• 16.03.2011 08:26

  • von Stefan Ziegler

Vorschau: WTCC in Curitiba

'Motorsport-Total.com' blickt voraus auf den Auftakt in Curitiba und auf die beiden Sprintrennen von Brasilien: Hält die Serie von Muller und Tarquini an?

(Motorsport-Total.com) - Knapp vier Monate dauerte die Winterpause der WTCC - nun kehren die Vollgas-Protagonisten an die Rennstrecke zurück: Im brasilianischen Curitiba beginnt die siebte Saison der Tourenwagen-WM, die auch in diesem Jahr elf Rennstationen umfasst. Den Auftakt bilden am Sonntag die beiden Sprintrennen auf dem Autodromo Internacional de Curitiba, wofür 20 Fahrzeuge gemeldet sind.

Titel-Bild zur News: Start in Curitiba 2009

Auch in diesem Jahr ist Curitiba der Schauplatz des WTCC-Saisonauftakts

Die WTCC gastiert bereits seit 2006 in der 1,7 Millionen Einwohner messenden Großstadt im Süden Brasiliens, welche 1693 von portugiesischen Kolonialisten gegründet wurde. Heute zählt Curitiba, im Bundesstaat Parana gelegen, zu den modernsten Städten des südamerikanischen Landes und besticht vor allem durch sein fortschrittliches Verkehrssystem, das auch den Rennfans zugute kommt.#w1#

Die Kurvenfahrt von Curitiba

Alljährlich pilgern bis zu 45.000 Zuschauer an die brasilianische Rennstrecke, um den Gastauftritt der Tourenwagen-WM live und vor Ort zu erleben. Bislang wurde das Publikum auf den Rängen nur selten enttäuscht, denn die Rennen auf dem Autodromo Internacional de Curitiba waren in der Vergangenheit stets überaus spannend und aufregend - man denke nur an die Regenschlacht von 2009.

Die traditionell sehr hohen Temperaturen sowie die große Höhenlage machen Mensch und Material beim Saisonauftakt meist schwer zu schaffen, schließlich sind auf dem 3,695 Kilometer kurzen Kurs zweimal 14 Rennrunden zu absolvieren. Dennoch zählt Curitiba zu den beliebtesten Strecken im Kalender der WTCC, weil das Kurslayout die Piloten immer wieder vor Herausforderungen stellt.

Tiago Monteiro, Curitiba, Curitiba Circuit

Im brasilianischen Curitiba werden Fahrer und Fahrzeuge auf die Probe gestellt Zoom

"Es gibt einige sehr schnelle Kurven und in manchen davon ist eine große Ausdauer gefragt: Zum Teil brauchen wir zehn bis 15 Sekunden, um eine der langgezogenen Ecken zu passieren", erläutert Chevrolet-Fahrer Rob Huff gegenüber 'Eurosport'. Duncan Huisman ergänzt bei 'Touring Car Times': "Aufgrund des Windschattens auf der langen Gerade ist Curitiba immer etwas Besonderes."

Muller und Tarquini mit Erfolgsserie in Curitiba

Und gerade die zuletzt genannten Taktikspielchen prägten die Wochenenden der vergangenen Jahre, trieb SEAT das Windschatten-Fahren doch immer schon beim ersten WM-Auftritt der Saison zur Perfektion. 2010 bot Chevrolet der spanischen Konkurrenz allerdings erfolgreich Paroli, denn die späteren Titelträger starteten mit einem lupenreinen Dreifach-Erfolg in das neue WTCC-Rennjahr.

Dabei setzten Yvan Muller (Chevrolet) und Gabriele Tarquini (Lukoil-Sunred) ihre Erfolgsserie fort: Die ehemaligen SEAT-Teamkollegen rasten im vergangenen Jahr zum dritten Mal in Folge jeweils zu einem Sieg und starteten damit ausgezeichnet in die Saison. Das brasilianische Wetter tat sein Übriges zur Spannung, denn gleich zum Auftakt des Jahres schüttete es in Curitiba wie aus Kübeln.

Alain Menu, Robert Huff, Yvan Muller

Alles in Blau: In Curitiba feierte Chevrolet 2010 den besten Saisonstart aller Zeiten Zoom

Die vielen Fans am Autodromo Internacional de Curitiba hielten bislang aber immer tapfer aus und werden wohl auch 2011 in Massen an den Kurs pilgern, obwohl ihr Lokalmatador Augusto Farfus nicht mehr länger mit von der Partie ist. Statt dem aus Curitiba stammenden Rennfahrer ist nun allerdings Landsmann Carlos Bueno (Chevrolet) im Starterfeld vertreten. Der Routinier absolviert einen Gaststart.


Fotos: Der neue Chevrolet Cruze 1,6T


Einige neue Gesichter im Starterfeld

Insgesamt gehen am Sonntag 20 Fahrzeuge ins Rennen. Den WM-Organisatoren um Marcello Lotti ist es also wieder einmal gelungen, ein stattliches Teilnehmer-Feld an den Start zu bringen. Gleich vier Piloten geben in Curitiba ihr Debüt in der WTCC: Aleksei Dudukalo (Lukoil-Sunred), Marchy Lee (Deteam KK), Josep Oriola (Sunred) und Javier Villa (Proteam) treten erstmals in der WM an.

Eine waschechte Premiere erleben auch Robert Dahlgren (Polestar) und Yukinori Taniguchi (Bamboo Engineering). Dahlgren ist mit seinem Volvo C30 zum ersten Mal über eine komplette Saison hinweg in der WTCC aktiv, Taniguchi avanciert in Brasilien zum ersten japanischen Stammpiloten in der noch jungen Geschichte der Tourenwagen-WM. Beide absolvierten in der Vergangenheit einzelne Starts.

Robert Dahlgren

Robert Dahlgren und Polestar-Volvo steigen in diesem Jahr in die WTCC ein Zoom

Eigentlich hätten Dahlgren, Taniguchi und ihre Kollegen aber nicht in Curitiba losfahren, sondern im benachbarten Sao Paulo an den Start gehen sollen. Dies sah zumindest die Rennplanung der WTCC-Verantwortlichen vor. Aus logistischen Gründen und aufgrund von Umbau-Maßnahmen in Interlagos wurde nichts daraus - Curitiba bleibt der Saisonauftakt. Dort fährt man an der Seite der StockCars.

Die neuen Turbomotoren geben ihr WTCC-Debüt

Auch wenn in Bezug auf den brasilianischen Rennplatz alles beim Alten bleibt - die Technik ist neu: Die Tourenwagen-WM übernimmt das neue Motorenformat der FIA und rüstet ihre Fahrzeuge schon in diesem Jahr mit den 1,6-Liter-Turbomotoren aus, die Rallyesport und Rundstrecke noch näher zusammen bringen sollen. Beim Saisonstart fahren aber lediglich BMW und Chevrolet damit.

Chevrolet hat den Cruze entsprechend modifiziert und stellt dieses Auto im weiteren Verlauf des Jahres auch den Kunden von Bamboo Engineering zur Verfügung, BMW ist nach dem werksseitigen Rückzug ohnehin nur noch durch Privatiers im WTCC-Feld vertreten - und das nicht schlecht: Nicht weniger als sieben BMW Rennwagen werden am Sonntag in die neue Rennsaison starten.

Augusto Farfus

Ex-WTCC-Fahrer Augusto Farfus half bei der Entwicklung des BMW 320 TC Zoom

Eines davon wird von Franz Engstler (Engstler) pilotiert. Der 49-jährige Routinier ist auch 2011 mit seinem eigenen Rennstall am Start und vertritt erneut die deutschen Farben wieder im Alleingang. Aus deutschsprachiger Sicht mischen Fredy Barth (SEAT-Swiss) und Kristian Poulsen (Engstler) ebenfalls wieder kräftig mit. Ob schon in Curitiba erste Erfolge für sie drin sind, muss sich zeigen...¿pbvin|0|2535|curitiba|0|1pb¿

Fakten zum Rennwochenende in Curitiba (Brasilien):

Streckenlänge: 3,695 Kilometer
Renndistanz: Zwei Rennen a 14 Runden

Die Sieger in Curitiba 2005-2010:
2005: nicht im Kalender
2006: Jordi Gene (SEAT), Andy Priaulx (BMW)
2007: Jörg Müller (BMW), Augusto Farfus (BMW)
2008: Yvan Muller (SEAT), Gabriele Tarquini (SEAT)
2009: Yvan Muller (SEAT), Gabriele Tarquini (SEAT)
2010: Yvan Muller (Chevrolet), Gabriele Tarquini (SEAT)

Rundenrekorde:
Qualifikation: 1:23.630 Minuten - Rob Huff (Chevrolet, 2010)
Rennen: 1:24.959 Minuten - Augusto Farfus (BMW, 2008)

Der Zeitplan in der Übersicht (MEZ):

Freitag, 18. März 2011
14:20-15:50 Uhr - Shakedown
18:00-18:30 Uhr - Testsession

Samstag, 19. März 2011
11:55-12:25 Uhr - 1. Freies Training
15:30-16:00 Uhr - 2. Freies Training
18:00-18:20 Uhr - Qualifikation Q1
18:25-18:35 Uhr - Qualifikation Q2

Sonntag, 20. März 2011
12:15-12:30 Uhr - Warmup
17:05-17:30 Uhr - Rennen 1
18:20-18:45 Uhr - Rennen 2

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