• 28.10.2012 11:31

  • von Roman Wittemeier

Kristensen: "Der Tiefpunkt war Fuji"

Audi-Pilot Tom Kristensen über die erste Saison der neuen Langstrecken-Weltmeisterschaft: Knackpunkt Le Mans und die aussichtslose Aufholjagd

(Motorsport-Total.com) - Tom Kristensen und Allan McNish haben das Audi-Titelduell um die Fahrer-Weltmeisterschaft in der WEC endgültig verloren. Beim Saisonfinale in China reichte den Markenkollegen Lotterer/Treluyer/Fässler ein dritter Rang hinter den beiden erfahrenen Audi-Haudegen, um sich nach dem Le-Mans-Sieg im Juni auch die WEC-Krone ausetzen zu dürfen. Kristensen/McNish fuhren im abschließenden Saisonrennen hinter Toyota auf Platz zwei.

Titel-Bild zur News: Tom Kristensen

Tom Kristensen ist enttäuscht: Die Markenkollegen holten die WM-Krone Zoom

"Unsere Highlights in diesem Jahr waren eindeutig Sebring und Le Mans. Wir waren gut unterwegs, außerdem hatten wir Dindo mit an Bord - wir waren also zu dritt im Auto", schildert "Mister Le Mans" Tom Kristensen. "In Sebring haben wir gewonnen. In Le Mans zwar leider nicht, aber es war eng. Zwei Stunden vor dem Rennende lagen wir richtig gut. Es war enttäuschend, dass wir dort nicht gewonnen haben. Das hat uns auch in Bezug auf die Fahrer-WM einen herben Schlag versetzt, denn dort gab es doppelte Punkte. Seit Le Mans waren wir in der Defensive."

Nach dem Highlight des Jahres hatten Kristensen/McNish zwar immer noch die Führung in der WEC-Gesamtwertung inne, aber der Trend hatte sich umgekehrt. Beim anschließenden Rennen in Silverstone siegten erneut die Audi-Kollegen, man verlor die Spitze in der Fahrerwertung und konnte diese nicht mehr zurückholen. "Es gab interessante Rennen, aber auch manchmal sehr viel Pech", bilanziert Kristensen.

"In Silverstone hatten wir zum schlimmsten Zeitpunkt einen Plattfuß, in Interlagos gab es ein 'Missverständnis' mit einem Ferrari, das Safety-Car warf uns zurück. In Bahrain musste die Haube getauscht werden und wir hatten erneut einen platten Reifen", sagt der Däne. "Der Tiefpunkt war aber Fuji. Dort kamen wir gut vorbereitet hin, aber wir waren schlichtweg nicht schnell genug. Im Rennen tauchten immer mehr Probleme auf, es gab Kontakte und Sorgen mit dem Setup. Es war wirklich enttäuschend."

Die neuen Weltmeister Andre Lotterer, Benoit Treluyer und Marcel Fässler holten sich in Brasilien und Fuji jeweils Rang zwei hinter Toyota, in Bahrain gelang dem Trio ein weiterer Sieg und somit reichte Rang drei beim Finale. "Man darf nicht vergessen, dass Allan und ich in diesem Jahr in drei verschiedenen Autos unterwegs waren: in Sebring im alten R18 TDI, dann im Hybridwagen, danach um R18 ultra und später wieder im R18 e-tron quattro. Wir mussten uns häufig wieder umgewöhnen", erklärt Kristensen.


Fotos: WEC in Schanghai