• 27.01.2008 13:01

  • von Britta Weddige

SS17: Zwischen Mut und Dummheit

Chris Atkinson und Francois Duval kämpfen weiter erbittert um den letzten Podestplatz - Duval nun nur noch 3,5 Sekunden hinter dem Australier

(Motorsport-Total.com) - Die Prüfungen am Col de Turini sind tückisch, aber wenn man erbittert um einen Podestplatz kämpft, darf man darauf keine Rücksicht nehmen. Das sagen sich Subaru-Pilot Chris Atkinson und Stobart-Pilot Francois Duval. Und so jagten sie auch riskant durch die 17. Wertungsprüfung "La Bollene Vesubie - Moulinet".

Titel-Bild zur News: Francois Duval

Francois Duval holte seine zweite Bestzeit im Kampf um Rang drei

Und so holte sich Duval wieder die Bestzeit mit 15:27.7 Minuten. Doch Atkinson konnte weitgehend kontern und war mit nur 0,5 Sekunden Zweitschnellster. Damit konnte der Australier sich einen Vorsprung von nun knappen 3,5 Sekunden wahren und Gesamtplatz drei - noch - verteidigen. "Diesmal habe ich es noch nicht geschafft, aber in der nächsten Prüfung hole ich ihn mir - ich will Dritter werden", kündigte Duval an.#w1#

"Ich habe wohl in den ersten Prüfungen keinen guten Job gemacht", erklärte Atkinson, warum der Belgier schon 16,5 Sekunden aufholen konnte. Er ist aber bereit, seinen Podestplatz weiter zu verteidigen: "Ich habe das schon ein paar Mal mitgemacht, das ist die Situation, wo die Erfahrung zählt." Angesprochen auf die riskante Aufholjagd von Duval bemerkte der Subaru-Pilot: "Ist es Mut oder Dummheit - das ist die Frage. Aber das ist bei mir dasselbe."

Die beiden sind die einzigen, die sich noch ein heißes Duell liefern, ansonsten liegen zwischen den einzelnen Piloten inzwischen meistens Minutenabstände. Gesamtleader Sébastien Loeb führt nun schon mit über zweieinhalb Minuten Vorsprung auf den Zweitplatzierten Mikko Hirvonen. Der Citroën-Star fuhr diesmal entspannt zur viertschnellsten Zeit. Die einzige Sorge, die er haben muss, ist dass seine Reifen die vier Prüfungen am Stück nicht durchhalten. "Bisher sind die Reifen noch in Ordnung. Ich sehe sie mir jetzt mal an. Und notfalls habe ich auch noch zwei Ersatzreifen dabei", erklärte Loeb.

Hirvonen hat wiederum einen Vorsprung von rund einer halben Minute auf den dritten Platz. Die Lücke wurde kleiner, weil Atkinson und Duval Vollgas geben, während der finnische Ford-Pilot es vorsichtig angeht. Doch Hirvonen will sich nicht aus der Ruhe bringen lassen: "Alles ist gut, ich versuche einfach nur durchzukommen und auf dem Weg zum Ziel Probleme zu vermeiden."

In der Gesamtwertung liegt Petter Solberg (Subaru) weiter auf Gesamtrang fünf, Gigi Galli (Stobart) ist Sechster, Jean-Marie Cuoq (Peugeot) Siebter und Suzuki-Pilot Per-Gunnar Andersson Achter. Sie trennen jeweils mehrere Minuten. Der Gesamtneunte Henning Solberg musste am Start dieser Prüfung noch schnell mit seinem Co-Piloten Cato Menkerud den Helm tauschen, da der Sprechfunk einseitig nicht funktionierte und Solberg Menkeruds Kommandos nicht hörte. Dahinter ist Teamkollege Matthew Wilson Zehnter, Daniel Sordo ist Elfter und würde damit einen Herstellerpunkt für Citroën holen.