SS2-3: Latvala übernimmt Führung

Das Ford-Werksteam hat das Kommando bei der Rallye Schweden übernommen: Jari-Matti Latvala führt knapp vor Petter Solberg - Zeitstrafe für Sebastien Loeb

(Motorsport-Total.com) - Die Skandinavier setzten sich zu Beginn der ersten Etappe an die Spitze der Gesamtwertung. Ford-Aushängeschild Jari-Matti Latvala übernahm nach der zweiten und dritten Sonderprüfung der Rallye Schweden die Spitze, knapp vor seinem Teamkollegen Petter Solberg. Mikko Hirvonen (Citroen) und Mads Östberg (Ford) komplettierten die Vierfachführung der skandinavischen Piloten. Trotz einer Bestzeit folgte Weltmeister Sebastien Loeb erst auf dem fünften Rang. Der Citroen-Pilot hat eine Zeitstrafe von zehn Sekunden erhalten, da er in der Früh zu spät die Servicezone verlassen hatte. Zu Beginn der ersten Etappe stand die Startreihenfolge im Mittelpunkt, da mit jedem Fahrer die vereisten und verschneiten Straßen sauberer wurden.

Titel-Bild zur News: Jari-Matti Latvala

Jari-Matti Latvala hat sich zu Beginn der ersten Etappe an die Spitze gesetzt

Nachdem am Vortag in den Abendstunden die Super-Special in Karlstad ausgetragen worden war, fanden am Freitag die ersten richtigen Prüfungen statt. Los ging es in der Früh gleich mit der längsten Sonderprüfung über 27,07 Kilometer. Die Rallye-Asse überquerten dabei die Grenze nach Norwegen und setzten im weiteren Verlauf der Etappe im Nachbarland den Wettbewerb fort. Die zweite Prüfung führte auch am Wohnhaus von Solberg, der die Straßen gut kennt, vorbei. Aufgrund des neuen Qualifyings durften sich die Topfahrer die Startposition vom Vorabend aussuchen.

Als Erster nahm Paulo Nobre (MINI) die Prüfung in Angriff. Dani Sordo (MINI) folgte als Elfter und Solberg als 13. Latvala, Hirvonen und Loeb hatten sich für die Startpositionen 17 bis 19 entschieden. Östberg ging als 20. auf die Strecke. Die Bestzeit sicherte sich auch gleich Östberg. Bereits im Vorjahr konnte der Norweger in Schweden mit dem zweiten Platz glänzen. "Eine gute Prüfung für uns. In manchen Passagen ging ich es vorsichtig an, aber ich glaube, das hat sich ausgezahlt."


Fotos: WRC: Rallye Schweden, Freitag


"Es war eine saubere Prüfung, ich habe nicht zu stark angegriffen und habe mich sicher gefühlt. Ich habe nicht gepusht, sondern möchte diesen Speed weiterfahren." Latvala fuhr exakt die gleiche Zeit. In der Gesamtwertung übernahm Östberg die Führung, 1,9 Sekunden vor Latvala. "Es war ein schwieriger Start in die Prüfung", schildert das Ford-Aushängeschild. "In den ersten Kilometern war es rutschig, aber dann wurden die Straßen breiter und es gab mehr Grip. Es war kein einfacher Start in die Rallye."

Die frühe Führung der Skandinavier machte Hirvonen als Dritter perfekt. Der Citroen-Pilot war um 0,8 Sekunden langsamer als Östberg und lag in der Gesamtwertung zwei Sekunden zurück auf Platz drei. "Ich bin sehr zufrieden mit meiner Zeit, aber ich bin etwas vorsichtig", so der Finne. "Ich kann sicher härter angreifen und hoffe, dass das an diesem Wochenende auch passiert." Solberg konnte seine Straßenkenntnis zunächst nicht umsetzen und markierte lediglich die fünftbeste Zeit und klassierte sich damit an der vierten Stelle.


Ford-Vorschau Rallye Schweden

Er führte das darauf zurück, dass seine unmittelbaren Konkurrentin hinter ihm starteten und eine bessere Startposition hatten. "Es war eine fantastische Prüfung, fantastisch. Ich glaube, die Jungs hinter mir haben eine sauberere Straße, aber ich bin sehr zufrieden." Nicht glücklich war dagegen Weltmeister Loeb. Er fuhr in der Früh eine Minute zu spät aus dem Service und fasste eine Zeitstrafe von zehn Sekunden aus. "Ich brauchte etwas zu lange, um etwas am Auto zu ändern. Deshalb bekam ich die Strafe", erklärt der Franzose.

Sebastien Loeb

Weltmeister Sebastien Loeb hat eine Zeitstrafe von zehn Sekunden erhalten Zoom

"Wir entschieden uns dazu, zwei Ersatzreifen mitzunehmen. Es dauerte etwas zu lange, sie zu befestigen." Loeb fuhr die viertschnellste Zeit, doch aufgrund der Strafe reihte er sich hinter Sordo auf dem sechsten Rang der Gesamtwertung ein. Sein Rückstand auf Östberg betrug bereits 14,5 Sekunden. Große Probleme hatte Nobre, der die Prüfung eröffnete. Der Brasilianer drehe sich und blieb in einer Schneebank stecken. Mit Zeitrückstand konnte er weiterfahren. Auch Ott Tänak (Ford) verlor 25 Minuten, nachdem er in einer Schneebank hängen geblieben war.

SS3: Loeb fährt Bestzeit

Die dritte Sonderprüfung war mit 20,17 Kilometern etwas kürzer. Das erste Drittel wurde im Vorjahr in entgegengesetzter Richtung befahren. Für die Fahrer war die Strecke größtenteils neu. Die Bestzeit sicherte sich Loeb, doch das Ford-Werksduo setzte sich an die Spitze der Gesamtwertung. Latvala war um zwei Zehntelsekunden langsamer und übernahm mit einem Vorsprung von vier Sekunden auf Solberg die Führung.

"Einmal hingen wir in einer Schneebank. Man muss sehr sauber fahren. Wenn man die Schneebänke berührt, dann verliert man sehr viel Zeit." Solberg war als Drittschnellster ebenfalls glücklich, speziell da er vor den direkten Konkurrenten auf der Strecke war. "Natürlich ist es hinter mir sauberer. Man sieht das an den Zwischenzeiten, aber ich bin sehr glücklich mit meiner Performance, wenn ich meine Position bedenke. Alles ist fantastisch", ist der Norweger begeistert.

Loeb konnte mit der Bestzeit Sordo überholen und sich auf Platz fünf vorschieben. Sein Rückstand auf Latvala betrug in der Gesamtwertung 12,4 Sekunden. "Ich habe die Zeiten von Jari-Matti und Petter gesehen. Es ist schwierig, noch schneller zu fahren", meint der Citroen-Pilot. Wir liegen zurück und es ist im Moment nicht leicht."

Daniel Sordo

MINI-Pilot Dani Sordo hielt zunächst den Anschluss an die Spitzenfahrer Zoom

Auch nicht einfach war es für Östberg. Der Norweger verlor neun Sekunden und fiel hinter Hirvonen auf Platz vier zurück. "Es war keine gute Prüfung für mich. Die Bedingungen waren sehr knifflig. Ich konnte nicht angreifen, weil am Rand sehr viel Schnee lag." Besser lief es für Vorjahressieger Hirvonen, obwohl er nicht zufrieden war: "In den schnellen Abschnitten war es besser, aber wir sind immer noch weit vom Tempo weg. Es ist aber noch ein langer Weg und ich denke wir werden uns verbessern."

Im Spitzenfeld hielt auch Sordo mit, auch wenn er in der Gesamtwertung hinter Loeb auf Platz sechs zurückfiel. "Auf dieser Prüfung wird stark gesäubert. Man verliert auf der Linie viel Traktion", beschreibt der MINI-Pilot. "Mit dem Auto bin ich zufrieden. In dieser Prüfung hatte ich kein gutes Gefühl und man konnte leicht einen Fehler machen." 19 Sekunden betrug sein Rückstand in der Gesamtwertung.

Nach drei Prüfungen komplettierten Jewgeni Nowikow (Ford), Henning Solberg (Ford), Eyvind Brynildsen (Ford) und Patrik Sandell (MINI) die Top 10.

Gesamtwertung nach 3 von 24 Prüfungen (Top 10):

01. Jari-Matti Latvala (Ford) 26:35,1 Minuten
02. Petter Solberg (Ford) +4 Sekunden
03. Mikko Hirvonen (Citroen) +4,1
04. Mads Östberg (Ford) +7,1
05. Sebastien Loeb (Citroen) +12,4
06. Dani Sordo (MINI) +19,1
07. Jewgeni Nowikow (Ford) +23,0
08. Henning Solberg (Ford) +45,1
09. Eyvind Brynildsen (Ford) +45,4
10. Patrik Sandell (MINI) +45,5