• 31.07.2010 15:59

  • von Stefan Ziegler

Huff sichert sich die Pole-Position von Tschechien

Chevrolet-Fahrer Rob Huff schlug den Rivalen im Qualifying ein Schnippchen - Gabriele Tarquini (SR) und Colin Turkington (eBay Motors) auf den Plätzen

(Motorsport-Total.com) - Nicht BMW gab in der Qualifikation von Tschechien den Ton an, sondern Chevrolet: Rob Huff setzte sich in beiden Teilsessions sehr gut in Szene und beschloss das Zeittraining auf dem Automotodrom Brno auf dem ersten Platz. Gabriele Tarquini (SR) klassierte sich auf dem zweiten Rang, Colin Turkington (eBay Motors) beschloss den Samstag auf der überraschenden dritten Position.

Titel-Bild zur News: Robert Huff

Rob Huff gelang in der Qualifikation von Brünn die beste Rundenzeit: Pole-Position

Damit war der nordirische Rennfahrer zugleich bester BMW Vertreter - Augusto Farfus (BMW Team RBM) kam nicht über Rang vier hinaus, Andy Priaulx (BMW Team RBM) scheiterte gar schon am Einzug zur zweiten Session. Ebenfalls nicht optimal unterwegs war WM-Spitzenreiter Yvan Muller (Chevrolet), der abschließend nur Rang acht erzielte. Franz Engstler (Engstler) wurde 19.#w1#

Q1: Fabiani gräbt sich tief ins Kiesbett ein

Die Zeitenjagd hatte im ersten Abschnitt der Qualifikation kaum an Fahrt aufgenommen, da mussten die Fahrer auch schon wieder die Boxengasse aufsuchen: Fabio Fabiani (Proteam) hatte seinen BMW 320si im zweiten Sektor außer Kontrolle verloren und war ins Kiesbett gerutscht. Der Italiener grub sich bei dieser Gelegenheit derart tief ein, dass die Streckenposten samt Bergegerät anrücken mussten.

Fabio Fabiani

Nicht der erste Ausflug: Fabio Fabiani landete auch in der Qualifikation im Kiesbett Zoom

Zu allem Überfluss erwies sich das Abschleppseil als nicht haltbar genug für diese Aufgabe, weshalb die Rennleitung die Notbremse zog und rote Flagge schwenken ließ. Zehn Minuten vor dem Ende der ersten Teilsession konnten die restlichen 21 Piloten also noch einmal durchatmen - vor allem Huff, denn er hatte in 2:10.611 Minuten die zwischenzeitliche WTCC-Bestzeit von Brünn markiert.

Nach der kurzen Zwangspause war unbedingt Eile geboten: Bei noch zehn verbleibenden Minuten mussten noch viele Favoriten eine Zeit markieren, um ihren Einzug in das Top-10-Finale zu sichern. Nicht jedem Fahrer sollte in der Schlussphase aber noch eine Steigerung gelingen. Prominentestes Opfer: Andy Priaulx (BMW Team RBM) - der Brite scheiterte nur knapp am Weiterkommen.

Priaulx und Monteiro scheitern an der Top-10-Hürde

Priaulx zeigte einen beherzten Angriff, mühte sich sichtlich und raste auf der letzten Rille um den 5,403 Kilometer langen Kurs von Tschechien - trotz dieses Einsatzes reichte es unterm Strich aber nicht, um am zweiten Teil der Qualifikation teilzunehmen. Auch Tiago Monteiro (SR) hatte das Nachsehen und blieb außen vor, Fredy Barth (Sunred) durfte ebenfalls in den Feierabend gehen.

Andy Priaulx

Andy Priaulx mühte sich vergebens: Mehr als Platz elf war nicht drin für den Routinier Zoom

Anders Chevrolet: Hinter Huff und Tarquini sicherten sich Alain Menu und Muller zunächst die Ränge drei und vier und zogen damit souverän in die zweite Teilsession ein. Dafür qualifizierten sich auch Jordi Gené (SR), Farfus, Turkington, Tom Coronel (SR), Norbert Michelisz (Zengo) und - wieder eine kleine Überraschung - Michel Nykjaer (Sunred), der 11 Tausendstel schneller war als Priaulx.


Fotos: WTCC in Brünn


Leer aus gingen neben dem Ex-Champion auch Kristian Poulsen (Poulsen/12.) und Sergio Hernández (Proteam/13.), welche die beiden Verfolgerränge bei den Privatiers einnahmen. Zwischen Monteiro und Barth schob sich Darryl O'Young (Bamboo Engineering/15.), Mehdi Bennani (Wiechers/17.) und Engstler kamen nicht über Positionen im Hinterfeld hinaus. Schlusslicht war - wie erwartet - Fabiani.

Q2: Huff rast mit Minimalaufwand zur Pole-Position

Die verbliebenen zehn Fahrer hatten nach dem Fallen der Zielflagge keine Eile, sich auf den zweiten Durchgang vorzubereiten - sämtliche Top-10-Piloten beschränkten sich in Einheit zwei auf einen Run, um ihre endgültige Qualifikationszeit zu markieren. Tarquini legte in 2:11.198 Minuten vor uns setzte sich damit erst einmal an die Spitze, hatte die Rechnung allerdings ohne Cruze-Fahrer Huff gemacht.

Gabriele Tarquini

Gabriele Tarquini war bester SEAT-Fahrer und startet morgen aus der ersten Reihe Zoom

Der britische Rennfahrer, der just in Brünn 2006 seinen ersten WTCC-Sieg feierte, gaste nochmals richtig an und setzte sich in 2:10.860 Minuten gegen seine Konkurrenten durch - Pole-Position für Chevrolet. Tarquini behielt den zweiten Rang, doch Turkington kam dem amtierenden Titelträger bis auf 0,007 Sekunden nahe. Weitere 0,055 Sekunden dahinter holte sich Farfus die vierte Position.

Nicht besonders zufrieden dürfte Menu (5.) mit seiner Ausgangslage sein, noch schlechter lief es indes für Muller (8.). Zwischen den beiden Chevrolet-Piloten landeten Michelisz (6.) und Coronel (7.), Gené (9.) und WTCC-Neuling Nykjaer (10.) beschlossen das Klassement. Insgesamt bewegten sich die schnellsten Fahrer der Tourenwagen-WM am Samstag innerhalb von nur einer Sekunde.