• 03.09.2011 22:47

  • von Stefan Ziegler

Muller: "Ich hatte immer nur diesen Event im Kopf"

Chevrolet-Fahrer Yvan Muller spricht über seine dritte Pole-Position in Folge und deren Bedeutung für den WM-Titelkampf in der aktuellen WTCC-Saison

(Motorsport-Total.com) - Yvan Muller kehrte mit einem Knalleffekt aus der Sommerpause zurück: Der Franzose dominierte das Geschehen auf dem Circuit Ricardo Tormo bei Valencia am ersten Tag fast nach Belieben und setzte sich in allen Sessions überaus souverän in Szene. Dies mündete in der Qualifikation in einem neuen Rundenrekord und in einer herben Schlappe für Rob Huff, Mullers Teamkollege bei Chevrolet und aktuellen WM-Spitzenreiter. In der Pressekonferenz spricht Letzterer über seinen Coup in Spanien.

Titel-Bild zur News: Yvan Muller

Yvan Muller und der Chevrolet Cruze 1,6T sind derzeit ein überaus starkes Gespann

Frage: "Yvan, das ist nun schon deine vierte Pole-Position in diesem Jahr und deine dritte in Folge. In den vergangenen Saisons warst du meist nie unbedingt auf Startplatz eins aus. Hast du deine Strategie verändert?"
Yvan Muller: "Ja. Die Saison 2011 ist ein bisschen anders."

"Ich kämpfe mit meinen Stallgefährten. Bis zum vergangenen Jahr war meine Strategie eine ganz andere und mehr auf das Rennen fixiert. Nun ist es wichtig, auf der Pole-Position zu stehen. Darauf haben wir es abgesehen und arbeiten daher etwas mehr in diese Richtung als früher. Das scheint zu funktionieren."

Frage: "Am Samstag von Valencia warst du in allen Trainings der Schnellste und markiertest noch dazu einen neuen Rundenrekord. Heißt das, du hast ein besseres Setup gefunden als deine Chevrolet-Teamkollegen?"
Muller: "Das ist schwer zu sagen. In diesem Jahr ist es nicht einfach, keine Fehler zu machen. Mit meinem Ingenieur sprach ich im kompletten August quasi nur über Valencia. Ich hatte immer nur diesen einen Event im Kopf."

"Vom Morgen an fühlte ich mich überaus wohl im Auto. Ich hatte einfach das, was ich den gesamten Monat über erwartet hatte. Es fühlte sich prima an und jede Veränderung, die wir am Fahrzeug vornahmen, war eine Veränderung zum Positiven. Zwischen meinem ersten und meinem zweiten Versuch in Q2 änderten wir zum Beispiel noch einmal eine Kleinigkeit und auch das war eine gute Entscheidung. Es lief sehr gut für uns."

Frage: "In den vergangenen Events machtest du sukzessive an Boden gut und den Rückstand auf Rob Huff mehr und mehr wett. Bist du nun bereit dazu, die Führung in der Fahrerwertung zu übernehmen? Du liegst nur noch sechs Punkte zurück..."
Muller: "Das werden wir sehen. Seit fünf, sechs Events läuft es richtig gut. Zu Beginn der Saison war ich nicht auf meinem üblichen Niveau unterwegs."

"Seit den angesprochenen fünf, sechs Rennen ist das hingegen wieder der Fall. Es wurde immer schwieriger für mich, denn Rob übt viel Druck auf mich aus, weil er besser sein will als ich. Wir haben eine gute Dynamik im Team. Es ist, wie als ich mit Gabriele (Tarquini; Anm. d. Red.) kämpfte, wenn ich nun gegen Rob antrete. Du musst dich einfach ständig steigern und jedes Mal von Neuem ans Limit gehen. Genau darum geht es auch in diesem Jahr."