• 07.03.2010 18:47

  • von Stefan Ziegler

Dreifachsieg für Chevrolet beim Saisonauftakt

Yvan Muller vor Rob Huff und Alain Menu: Chevrolet dominierte das erste WTCC-Rennen des Jahres - Erst Regen, dann viel Sonnenschein in Curitiba

(Motorsport-Total.com) - Auf regennasser Strecke fiel die Entscheidung: Chevrolet ließ der versammelten Konkurrenz im brasilianischen Curitiba nicht den Hauch einer Chance und fuhr beim ersten Saisonrennen der WTCC zu einem niemals gefährdeten Dreifacherfolg. Ausgerechnet Neuzugang Yvan Muller bescherte der Mannschaft von Eric Nève den Sieg im ersten Rennen - nach der Pole-Position vom Samstag.

Titel-Bild zur News: Alain Menu, Robert Huff, Yvan Muller

So sehen Sieger aus: Alain Menu, Yvan Muller und Rob Huff bejubeln den Triumph

Seit der Qualifikation hatte sich allerdings einiges verändert, denn das Autódromo Internacional de Curitiba präsentierte sich am Sonntagnachmittag in nassem Zustand - wieder einmal hatte es zwischen den Sessions reichlich geregnet. Die Rennleitung entschied sich daher für einen Start hinter dem Safety-Car und verschaffte Pilot Bruno Correia seinen ersten Einsatz im neuen Rennjahr.#w1#

Chevrolet stellt die Weichen gleich auf Sieg

In Runde drei durfte das 19 Teilnehmer umfassende Starterfeld schließlich auf die Rennreise gehen, wobei sich Jordi Gené (SEAT) rasch selbst aus dem Wettbewerb nahm: Der Spanier kämpfte in Kurve eins gegen Yvan Muller (Chevrolet) um die Führung, rodelte in den folgenden Ecken aber gleich mehrfach durch die üppigen Grünanlagen von Curitiba und fiel bereits in Runde drei weit zurück.

Alain Menu, Robert Huff, Yvan Muller

Das Chevrolet-Trio übernahm rasch die Führung und gab diese nicht mehr her Zoom

Rob Huff und Alain Menu (beide Chevrolet) ließen sich freilich nicht lange bitten, fuhren am SR-Piloten vorbei und übernahmen die Verfolgerpositionen, die sie bis zum Rennende innehaben sollten. Allerdings nicht ohne sich gegenseitig bis auf das Messer zu duellieren: Vor allem in den Auftaktrunden duellierten sich die Cruze-Fahrer immer wieder, die alte Reihenfolge blieb aber bestehen.

Hinter dem Chevrolet-Trio gab es bei allmählich abtrocknender Strecke immer wieder kleinere Scharmützel, in die zunächst auch die BMW Piloten Andy Priaulx und Augusto Farfus verwickelt waren. Schon frühzeitig musste sich das Duo dem heranstürmenden Gabriele Tarquini (SEAT) geschlagen geben, der seinerseits auf Rang vier allerdings keine Gefahr für die Chevrolets darstellte.

Gené gewinnt die SEAT-Meisterschaft

Anders Tom Coronel (SEAT): Der "fliegende Holländer" wurde seinem Ruf in der Anfangsphase mehr als gerecht und setzte einige schöne Manöver, ehe er zur Rennhälfte deutlich an Geschwindigkeit verlor. Farfus konnte sich daher seinen sechsten Rang wieder zurückholen und auch Gené nutzte die Schwächeperiode seines Markenkollegen gnadenlos aus. Damit war Coronel auf einmal Achter.

Augusto Farfus

BMW Pilot Augusto Farfus hatte bei seinem Heimspiel einen schweren Stand Zoom

Hinter dem Privatierchampion von 2009 gab es ebenfalls ein munteres Hauen und Stechen, denn dort lagen die restlichen SEAT-Piloten miteinander im Clinch. Gleich reihenweise rutschten die Dieselfahrer immer wieder in der ersten Kurve der 3,695 Kilometer langen Strecke über die Kerbs hinaus in die feuchte Wiese, was die Reihenfolge der Rennfahrer jedes Mal durcheinander wirbelte.


Fotos: WTCC in Curitiba


Letztendlich sollten die WTCC-Neulinge die Oberhand behalten: Fredy Barth sicherte sich den neunten Rang vor Norbert Michelisz - beide wurden gemäß der neuen Punkteregeln schon bei ihrem ersten Einsatz als WM-Stammfahrer mit Zählern belohnt. Der frühere SEAT-Stammfahrer Tiago Monteiro kam auf der immer trockener werdenden Strecke auf dem undankbaren elften Rang ins Ziel.

Hernández ist bester Privatier

Mindestens ebenso turbulent wie die markeninternen Duelle der SEAT-Piloten verlief das Rennen der Independents' Trophy: Nacheinander verabschiedeten sich die Spitzenreiter der Privatfahrer in die Wiese von Brasilien, bis schließlich Sergio Hernández (BMW) als Sieger die Ziellinie kreuzte - Mehdi Bennani (BMW) flog von der Rennstrecke und auch Stefano D'Aste (BMW) rutschte aus.

Darryl O'Young

Debütant Darryl O'Young verkaufte sich bei seinem WM-Einstand mehr als prima Zoom

Einen blitzsauberen Auftritt legte indes Newcomer Darryl O'Young (Chevrolet) auf das WM-Parkett: Der chinesische Bamboo-Pilot hielt sich konstant in der Spitzengruppe der Privatiers auf und musste sich erst auf den letzten Metern dem deutschen Tourenwagen-Routinier Franz Engstler (BMW) beugen, der letztendlich als Zweiter die Zielflagge der Independents' Trophy zu Gesicht bekam.

Der zweite Bamboo-Neuling, Harry Vaukhard (Chevrolet), lieferte ebenfalls eine solide Leistung ab und wurde Klassenvierter - D'Aste und Bennani beschlossen das Klassement. Engstler-Teamkollege Andrei Romanov (BMW) musste nach einem Abflug die Segel streichen und schied als einziger vorzeitig aus. Der Freude am Chevrolet-Kommandostand tat das allerdings keinen Abbruch.

Chevrolets Motorsport-Manager Eric Nève ließ es sich prompt auch nicht nehmen, bei diesem ausnehmend guten Saisonstart seiner Mannschaft mit auf das Podium zu steigen und den Pokal für den siegreichen Konstrukteur in Empfang zu nehmen. Neben dem Belgier strahlten Muller, Menu und Huff um die Wette - im Sonnenschein von Curitiba, der die Regenwolken inzwischen verdrängt hatte...