• 07.03.2010 19:06

  • von Britta Weddige

SS21/22: Loeb der "König von Mexiko"

Sébastien Loeb hat die Rallye Mexiko zum vierten Mal für sich entschieden - Petter Solberg holt nach Sekundenkrimi Platz zwei vor Sébastien Ogier

(Motorsport-Total.com) - Sébastien Loeb wird allmählich zum "König von Mexiko". Der Citroën-Star hat die Rallye Mexiko zum vierten Mal in Folge gewonnen und damit auch die Führung in der Weltmeisterschaft übernommen. Die Weichen zu seinem insgesamt 55. WRC-Sieg stellte Loeb am gestrigen Samstag. Der Franzose war als Dritter in den zweiten Tag gestartet und holte dann in neun Prüfungen acht Mal die Bestzeit.

Titel-Bild zur News: Sébastien Loeb

Überflieger: Sébastien Loeb hat die Rallye Mexiko zum vierten Mal gewonnen

Damit ging er als Führender mit einem Vorsprung von fast einer Minute in den heutigen kurzen Finaltag. Auf den drei Prüfungen des Sonntags schaltete Loeb dann einen Gang zurück. Es ging ihm nur noch darum, seinen Citroën sicher isn Ziel zu bringen. Am Ende hatte er noch 24,2 Sekunden Vorsprung auf den Zweitplatzierten Petter Solberg, der Citroën-Junior Sébastien Ogier in einem wahren Krimi auf den dritten Platz verwies.#w1#

"Es war ein guter Sieg, der mich in der Meisterschaft wieder nach vorn gebracht hat", freut sich Loeb. "Die Punkte, die ich in Schweden verloren habe, habe ich hier wieder gewonnen. Das war sehr wichtig, denn Mikko ist dicht an mir dran. Vor allem gestern ist es super gelaufen, da konnten wir unseren Rückstand vom Freitag wieder wettmachen. Es war eine tolle Rallye."

Petter Solberg weint vor Freude

Petter Solberg

Petter Solberg hat als Zweiter seinen größten Erfolg seit Jahren eingefahren Zoom

Solberg musste um seinen zweiten Platz hart kämpfen. Der Citroën-Privatier hatte zwar den Freitag dominiert, musste dann aber am Freitag die Führung an Loeb abgeben und konnte als Straßenfeger das Tempo des Franzosen nicht mehr mitgehen. Stattdessen musste Solberg mit Citroën-Junior Sébastien Ogier um Platz zu fighten - und es wurde zum Sekundenkrimi. Ogier war bereits gestern zwischenzeitlich Zweiter, ließ sich aber dann taktisch hinter Solberg zurückfallen, um eine bessere Startposition für die letzten Prüfungen zu haben.

Ganz nach Plan übernahm Ogier heute wieder den zweiten Platz, doch Solberg blieb ihm im Nacken hängen. Nur 0,6 Sekunden trennten die beiden, als sie in die abschließende Zuschauerprüfung gingen. Und da war Solberg eine Sekunde schneller - entsprechend sicherte er sich mit 1,1 Sekunden Vorsprung auf Ogier den zweiten Platz.

Danach brachen bei dem Norweger alle Dämme, er sprang auf das Dach seines C4 und feierte ausgelassen sein bestes WRC-Ergebnis seit Jahren. Vom Dach sprang er wieder nach unten und ging auf die Knie, um seinen Freudentränen freien Lauf zu lassen. Zu erleichtert war er nach all dem, was er in den vergangenen Jahren durchgemacht hat. Sagen konnte der Norweger in seinem Freudentaumel allerdings noch nichts - er war im wahrsten Sinne des Wortes sprachlos.


Fotos: WRC: Rallye Mexiko


Ogier war zwar geschlagen, freute sich aber trotzdem über seinen Podiumsplatz: "Es war ein sehr gutes Wochenende. Das Team hat mir auch gesagt, dass ich heute nicht zu viel pushen soll. Vielleicht habe ich auch gestern zu viel Zeit verloren, als ich mich zurückfallen ließ. Aber auch Platz drei ist ein prima Ergebnis. Es war ein gutes Wochenende."

Mikko Hirvonen

Mikko Hirvonen bekam von Jari-Matti Latvala Platz vier überlassen Zoom

Für die Ford-Werkspiloten ging es in Mexiko ab dem gestrigen Samstagmittag nur noch um die Schadensbegrenzung. Ford hatte am Freitag eine zu weiche Abstimmung gewählt und konnte das Tempo der Citroëns nicht mitgehen. Jari-Matti Latvala lag bis zur vorletzten Prüfung auf dem vierten Platz, ging dann aber vom Gas, um diesen vierten Platz seinem Teamkollegen Mikko Hirvonen zu überlassen. "Ja, ich bin langsamer gefahren. Mikko braucht die Punkte wichtiger, um in der Fahrer-WM den Anschluss an Loeb zu halten. Und für die Markenwertung macht es keinen Unterschied", so Latvala, der sich mit Rang fünf begnügte und zumindest mit seiner Zielankunft viel Selbstvertrauen tanken konnte.

Hirvonen nahm den geschenkten vierten Platz zwar nicht gern an, hatte aber keine andere Wahl. "Wir haben in der vergangenen Saison gesehen, dass jeder Punkt zählt. Deshalb mussten wir es so machen. Es war für das gesamte Team ein sehr schwieriges Wochenende. Wir hatten nie den richtigen Speed und noch dazu habe ich selbst viele kleine Fehler gemacht. Von daher bin ich froh über die Punkte, die ich einfahren konnte. Wir müssen das jetzt abhaken und uns auf die nächste Rallye konzentrieren", bilanziert Hirvonen.

Henning Solberg beendete die Rallye als Sechster. Der Norweger hatte das ganze Wochenende über mit massiven Bremspoblemen zu kämpfen, konnte sich aber auf dem sechsten Platz behaupten. Auch die Zusammenarbeit mit seiner neuen Beifahrerin Ilka Minor funktioniere perfekt, berichtet Solberg.

Wichtige Punkte für die Markenwertung

Ken Block

US-Star Ken Block sammelte wichtige Kilometer in seinem Ford Focus Zoom

Platz sieben ging an Munchi's-Pilot Federico Villagra. Er hatte zwar Schwierigkeiten, sich wieder an den Ford Focus zu gewöhnen, profitierte aber von Ausfällen vor sich und fuhr selbst eine solide Rallye.

Platz acht und der Sieg in der S-WRC ging an den früheren WRC-Piloten Xavier Pons, der nun im Ford Fiesta S2000 antritt. Er konnte am heutigen Sonntag das Duell gegen seinen Markenkollegen Martin Prokop für sich entscheiden. Prokop wurde Zweiter in der S-WRC und Neunter der Gesamtwertung. Platz zehn ging an Armindo Araujo (Mitsubishi), der damit gleichzeitig vor Nasser Al-Attiyah (Skoda) die P-WRC-Wertung gewann.

Citroën-Pilot Daniel Sordo, Matthew Wilson (Stobart) und Ken Block (Monster), die am gestrigen Samstag in der zehnten Wertungsprüfung nach ausritten ausgeschieden waren, gingen heute unter SupeRally-Bedingungen wieder an den Start. Mit Zeitrückständen von über 40 Minuten hatten sie zwar keine Chance mehr auf Topplatzierungen. Doch Sordo holte sechs wichtige Markenpunkte für Citroën, Wilson fuhr vier Punkte für Stobart ein. Und Block sammelte wertvolle Lernkilometer. Für Kimi Räikkönen war die Rallye Mexiko bereits am Freitag nach einem mehrfachen Überschlag beendet.

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