• 14.04.2012 19:45

  • von Stefan Ziegler

Menu auf der Pole in Marokko - Ford erstmals in den Top 12

Reichlich Action, ein starker Ford Focus, doch vorn das gewohnte Bild: Chevrolet-Fahrer Alain Menu stellte sein Auto in Marrakesch auf die Pole-Position

(Motorsport-Total.com) - Drei Fahrer innerhalb von nur 0,07 Sekunden, zwei Ford-Piloten in den Top 12 und wieder einmal ein Chevrolet auf der Pole-Position: Das Qualifying der WTCC in Marrakesch war in vielerlei Hinsicht eine sehr interessante Angelegenheit. Es begann mit einem kuriosen Zwischenfall und endete mit einem neuen Rundenrekord, doch unterm Strich bot sich das gewohnte Bild: An der Spitze dominiert Blau.

Titel-Bild zur News: Alain Menu

Alain Menu fuhr der Konkurrenz auf dem Stadtkurs von Marrakesch knapp davon

Die Farbe der WM-Titelverteidiger stellte dieses Mal Alain Menu (Chevrolet) ganz nach vorn. Der Routinier aus der Schweiz war in beiden Qualifikationseinheiten das Maß der Dinge und fuhr in Q1 und in Q2 jeweils zur Bestzeit. Schneller als 1:43.753 Minuten war die WTCC in Marrakesch noch nie unterwegs, doch trotzdem wurde es richtig eng. Menu hatte nur winzige 0,028 Sekunden Vorsprung.

Sein Chevrolet-Markenkollege Rob Huff musste sich deshalb mit dem zweiten Platz zufriedengeben, Tom Coronel (ROAL) überraschte indes als Dritter vor Yvan Muller (Chevrolet). Gabriele Tarquini (Lukoil) war als Fünfter bester SEAT-Vertreter vor Pepe Oriola (Tuenti), dem schnellsten Privatier. Die ganz große Sensation stellten jedoch die beiden Ford-Piloten dar, die erstmals in die Top 10 fuhren.

Dudukalo räumt Nash ab

Doch der Reihe nach: Die Qualifikation hatte kaum begonnen, da war sie für Aleksei Dudukalo auch schon vorbei. Der Russe kam mit stehenden Rädern - und möglicherweise mit einem Defekt an der vorderen Aufhängung - auf die erste Schikane zugeschossen und knallte dort James Nash (Aon) ins Heck. Der Ford-Pilot hatte keine Chance: Dudukalo zwang ihn in einen Dreher und in die Bande.

Während der SEAT von Dudukalo sofort hinüber war, rettete sich Nash in die Box und konnte das Training später wieder aufnehmen. In der Zwischenzeit hatte Muller in 1:45.852 Minuten eine erste Richtzeit gesetzt, die aber sukzessive unterboten wurde. Unter anderem von Tom Chilton (Aon), der erneut stark unterwegs war. Allerdings auch zu optimistisch, denn er kürzte einmal etwas zu viel ab.

Die Rennleitung strich ihm prompt seine schnellste Runde, doch in 1:44.638 Minuten qualifizierte sich der Ford-Fahrer trotzdem souverän für Q2 - aber halt nicht an der Spitze. Denn dort brannte Menu in 1:43.753 Minuten eine Fabelzeit in den afrikanischen Asphalt und setzte sich mit 0,729 Sekunden vor Muller und 0,885 Sekunden vor Chilton souverän durch. Oriola war als Vierter der beste Privatier.

Bennani nicht in Q2 dabei

Dahinter gab es ein munteres Hauen und Stechen um die Plätze. Lokalmatador Mehdi Bennani (Proteam) legte sich zwar schwer ins Zeug, büßte aber neben einem Rückspiegel auch zu viel Zeit auf seine Vorderleute ein: nur Platz 15 beim Heimspiel. Ähnlich problematisch lief es für seinen Proteam-Stallgefährten Isaac Tutumlu, der sich mit Rauchzeichen und der 20. Position verabschiedete.


Die Qualifikation in Marrakesch

Mit dem Kampf um die Restplätze für die Top 12 hatten jedoch weder Bennani noch Tutumlu etwas am Hut. Huff, Tiago Monteiro (Tuenti), Coronel, Franz Engstler (Engstler), Nash, Stefano D'Aste (Wiechers), Alex MacDowall (Bamboo) und Gabriele Tarquini (Lukoil) sicherten sich stattdessen den Einzug in die zweite Runde, wobei Norbert Michelisz (Zengö) als 13. sehr knapp leer ausging.

Auffällig schon in Q1: Die Fahrer gaben sich alle Mühe, die Schikanen möglichst "weich" zu nehmen, doch speziell den Ford- und SEAT-Fahrzeugen gelang dies gut. Die BMW-Rennwagen hatten indes mehr zu kämpfen, doch der größte kollektive Hemmschuh schien der dritte Sektor zu sein. Bis auf Chevrolet verlor dort fast jeder bis zu sieben Zehntel. Erst in Q2 wendete sich dort das Blatt.

Coronel verpasst die Pole-Position knapp

Allerdings nicht für D'Aste, der augenscheinlich mit einem Reifenschaden schon früh ins Hintertreffen geriet. Muller knallte hingegen gleich eine neue Bestzeit hin und eröffnete die Zeitenjagd. Dann erging sich der Weltmeister gemeinsam mit Coronel in einigen Windschatten-Spielchen, wobei gleich einige Runden in die Binsen gingen - keiner brachte einen guten Versuch zustande. Huff aber sehr wohl.

Der Brite fuhr in 1:43.929 Minuten um den 4,5 Kilometer langen Stadtkurs und hielt damit die Pole-Position, ehe Menu zu einem letzten Konter ansetzte und in 1:43.901 Minuten ganz nach vorn fuhr. Damit war die Entscheidung gefallen, zumal Coronel eine Bestzeit im ersten Sektor in die Auslaufzone von Kurve eins warf. Trotzdem reichte es für den "fliegenden Holländer" zum dritten Startplatz.

Dahinter: Muller, Tarquini, Oriola, MacDowall, Chilton, Engstler und Monteiro vor Nash und D'Aste. Damit hatte Monteiro den ersten Startplatz für das zweite Rennen und Aon mit dem Ford Focus erstmals den Sprung in die Top 12 sichergestellt. Und aus der Sicht der Veranstalter besonders interessant: In Lauf zwei stehen auf den ersten vier Plätzen gleich vier unterschiedliche Marken.

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