WRC Rallye Portugal 2024: Toyota mit Dreifachspitze, angeführt von Rovenperä

Toyota darf sich bei der Rallye Portugal 2024 über eine Dreifachführung freuen: Kalle Rovanperä führt nach dem Freitag vor seinen Teamkollegen Ogier und Katsuta

(Motorsport-Total.com) - Toyota dominiert die Rallye Portugal 2024: Weltmeister Kalle Rovanperä wird am Samstagmorgen als Spitzenreiter in die zehnte Wertungsprüfung starten. Der Finne führt die Gesamtwertung mit einer Sekunde Vorsprung auf seinen Toyota-Teamkollegen Sebastian Ogier an. Takamoto Katsuta komplettiert als Dritter (+4,7 Sekunden) die Toyota-Dreifachspitze.

Titel-Bild zur News: Kalle Rovanperä

Kalle Rovanperä führt die Rallye Portugal 2024 an Zoom

Rovanperä ist mit seinem GR Yaris Rally1 allerdings nicht zufrieden. Der Finne bemängelt, dass sein Auto vor allem in den schwierigen Passagen "noch nicht bei 100 Prozent" sei. "Es ist hart, wir sind definitiv noch nicht da, wo das Auto sein sollte", sagt ein frustrierter Rovanperä. "Ich kämpfe die ganze Zeit, wir haben Untersteuern und all das, was den Reifenverschleiß immer schlimmer macht."

Entsprechend hart umkämpft war die Spitzenposition zwischen den Toyota-Piloten am Freitag: Katsuta lag bis zum Mittag sogar in Führung, verlor dann aber sukzessive an Boden. Stattdessen trumpfte Ogier auf: Der Franzose kämpfte sich auch dank einiger Set-up-Änderungen in der Mittagspause bis auf den zweiten Platz nach vorne.

"Der Reifen hilft, aber wir haben ein paar kleine Änderungen vorgenommen", verrät Ogier, der am Freitag nur ein Ersatzrad dabei hatte. "Ich fühle mich jetzt etwas besser, aber wir hatten schon bessere Tage. Kein Risiko, kein Spaß."

Unglücklicher Tag für Toyota-Favorit Evans

Ott Tänak liegt nach der neunten Etappe als Vierter ebenfalls in Schlagdistanz zur Spitze: Der Hyundai-Pilot hat nur 5,4 Sekunden Rückstand auf Rovanperä, am Samstag ist also noch alles möglich. "Ich habe mich sehr angestrengt, das ist nicht schön. Ich muss mich anstrengen, aber insgesamt funktioniert es nicht", zieht Tänak ein enttäuschendes Zwischenfazit.

Sebastien Ogier liegt seinem Toyota-Teamkollegen auf den Fersen

Sebastien Ogier liegt seinem Toyota-Teamkollegen auf den Fersen Zoom

Hyundai-Pilot Dani Sordo feierte bei seinem Comeback in der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) drei Etappensiege und liegt derzeit auf Rang fünf (+17,9 Sekunden). Tabellenführer Thierry Neuville (Hyundai) folgt mit einem Rückstand von nur 0,2 Sekunden.

Der Belgier hatte am Freitag den Nachteil, als Erster auf die Strecke zu gehen, betrieb aber Schadensbegrenzung und beendete den Vormittag als Zweiter, bevor er am Nachmittag auf den sechsten Platz zurückfiel.

Adrien Fourmaux (M-Sport-Ford) liegt als Siebter (+31,8 Sekunden) vor Toyota-Titelfavorit Elfyn Evans (+1:43,2 Minuten), der auf der siebten Etappe wegen eines Reifenschadens viel Zeit verlor, während sein Beifahrer Scott Martin ohne den wichtigen Aufschrieb unterwegs war: Er hatte seine Pace-Notes auf einem Tisch an der Zeitkontrolle der sechsten Etappe vergessen und musste kurzzeitig sein Mobiltelefon zu Hilfe nehmen.

"Nichts lief so, wie wir uns das vorgestellt hatten", resümiert Evans zerknirscht. Ford-Pilot Gregoire Munster (+2:27,3 Minuten) komplettiert am Freitagabend nach einem problemlosen Tag das Rally1-Starterfeld. Die Top 10 vervollständigt der Führende der WRC2-Klasse, Skoda-Pilot Oliver Solberg.

Neuville mit Bestzeit am Donnerstag

Bereits am Donnerstagabend fand in Portugal die erste Wertungsprüfung statt, bei der sich Thierry Neuville an die Spitze der Zeitenliste setzte. Der Hyundai-Pilot war auf der 2,94 Kilometer langen Asphaltprüfung der Schnellste und lag am Ende 0,6 Sekunden vor Sebastien Ogier im Toyota.

Allerdings gingen die Piloten die Sonderprüfung vorsichtig an, um die Reifen für den Freitag zu schonen. "Wir haben versucht, sauber zu fahren, und ich weiß nicht, ob das zu viel war oder nicht", grübelte Neuville nach seiner Bestzeit zum Auftakt.

Ott Tänak fährt als bester Hyundai-Fahrer auf Platz vier

Ott Tänak fährt als bester Hyundai-Fahrer auf Platz vier Zoom

"Ich will nicht derjenige sein, der die tolle Atmosphäre hier zerstört, aber eine Etappe wie diese mit Donuts und 70 Kilometern auf den gleichen Reifen macht einfach keinen Sinn", fasste der Belgier die Meinung vieler Konkurrenten zusammen. "Es sind viele Zuschauer da und ich hoffe, sie haben etwas gesehen, aber ich denke, wir können es besser machen."

"Ich habe versucht, meine Reifen zu schonen. Ich bin mir sicher, dass jeder gesagt hat, dass es nicht klug ist, eine Asphaltprüfung zu fahren, auf der wir langsam fahren und keine Show abziehen müssen", ergänzt Ogier. "Diese Art von Prüfung muss am Ende einer Schleife sein, dann kommen wir hierher und töten die Schotterreifen, und die Fans lieben das."

Toyota-Pilot Takamoto Katsuta und Hyundai-Fahrer Ott Tänak belegten am ersten Tag mit identischen Zeiten den dritten Rang, 0,4 Sekunden hinter dem amtierenden Weltmeister Kalle Rovanperä, der zum Auftakt der Rallye Portugal einen reifenschonenden Fahrstil an den Tag legte - und das zahlte sich mit der Führung am Freitag offenbar aus.

Am Samstag stehen neun Wertungsprüfungen mit einer Gesamtlänge von 145,02 Kilometern auf dem Programm, ehe am Sonntag vier weitere Etappen und das Finale folgen.

Neueste Kommentare