• 03.05.2015 00:15

Frust bei Toyota: "Eines unserer schlechtesten Wochenenden"

Wurz/Sarrazin/Conway bei den 6 Stunden von Spa im besten Toyota auf Platz fünf - Davidson/Buemi nach technischen Problemen auf Platz acht

(Motorsport-Total.com) - Toyota erlebte beim 6-Stunden-Rennen von Spa ein Wochenende zum Vergessen, mit einem zutiefst enttäuschenden Resultat. Die Probleme begannen schon am Donnerstag, als sich Kazuki Nakajima bei einem Trainingsunfall auf regennasser Piste einen Wirbel brach, was, in Kombination mit einem dann schwierigen Renntag wenig dazu beitrug, die Stimmung im Team zu heben.

Titel-Bild zur News: Alexander Wurz, Stephane Sarrazin, Mike Conway

Wurz/Sarrazin/Conway retteten Platz fünf, der Rückstand aber frustriert Zoom

Mit einem Rückstand auf Audi und Porsche, der größer ausfiel als erwartet, geriet das Rennen zu einem Musterbeispiel in Schadensbegrenzung. Doch selbst die verbliebene Hoffnung, wenigstens in der Weltmeisterschaft in Schlagdistanz zu bleiben, endete frustrierend.

Alexander Wurz, Stephane Sarrazin und Mike Conway erzielten in ihrem TS040 Hybrid mit der Startnummer 2 mit Rang fünf noch das beste Resultat für Toyota, während die Weltmeister Anthony Davidson und Sebastien Buemi mit technischen Problemen zu kämpfen hatten und nicht über Platz acht hinauskamen.

Dabei sah direkt nach dem Start alles noch gut aus, als sich Buemi und Wurz auf dem sechsten respektive siebten Rang wiederfanden. Wurz schob sich dann vor seinen Teamkollegen und eroberte durch ein hartes Manöver in Kurve eins sogar kurzfristig den vierten Rang, bevor er zurückfiel. Einige Zwischenfälle wirbelten die Reihenfolge im Feld der LMP1 immer wieder durcheinander, wovon zunächst beide TS040 Hybrid profitieren konnten.


Fotos: WEC in Spa-Francorchamps, Samstag


Nach dem ersten Fahrerwechsel fand sich die Startnummer 2, nun mit Sarrazin am Steuer, auf dem fünften Platz wieder, einen Rang vor der Startnummer 1, die nun von Davidson gesteuert wurde. Unglücklicherweise aber blieb auch die Startnummer 1 von den Problemen in der LMP1 an diesem Tag nicht verschont. Schwierigkeiten mit der Elektrik zwangen zu zwei Boxenstopps, die insgesamt über 20 Minuten beanspruchten. So fand sich Buemi mit 14 Runden Rückstand auf Rang 14 wieder, als er endlich auf die Piste zurückkehren konnte.

Währenddessen gaben Sarrazin und Conway alles, um den fünften Platz zu behaupten. Zwei Stunden vor Ende des Rennens machte auch Buemi Positionen gut und hatte bald wieder die Top 10 im Visier.
Davidson und Wurz übernahmen dann wieder ihre jeweiligen Fahrzeuge für den letzten Stint und die Startnummer 1 machte gegen die langsameren LMP2-Autos Position um Position gut. Schließlich beendete Wurz ein technisch problemfreies Rennen auf Platz fünf, drei Runden hinter der Spitze, während Davidson auf Platz acht einlief.

Die Toyota-Stimmen zum Rennen:

Alexander Wurz (Startnummer 2): "Das war ein schwieriges Rennen, weil wir einfach nicht die nötige Pace hatten. Ich hatte aber ein paar schöne Zweikämpfe. Es macht Spaß, so auf der Strecke zu fighten. Alles in allem war es ein sehr aufregendes Rennen für die WEC-Fans, aber ich möchte jetzt nach Hause und hart mit dem Team arbeiten, damit wir uns verbessern können."

Stephane Sarrazin (Startnummer 2): "Wie befürchtet war es ein schwieriger Tag für uns. Audi und Porsche waren sehr schnell, sie haben große Fortschritte gemacht und selbst wenn wir uns verbessern, werden wir immer noch Rückstand haben. Wir haben nur einen Monat Zeit, um zu reagieren. Mal sehen, was passiert. Wir müssen sehr hart arbeiten, um uns für Le Mans zu verbessern."

Mike Conway (Startnummer 2): "Wir haben unser Bestes gegeben, aber mehr als der fünfte Platz war nicht drin. Ein paar Punkte haben wir gesammelt, aber das nächste Rennen ist Le Mans, das ist das wichtigste überhaupt. Wir müssen nun unsere Köpfe anstrengen und alles geben, damit wir in Le Mans so konkurrenzfähig wie nur möglich sein werden."

Anthony Davidson (Startnummer 1): "Ein enttäuschender Tag als Ende einer schwierigen Woche, die mit Kazukis Unfall begann. Wir hatten einige technische Probleme und ein Wochenende zum Vergessen. Das nächste Rennen ist das wichtigste des Jahres. Wir werden also voll konzentriert bleiben und daran arbeiten, mehr Leistung abzurufen."


6 Stunden von Spa: Toyota gegen Audi

Stephane Sarazzin mit einem mutigen Manöver gegen Marco Bonanomi

Sebastien Buemi (Startnummer 1): "Ehrlich gesagt war das eines unserer schlechtesten Wochenenden überhaupt. Es ist schon lange her, dass wir nicht auf dem Podium standen. Wir hatten Probleme während des Rennens und waren einfach nicht schnell genug. Jetzt müssen wir versuchen, unsere Zeiten zu verbessern. Wir werden nicht nachlassen und unser Bestes geben."

Toshio Sato (Teampräsident): "Das war ein schwieriges Rennen für uns. Wir wollten viel besser abschneiden, schon für Kazuki. Wie schon in Silverstone haben wir uns auch hier mit den Rundenzeiten, verglichen mit dem Vorjahr, verbessert, aber es war nicht genug, um Audi und Porsche, die einen beeindruckenden Job abgeliefert haben, herausfordern zu können. Meine Glückwünsche an Audi für einen hart erkämpften Sieg. Nun werden wir unsere technischen Probleme genau analysieren, ebenso den Grund für unseren Rückstand auf die Konkurrenz. Wir werden konzentriert und mit aller Kraft an der Entwicklung unseres Le-Mans-Spec-Autos arbeiten."

Mit diesem Resultat liegt Markenweltmeister Toyota nach zwei Rennen der WEC-Saison 2015 mit 47 Punkten auf Platz drei der Konstrukteurswertung, während Wurz/Sarrazin/Conway mit jeweils 22 Punkten in der Fahrerwertung ebenfalls den dritten Rang belegen. Entschlossen sich deutlich zu verbessern, legt Toyota nun den vollen Fokus auf das nächste Rennen, die 24 Stunden von Le Mans am 13./14. Juni. Die Vorbereitungen dazu beginnen am 31. Mai mit dem offiziellen Testtag an der Sarthe.