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  • 25.02.2014 14:15

Chiltons Hoffnung: Je schneller, umso besser

Tom Chilton hofft, dass ihm die leistungsstärkeren TC1-Fahrzeuge des Jahrgangs 2014 entgegenkommen und freut sich auf die Zusammenarbeit mit Tom Coronel

(Motorsport-Total.com) - Tom Chilton steht vor seiner dritten Saison in der WTCC. Nachdem der 28-Jährige 2012 mit dem Ford-Team Aon in die Tourenwagen-WM eingestiegen war, reifte er in der vergangenen Saison an der Seite von Weltmeister Yvan Muller bei RML zum Rennsieger. 2014 wird der Brite im ROAL-Team einen der neuen, von RML aufgebauten Chevrolet Cruze fahren. Im Interview blickt Chilton auf seine Entwicklung in der WTCC zurück, spricht über seine Erwartungen für die Saison 2014 und verrät, warum ihn auch die Geburt von Sohn Fredie nicht langsamer gemacht hat.

Titel-Bild zur News: Tom Chilton

Tom Chilton hat sich 2012 erfolgreich in der WTCC etabliert Zoom

Frage: "Tom, du kannst nun auf zwei Saisons in der WTCC zurückblicken. Wie fällt dein Fazit des Jahres 2013 aus?"
Tom Chilton: "Ich bin sehr glücklich mit meinem zweiten Jahr in der WTCC. Ich bin für ein großartiges Team gefahren und hatte einen großartigen Teamkollegen. Sicherlich hätte ich mir gewünscht, Zweiter statt Fünfter zu werden, da ich RML zu den Plätzen eins und zwei verhelfen wollte, aber ich konnte nicht ahnen, dass ich in den beiden letzten Läufen in Macao getroffen werde..."

Frage: "Im vergangenen Jahr warst du bei RML Teamkollege von Yvan Muller. Wie sehr hat dir die Arbeit bei einem erfahrenen Team und mit einem erfahrenen Teamkollegen geholfen, dich zu verbessern?"
Chilton: "Ich bin zwölf Jahre Tourenwagen gefahren, und ich habe nie mit einem so guten Team und Fahrer zusammengearbeitet, wie mit RML und Yvan. Ich habe nicht gedacht, dass ich noch viel lernen könnte, aber ich habe es getan! Die Erfahrung, die ich durch das Umfeld dort bekommen habe, ist unbezahlbar und wird mir definitiv dabei helfen, eines Tages Weltmeister zu werden!"

Frage: "Du wurdest im vergangenen Jahr auch Vater. Enzo Ferrari hat einst gesagt, dass eine Vaterschaft der Anfang der Abwärtsphase eines Rennfahrers ist. Wie stehst du dazu?"
Chilton: "Ich würde dem komplett widersprechen! Nur drei Tage nachdem mein Sohn Freddie geboren wurde, bin ich für das Stadtrennen in Porto nach Portugal geflogen und hatte dort eines der härtesten Rennen meines Lebens - und bin Zweiter geworden. Es war das erste Rennen des Jahres, bei dem ich nah dran war, Yvan im Qualifying zu besiegen. Es war eine meiner besten Fahrten aller Zeiten."

Frage: "2014 wird es in der WTCC neue und schnellere Autos geben. Freust du dich über diese technische Änderung?"
Chilton: "Ja, ich freue mich wirklich. Ich denke, je schneller die Autos werden, desto besser werde auch ich. 2005 habe ich bei den LMP zwei von fünf Rennen gewonnen, bei denen sehr schnelle, auf Aerodynamik ausgelegte Rennwagen fahren. Diese Erfahrung sollte mich für 2014 mit den neuen Regeln in eine gute Position bringen."

" Diese Erfahrung sollte mich für 2014 mit den neuen Regeln in eine gute Position bringen." Tom Chilton

Frage: "Nach einem Jahr bei RML solltest du für sie die Referenz beim Aufbau und bei der Entwicklung des TC1-Cruze darstellen. Bist du in diesen Prozess involviert?"
Chilton: "Von allen Jungs, die den neuen TC1-Cruze fahren, habe ich die meiste Erfahrung. Daher sollte ich wissen, wie sich das Auto anfühlen sollte. Ich helfe nicht in der Fabrik, aber ich werde auf der Strecke helfen."

Frage: "Du bist zu ROAL Motorsport gegangen - dem Team, das vom ehemaligen ETCC- und WTCC-Champion Roberto Ravaglia geführt wird. Wie war dein erster Eindruck vom Team?"
Chilton: "Ich komme mit Roberto gut zurecht. Er ist eine Tourenwagen-Legende. Ich freue mich wirklich darauf, mit dem Team zu arbeiten, weil sie bewiesen haben, dass sie eine extrem professionelle Mannschaft sind."

Frage: "Mit Tom Coronel wirst du einen weiteren erfahrenen Teamkollegen bekommen. Wie ist dein Verhältnis zu ihm?"
Chilton: "Tom und ich kommen gut miteinander aus, wir sollten viel Spaß haben. Mit Sicherheit werden wir im Rennen mal aneinandergeraten, aber das ist Teil des Motorsports!"

Frage: "Was erwartest du dir von der neuen Saison?"
Chilton: "Zu diesem Zeitpunkt kannst du als Fahrer nur positiv denken. Ich strebe ein Topresultat an. Noch niemand war bislang auf der Strecke, und mit den neuen Regeln könnte jeder vorne sein."

Frage: "Durch deinen kleinen Bruder wirst du auch ein Auge auf die Formel 1 haben. Was denkst du, wie die neue Saison für Max verlaufen wird?"
Chilton: "Ich bin sehr optimistisch, was die neue Saison angeht. Ich denke, Marussia hat bislang einen großartigen Job gemacht, und ihre Verbindung mit Ferrari sieht sehr vielversprechend aus. Max hat viel gelernt und geht so fokussiert wie nie in die neue Saison."