• 12.01.2014 09:59

  • von Dominik Sharaf

Das Prinzip McNish: Einmal grübeln, nie mehr fahren

Der WEC-Champion steht zu seinem Karriereende und spricht von einer "einfachen Entscheidung", in der Stunde des größten Erfolges zurückzutreten

(Motorsport-Total.com) - Große Sportler verpassen häufig den richtigen Zeitpunkt, sich auf das Altenteil zurückzuziehen. Soweit wollte es Allan McNish nicht kommen lassen und hing nach dem LMP1-Titelgewinn in der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) den Helm an den Nagel. "Mit den Erfolgen, die wir 2013 gefeiert haben, war es der richtige Moment um zu erklären, dass es die letzte Saison gewesen sein wird", berichtet der Schotte 'Autosport' mit Blick auf den WM-Titel und den Sieg bei den 24 Stunden von Le Mans.

Titel-Bild zur News: Tom Kristensen, Allan McNish

Overall am Nagel: McNish wird sein Sakko öfter aus dem Schrank holen müssen Zoom

An der Sarthe spielte McNish erstmals mit dem Gedanken, seine Karriere zu beenden. Die Erfolge mit Audi waren ein weiteres Argument pro Rente: "Später habe ich auf die Tabelle gesehen und da haben sich die Dinge bei mir im Kopf zusammengefügt", so der 44-Jährige, der 1997 erstmals beim französischen Klassiker antrat: Damals in einem Porsche 911 GT1 mit Stephane Ortelli und Karl Wendlinger. Bei McNish schrillten die Alarmglocken: "Sobald sich da etwas aufbaut, ist es an der Zeit, aufzuhören."

Der zweifache Familienvater ist Vollblutprofi und will nicht der Routine wegen WEC-Pilot sein: "Zeigt man nicht mehr die gleiche Hingabe für etwas, dann tut man es nicht mehr instinktiv", so McNish, der nicht viel grübelte: "Das war aus meiner Sicht keine weltbewegende Entscheidung. Es war ziemlich simpel." Dennoch weiß der Ex-Formel-1-Pilot nicht, womit er sich in Zukunft beschäftigen soll. "Schwierig", überlegt er. "Wenn man etwas so lange Zeit getan hat, dann fragt man sich, warum man etwas andere machen sollte."