Fahrer sehen neue Shakedown-Regeln positiv

Die Piloten begrüßen das neue Qualifikationsformat für den Shakedown - Alle Fahrer haben somit von Beginn an die gleichen Chancen

(Motorsport-Total.com) - Der Automobilweltverband FIA hat bei der letzten Sitzung des Weltrates einige Reglement-Änderungen für die Rallye-WM beschlossen. Das Verfahren für die Startreihenfolge wurde verändert. Durch die neuen Regeln soll es zu keinen Bremsaktionen und Taktikspielchen mehr kommen. So dient der Shakedown ab 2012 als Qualifying für alle Fahrer der Priorität 1 und 2, also den Piloten, die in der WRC-Kategorie in einem Werks-, Semi-Werks- oder Privatteam antreten.

Titel-Bild zur News: Jari-Matti Latvala

Im kommenden Jahr wird die Startreihenfolge neu bestimmt

Basierend auf den Shakedown-Zeiten können die Fahrer dann ihre Startposition für den ersten Tag auswählen. Der Schnellste hat zuerst die Wahl, der Langsamste muss den Startplatz nehmen, der übrig bleibt. Am zweiten und dritten Tag starten die Prio-1/2-Crews dann in der umgekehrten Reihenfolge des Ergebnisses vom Vortag. In allen anderen Kategorien bleibt es beim alten Reglement.

Das Echo im Fahrerlager ist positiv. "Es ist gut, dass während der Rallye nicht mehr taktiert wird", sagt Ford-Pilot Jari-Matti Latvala. "Der Shakedown wird für die Fans und die Fernsehübertragungen interessanter. Es bedeutet aber auch mehr Arbeit für uns Fahrer. Vielleicht sieht man im Shakedown Taktikspielchen. Man will das Fahrwerk so tief wie möglich setzen und Gewicht sparen, damit man seine Chance maximiert. Es wird ein intensiver Tag werden und ich finde das gut."

Auch Dauerweltmeister Sebastien Loeb ist von der neuen Lösung überzeugt. "Das war eine gute Entscheidung. Alle starten eine Rallye mit den gleichen Chancen. Es macht keinen Unterschied, ob du ein junger Fahrer bist, der zum ersten Mal diese Veranstaltung fährt, oder ein Pilot, der nur ausgewählte Rallyes im Jahr bestreitet. Alle beginnen mit den gleichen Chancen wie die Führenden. Während der Rallye gibt es keinen Taktiken. Das ist gut."

Wie der Shakedown im Jahr 2012 im Detail abläuft, ist noch nicht festgelegt. "Ich glaube, wir starten den Shakedown um 8:00 Uhr und können bis 10:00 Uhr frei fahren", sagt Loeb. "Danach starten wir das Qualifying. Jetzt absolvieren wir den Shakedown viermal, weil wir das müssen. Ich denke, im nächsten Jahr gibt es einen richtigen Grund, um den Shakedown zu fahren."

Die freien Kilometer zu Beginn sind weiterhin wichtig, wie Latvala erklärt: "Manche Fahrer kommen ohne Testfahrten zu einer Veranstaltung. Man braucht die ersten zwei Stunden, speziell wenn man etwas beim Auto probieren will. Anschließend geht es dann um 10:00 Uhr los. Ich glaube, das wird funktionieren."

Auch Mads Östberg (Ford) begrüßt die neuen Regeln. "Ich glaube, das ist eine gute Idee, solange wir in der Früh etwas Vorbereitungszeit bekommen. Ich benutze den Shakedown in vielen Ländern als Test. Es ist wichtig, etwas Zeit für den Test neuer Komponenten zu haben." Für Kimi Räikkönen (Citroen) ändert sich dagegen nicht viel. "Ich kenne nicht die genauen Details, aber es wird sich nicht viel ändern. Man fährt hinaus, setzt die schnellstmögliche Zeit und sucht sich seine Startposition aus. Es ändert sich nicht viel."