• 03.07.2010 19:19

  • von Stefan Ziegler

Monteiro stellt seinen SEAT auf die Portimão-Pole

Die Leistung auf den Punkt gebracht: Tiago Monteiro startet bei seinem Heimrennen in Portugal von der Pole-Position - Colin Turkington starker Zehnter

(Motorsport-Total.com) - Mehr konnte sich Tiago Monteiro (SR) vom Samstag in Portimão nicht wünschen: Der portugiesische Rennfahrer raste in seinem SEAT León TDI vorneweg und stellte das Dieselauto auf die Pole-Position - und das in einer neuen Wochenend-Bestzeit. Monteiro brauchte 1:55.372 Minuten für seinen Umlauf und verwies damit Yvan Muller (Chevrolet) und Augusto Farfus (BMW Team RBM) auf die Plätze.

Titel-Bild zur News: Tiago Monteiro

Portugal-Pole für den Lokalmatadoren: Tiago Monteiro startet aus der ersten Position

Die zweite große Überraschung war Gaststarter Colin Turkington (WSR/eBay Motors), der seinen privaten BMW 320si erst in die Top 10 und in der zweiten Qualifikations-Einheit auf den zehnten Startplatz stellte. Für Turkington ist das Wochenende in Portimão der erste Rennauftritt 2010 - der amtierende Titelträger der britischen Tourenwagen-Meisterschaft (BTCC) war bislang ohne Cockpit.#w1#

Q1: Monteiro mit Crash und der Bestzeit

21 Fahrzeuge stellten sich zu Beginn der 20-minütigen ersten Teilsession der Zeitenjagd, doch nur zehn Autos sollten letztendlich eine Chance auf die Pole-Position haben. Aus diesem Grund machten sich sämtliche Privatiers schon frühzeitig auf die Reise, um von der freien Strecke und der ruhigen Verkehrslage auf dem Autódromo Internacional do Algarve zu profitieren - zunächst mit Erfolg.

Turkington legte in 1:57.112 Minuten eine erste Richtzeit vor, die allerdings wenige Augenblicke später von Tom Coronel (SR) und kurz darauf auch von Farfus unterboten wurde. Rob Huff (Chevrolet) gab den nächsten Topwert vor, um seinerseits von Gabriele Tarquini (SR) von der Spitze verdrängt zu werden. In den Schlussminuten der Einheit platzierte sich schließlich Monteiro auf Position eins.

Als der frühere Formel-1-Fahrer über die Linie fegte, war der Vorhang für einige kleinere Dramen bereits gefallen - Monteiro hatte um seine weitere Teilnahme bangen müssen. Der Portugiese war zu Beginn der Session mit Andy Priaulx (BMW Team RBM) kollidiert, konnte sein Training nach einer Reparatur aber fortsetzen. Eingebremst wurde Monteiro durch den Crash offensichtlich wohl nicht.

Barth und Coronel verpassen die Top 10

Hinter Monteiro zogen auch Tarquini, Yvan Muller (Chevrolet), Huff, Farfus, Priaulx, Alain Menu (Chevrolet), Jordi Gené (SR), Norbert Michelisz (Zengo) und Turkington in die zweite Runde ein - Michel Nykjaer (Sunred/11.), Fredy Barth (Sunred/14.) und Tom Coronel (SR/15.) blieben indes außen vor und auch das Bamboo-Duo Darryl O'Young (12.) und Harry Vaulkhard (13) scheiterte knapp.

Für die weiteren Privatfahrer war die Qualifikation somit ebenfalls vorzeitig beendet. Sergio Hernández (Proteam) schnappte sich den vierten Klassenrang hinter Turkington, O'Young und Vaulkhard, Kristian Poulsen (Poulsen) und Franz Engstler (Engstler) belegten die weiteren Positionen. Mehdi Bennani (Wiechers), Stefano D'Aste (Proteam) und Andrei Romanov (Engstler) beschlossen das Starterfeld.

Groß war die Enttäuschung aber vor allem bei Coronel: "Es ist schon ziemlich mies gelaufen", befand der niederländische Rennfahrer in einer ersten Stellungnahme. "Wir hatten ein paar Probleme mit dem Motor - es war einfach richtig schlecht. Ich hätte eigentlich damit gerechnet, locker in die Top 10 einzuziehen. Nicht zuletzt, weil wir in den Freien Trainings richtig gut unterwegs gewesen waren."


Fotos: WTCC in Portimão


Q2: Die Portugal-Pole geht an den Lokalmatador

Während Coronel mit seinem Abschneiden haderte, machten sich die verbliebenen zehn Piloten noch einmal auf, um die vorderen Ränge unter sich aufzuteilen. Wieder fuhr Turkington schon frühzeitig auf die Strecke und sorgte in 1:56.696 Minuten für die erste Bestzeit in Abschnitt zwei des Zeittrainings. Sehr lange blieb der Brite aber nicht auf Rang eins - erst Gené und dann Monteiro waren schneller.

Wie die meisten ihrer Konkurrenten, so beschränkte sich das SR-Duo auf eine schnelle Runde und Monteiro fegte erneut erst nach dem Fallen der Zielflagge über die Linie - mit einem herausragenden Bestwert. In 1:55.372 Minuten hatte der Routinier seinen Heimkurs umrundet und seinem Team die Pole-Position beschert. Einzig Muller, der 53 Hundertstel Rückstand aufwies, konnte Monteiro folgen.

Farfus komplettierte als Dritter zwar die bunte Markenvielfalt auf den Toppositionen, hatte bei 0,303 Sekunden Abstand zur Topzeit aber keine Chance auf die Pole-Position. Hinter dem Brasilianer ordneten sich Tarquini, Huff, Michelisz und Gené ein. Priaulx und Menu kamen nicht über die Ränge acht und neun hinaus, Turkington belegte abschließend den für ihn sehr starken zehnten Platz.