Guerrieri: Gemischte Gefühle nach verpasster Sensation

Die Pole-Position blieb Esteban Guerrieri bei seinem WTCC-Debüt nach einem Fehler des Teams zwar verwehrt, doch das hat der Argentinier rasch abgehakt

(Motorsport-Total.com) - Er ist die große Überraschung des achten Rennwochenendes der Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) in Termas de Rio Hondo: Gaststarter Esteban Guerrieri verwies die Konkurrenz bei seinem WTCC-Debüt in die Grenzen und war in den freien Trainings und auch im Qualifying der schnellste Fahrer. Dennoch wird er im Hauptrennen nicht auf der Pole-Position stehen, denn in Q3 fuhr Guerrieri zu spät aus der Box, weshalb seine Rundenzeit gestrichen wurde.

Titel-Bild zur News: Esteban Guerrieri

Esteban Guerrieri düpierte bei seinem WTCC-Debüt die Konkurrenz Zoom

Das war die Strafe für das Überfahren der roten Ampel am Boxenausgang. Dafür ist zwar letztendlich der Fahrer verantwortlich, doch eine Kombination von Schwierigkeiten trieb Guerrieri in diesen entscheidenden Fehler. "Es war ein kleines Problem, dass in meiner Situation nicht einfach war", sagt er.

"Der Leerlauf hat schon den ganzen Tag lang nicht funktioniert. Daher konnte ich nicht bis ans Ende der Boxengasse fahren und dort auf das grüne Licht warten, denn ich hatte die Sorge, dass ich dabei meine Kupplung verbrenne", erklärt der Argentinier. Daher musste er in der Box auf den richtigen Moment zum Herausfahren warten.

Nach Missverständnis zu spät am Boxenausgang

Als Guerrieri dann durch die Boxengasse fuhr, machte sein Campos-Team einen Fehler. "Es gab ein Missverständnis am Funk. Mein Ingenieur hat mir gesagt, dass ich langsam machen soll. Vielleicht eine Sekunde, bevor ich am Boxenausgang war, ist die Ampel dann auf Rot gesprungen", so Guerrieri.


WTCC: Reaktionen auf das Qualifying in Termas

Der 31-Jährige fuhr dennoch seine schnelle Runde und blieb dabei als einziger Fahrer an diesem Wochenende unter der Marke von 1:43 Minuten. Doch nach der Strafe bleibt ihm im Hauptrennen nur Startplatz fünf. "Als ich aus dem Auto ausgestiegen bin, war ich zuerst stinksauer, aber ich muss das hinter mit lassen und positiv auf das Rennen blicken", sagt Guerrieri.

So hat der Argentinier nach seinem ersten Tag in der WTCC, an dem er viele im Fahrerlager beeindruckt hat, gemischte Gefühle. "Es ist gut, dass wir solche Fortschritte gemacht haben und das schnellste Auto auf der Rennstrecke waren. Ich freue mich, dass ich mich so schnell an das Auto gewöhnen konnte. Das Team hat mir bei der Umstellung sehr geholfen", stellt Guerrieri das Positive heraus.

Kollegen ziehen vor Guerrieri den Hut

Bei seinen neuen Fahrerkollegen hat der Argentinier auf jeden Fall Eindruck hinterlassen. "Ich ziehe vor Esteban den Hut", sagt Honda-Pilot Norbert Michelisz. "Als Neuling in die Serie zu kommen und dann solch eine Leistung abzuliefern, das ist schon großartig."

Selbst einem WTCC-Urgestein wie Tom Coronel machte Guerrieri mit seiner Vorstellung Feuer unter dem Hintern. "Aufgrund des Drucks durch diesen Newcomer musste ich bis ans Limit gehen", sagt der Niederländer, der nach einem Gaststart in der argentinischen Super-TC2000-Meisterschaft, in der auch Guerrieri fährt, von der Qualität der argentinischen Tourenwagen-Piloten überzeugt ist: "Die Top 10 aus dieser Meisterschaft würden sich auch hier gut schlagen. Wir brauchen mehr Fahrer aus diesem Land in der Weltmeisterschaft."