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  • 04.11.2012 08:20

  • von Stefan Ziegler

Startcrash: WM-Spitzenreiter Muller fällt aus, Menu siegt

Yvan Muller manövriert sich selbst ins Abseits: Startcrash und Ausfall für den WM-Spitzenreiter - Alain Menu siegt vor Rob Huff - Honda punktet

(Motorsport-Total.com) - Knalleffekt in Schanghai: WM-Spitzenreiter Yvan Muller (Chevrolet) griff in der ersten Kurve von China nach dem Titel, doch diese Aktion ging daneben. Muller kollidierte erst mit seinen Markenkollegen und dann auch noch mit weiteren Autos, um kurz darauf mit defektem Fahrzeug auszuscheiden. Alain Menu (Chevrolet) und Rob Huff (Chevrolet) profitierten - und die WM ist nun wieder ein Dreikampf.

Titel-Bild zur News: Alain Menu, Robert Huff

Alain Menu vor Rob Huff: Yvan Muller war schon kurz nach dem Start ausgeschieden Zoom

Denn nach dem ersten Rennen von Schanghai stellt sich die Situation an der Tabellenspitze dar wie folgt: Huff ist mit nun 365 Punkten der neue WM-Führende vor Muller, der bei 349 Zählern bleibt. Auf Rang drei hat sich Menu dank seines fünften Saisonsiegs auf 337 Punkte gesteigert. Der Schweizer ist nun zweifelsfrei wieder im Titelrennen, das am vorletzten Wochenende eine Wende erfahren hat.

Die Schlüsselszene dafür war die "Schneckenkurve" des Shanghai International Circuits, in der Muller gleich nach dem fliegenden Start seine Chance suchte. "Was da genau passierte, weiß ich gar nicht", sagt Huff. Die Zuschauer sahen es aber durchaus: Muller stach von außen nach innen, touchierte Menu, wurde von Norbert Michelisz (Zengö-BMW) und Colin Turkington (Aviva-Chevrolet) berührt.

Und dann war plötzlich Feierabend für den aktuellen Weltmeister, der sein Auto in langsamer Fahrt noch an die Box schleppen konnte. Damit war die Entscheidung um den Sieg gefallen. "Für mich ging es danach nur noch darum, Platz zwei ins Ziel zu retten", meint der neue WM-Spitzenreiter Huff. Menu fuhr daher ungefährdet zum 22. WTCC-Sieg seiner Karriere und bescherte Chevrolet den 65. Triumph.


Fotos: WTCC in Schanghai


D'Aste prescht vor auf Rang drei

Doch der Reihe nach: Auf den turbulenten ersten Metern - die Nachzügler hatten den Start komplett verpennt - mussten neben Muller auch noch andere Piloten herbe Schläge einstecken. Michelisz fiel beispielsweise genauso zurück ins Hinterfeld wie Turkington, doch beide kämpften sich zurück ins Rennen. Dadurch ergab sich an der Spitze eine vollkommen neue Reihenfolge hinter Menu und Huff.

Stefano D'Aste (Wiechers-BMW) tauchte auf einmal an dritter Stelle auf und beendete die aufregende erste Runde vor Pepe Oriola (Tuenti-SEAT), Tom Coronel (ROAL-BMW), Gabriele Tarquini (Lukoil-SEAT), Fredy Barth (SEAT-Swiss), Tom Boardman (STR-SEAT), Michelisz und James Nash (Aon-Ford). Tiago Monteiro (Honda), von Rang 17 gestartet, wurde da schon auf Position elf geführt.

Yvan Muller, Norbert Michelisz

Weltmeister Yvan Muller kommt quer und wird sogleich zum "Spielball" im Feld Zoom

Und das Hauen und Stechen im Mittelfeld ging weiter: Speziell Turkington legte eine beeindruckende Aufholjagd auf den chinesischen Asphalt, nachdem er zwischenzeitlich auf Rang 24 gelegen hatte. Runde um Runde arbeitete sich der Nordire nach vorn. Nach fünf Umläufen auf der 4,6 Kilometer langen Strecke war er bereits Zwölfter, drei Runden später hatte er den achten Platz übernommen.

Barth erkämpft sich einen WM-Punkt

Während es bei Turkington stetig voran ging, musste Oriola nach erneutem Feindkontakt die Segel streichen und aufhören. Auch, weil sich Mehdi Bennani (Proteam) einen Fehltritt geleistet und sich selbst über die Motorhaube von Oriola in die Auslaufzone befördert hatte. Im Gegensatz zu Oriola konnte Bennani aber weiterfahren. Die Punkteränge verpasste der Afrikaner als Elfter aber knapp.

Hinter dem Spitzensextett um Menu, Huff, D'Aste, Coronel, Tarquini und Boardman setzte sich Monteiro nach langem Duell mit Barth auf Position sieben fest. Turkington und Alberto Cerqui (ROAL-BMW) gingen ebenfalls noch am Schweizer WTCC-Rückkehrer vorbei, der als Zehnter den letzten WM-Punkt einstrich. Franz Engstler (Engstler-BMW) erreichte hinter Bennani den zwölften Platz.

Colin Turkington

Colin Turkington zeigte ein beherztes Rennen und fuhr auf Anhieb in die Punkte Zoom

Übrigens: Die Rennleitung sah die Schuld für die Erstrunden-Kollision bei Michelisz. Nach einer Durchfahrtsstrafe wurde der Ungar noch auf Position 16 gewertet. Weil weder er noch sein schärfster Verfolger in der Privatierwertung, Oriola, punkteten, machte D'Aste mit seinem Klassensieg mächtig an Boden gut. Auch dieser Titelkampf hat durch das erste Rennen von China an Spannung gewonnen.

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