gut."


Seastien Loeb und Yvan Muller: Crash in Schanghai 2014

"Ich habe sein Auto nicht kaputtgemacht, habe ihn aber aufs Gras gedrückt", kontert Loeb jedoch. "Also hat er einen halben bei mir gut." Um diesen scherzhaften Streit auszutragen, müssen sich die Franzosen nach Loebs Abschied aus der WTCC ohnehin eine andere Spielwiese suchen.